Washington. Überraschend haben die Demokraten die Mehrheit im US-Senat verteidigt. Entscheidend war dafür der Wahlausgang im Bundesstaat Nevada.
Überraschende Wende bei den Midterm Elections 2022 in den USA: Den Demokraten unter Präsident Joe Biden ist es gelungen, ihre Mehrheit im Senat zu verteidigen. Nach Auszählung von rund 98 Prozent der Stimmen im US-Bundesstaat Nevada liegt dort die amtierende demokratische Senatorin Catherine Cortez Masto mit 48,8 Prozent der Stimmen vorn. Laut der Nachrichtenagentur Associated Press ist die Wahl damit entschieden – Cortez Masto konnte damit für ihre Partei den entscheidenden Platz im US-Senat verteidigen.
Midterms in den USA: Demokraten behalten Mehrheit im Senat
Durch den Sieg der Demokraten in Nevada kommen sie auf 48 Sitze in der Parlamentskammer. Die Republikaner können aller Voraussicht nach 49 Sitze für sich beanspruchen. In Georgia ist das Ergebnis noch offen, dort findet am 6. Dezember eine Stichwahl statt. Weil im Senat aber zudem zwei unabhängige Kandidaten sitzen, die stets mit den Demokraten abstimmen, dürfte es bei Streitfragen in Zukunft zumindest für einen Patt reichen. Ist das der Fall, entscheidet die Stimme von Vizepräsidentin Kamala Harris – einer Demokratin.
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Vor der Wahl war eine "rote Welle", ein deutlicher Sieg der Republikaner, vorausgesagt worden. Doch die Demokraten schnitten deutlich stärker ab als erwartet. Noch offen ist derzeit, wer in Zukunft die Mehrheit im Repräsentantenhaus, der zweiten Kammer des US-Kongresses, innehaben wird. Dort deutet sich aktuell zwar ein Sieg der Republikaner an, er dürfte aber geringer ausfallen als prognostiziert.
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Dass die Partei von Donald Trump schlechter abgeschnitten hat, als erwartet, wird vielfach dem früheren Präsidenten angelastet. Die von ihm unterstützten Kandidatinnen und Kandidaten waren in vielen Bundesstaaten gescheitert. Lesen Sie dazu: Wie die Republikaner nach den Midterms gegen Trump schießen
Präsident Biden zu Sieg der Demokraten bei Senatswahl: "Ich bin unglaublich erfreut"
Präsident Biden äußerte sich höchst zufrieden über das Ergebnis. "Ich bin unglaublich erfreut über den Ausgang", sagte Biden am Sonntagmorgen (Ortszeit) laut der deutschen Presse-Agentur (dpa) in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh, wo er am Asean-Gipfel teilnimmt. Auch interessant: Warum sich Europa nach den US-Midterms Sorgen machen muss
Die Midterms in den USA haben bereits am Dienstag stattgefunden. Bei der Abstimmung in der Mitte von Bidens vierjähriger Amtszeit wurden alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus und etwa ein Drittel der Sitze im Senat neu vergeben. In etlichen Bundesstaaten wurden zudem die Gouverneure neu gewählt. Ihr Amt ist vergleichbar mit dem eines Ministerpräsidenten in Deutschland. (nfz/dpa)
Dieser Artikel erschien zuerst bei morgenpost.de.
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