Essen. An der Gesamtschule Bockmühle gab es häufig Unfälle auf dem Schulweg. Die Kinderstiftung Essen machte das Projekt „Sichere Kinderwege“ möglich.
In einer Großstadt kann der Weg zur Schule ziemlich gefährlich sein. Es gibt zum Beispiel große Straßen mit mehreren Spuren. Busse und Straßenbahnen fahren ziemlich schnell – und die Autos erst recht. Und eine Ampel gibt es nicht immer überall dort, wo Kinder sie brauchen könnten. Aber wenn Schüler an solchen Stellen einfach so über die Straße laufen, weil der Weg kürzer ist oder sie noch schnell die Straßenbahn bekommen wollen, ist das sehr gefährlich. Oft kommt es dann zu Unfällen, bei denen Kinder verletzt werden.
Autos und die Straßenbahn
In der Stadt Essen gibt es eine solche Stelle, an der immer wieder Kinder in Unfälle verwickelt waren. Die Altendorfer Straße ist vierspurig, eine Straßenbahn fährt da, und nebenan liegt eine große Gesamtschule. Jetzt aber ist es dort viel sicherer. Die Kinderstiftung Essen hat sich dafür eingesetzt, dass eine Ampel gebaut wird und der Weg rechts und links der Straße viel kinderfreundlicher wird.
In der Nähe der Straße liegt eine alte Bahntrasse. Dort fuhren früher Züge, heute düsen dort Radfahrer entlang. Gesamtschüler, die mit dem Rad zur Schule kommen, können jetzt einfacher vom Radweg hinunter zur Schule kommen. Das Stück dazwischen wurde verbessert. Damit das alles möglich war, hat die Kinderstiftung Geld gegeben und Sponsoren gebeten, sich zu beteiligen. Das sind die Unternehmen Merck Finck & Co und Innogy.
Kinder sagten ihre Meinung
Die Kinder der Gesamtschule durften auch ihre Meinung sagen. Sie haben zum Beispiel, lange bevor das Projekt losging, ihre Schulwege in eine Karte eingezeichnet. So konnten die Planer sehen, wo besonders viele Kinder morgens und mittags entlanglaufen. Die Kinder sollten auch sagen, wenn es auf dem Weg Orte gibt, an denen sie sich unwohl oder nicht sicher fühlen. So gab es zum Beispiel viel dichtes Gebüsch und dunkle Ecken in der Nähe des Schulgeländes.
Heute sind die Hecken weg. An ihrer Stelle liegt nun ein heller, freundlicher Weg, der zu einem Durchgang mit Zaun und weiter zur Hauptstraße führt. Die elfjährige Mariam sagt: „Mein Schulweg ist dadurch kürzer geworden. Vorher musste ich zu einer anderen Ampel laufen, die weiter weg war.“ Und der zwölfjährige Rocco gibt zu: „Ich bin auch schon mal einfach so über die Straße gelaufen, weil wir die Straßenbahn kriegen wollten.“
Ampel springt schnell um
Das muss Rocco heute nicht mehr, denn die Ampel springt schnell auf Grün für die Fußgänger, wenn die Kinder den Knopf drücken. Gerlinde Bosse, Klassenlehrerin der 6e, freut sich, dass sich die Kinder an dem Projekt beteiligen durften und auch der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen sagte: „Es lohnt sich, sich für die Gesellschaft zu engagieren.“ Denn nicht nur die 26 Sechstklässler haben nun etwas von dem verbesserten Schulweg, sondern auch viele Schülerjahrgänge nach ihnen.
>> DIE KINDERSTIFTUNG ESSEN
Das Projekt „Sichere Kinderwege“ wurde ehrenamtlich von Christiane Voigt, Architektin und Stadtplanerin, geleitet. Sie ist im Vorstand der Kinderstiftung Essen.
Die Kinderstiftung Essen setzt sich dafür ein, dass alle Schulen, in deren Nähe eine alte Bahntrasse (heute Fahrradweg) liegt, eine gefahrlose Anbindung an die Trasse bekommen.
Die Kinderstiftung Essen ist außerdem verantwortlich für die Projekte „Fünf am Tag - machen Kinder stark“ und „Essbare KiTa“, die die Gesundheit und das Umweltbewusstsein fördern sollen.
Infos zur Kinderstiftung Essen: www.kinderstiftungessen.de
Infos zur Gesamtschule Bockmühle gibt es hier.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Kindernachrichten