Drastische Worte

Anschlag auf Putin? Medwedew fordert Tötung Selenskyjs

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Selenskyj kommt nach Deutschland

Selenskyj kommt nach Deutschland

Die Berliner Polizei bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Mitte Mai in der Hauptstadt vor. Der Staatschef plant laut Medienberichten auf Einladung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 13. Mai nach Berlin zu kommen. Tags darauf bekommt Selenskyj den Aachener Karlspreis verliehen.

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Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew fordert nach dem angeblichen Drohnenangriff auf den Kreml und Putin die Ermordung Selenskyjs.

Die Rhetorik um den mutmaßlichen Drohnenangriff auf den Kreml und Wladimir Putin verschärft sich deutlich: Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew fordert als Reaktion auf die angeblich ukrainische Attacke im Gegenzug die „physische Eliminierung“ des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. „Nach dem heutigen Terrorakt gibt es keine andere Variante als die physische Eliminierung Selenskyjs und seiner Clique“, schrieb Medwedew am Mittwoch auf Telegram.

In seinen Augen werde Selenskyj „zur Unterzeichnung der Kapitulation der Ukraine nicht gebraucht“, schrieb Medwedew. „Wie bekannt ist, hat auch Hitler keine (Kapitulation) unterschrieben.“ Es werde sich sicherlich in der Ukraine ein Stellvertreter wie Hitlers kurzzeitiger Nachfolger, Admiral Karl Dönitz, finden.

Russische Offizielle beschreiben den angeblich versuchten Drohnenangriff auf den Kreml als „geplanten terroristischen Akt und einen Mordanschlag“ auf Putin. Der Präsident sei unverletzt, es habe keine Verluste gegeben. Die ukrainische Regierung und Wolodymyr Selenskyj weisen die Anschuldigung bisher zurück. Es handele sich vielmehr um eine "Inszenierung" durch Moskau.

Mordaufruf gegen Selenskyj: Medwedew bekommt prominente Unterstützung

In Russland mehren sich die Stimmen, die die gezielte Ermordung Selenskyjs fordern. Auch der Vorsitzende des russischen Unterhauses, Wjatscheslaw Wolodin, rief als Reaktion dazu auf, die Regierung in Kiew zu „vernichten“. Mit der Regierung Selenskyjs könne es „keine Verhandlungen“ geben.

Selenskyj wies den Vorwurf aus Moskau zurück. „Wir haben Putin nicht angegriffen“, sagte er auf einer Pressekonferenz in Helsinki, wohin er am Mittwoch überraschend gereist war. „Wir kämpfen auf unserem Hoheitsgebiet, wir verteidigen unsere Dörfer und Städte“, sagte der ukrainische Präsident. Er nahm in der finnischen Hauptstadt an einem Gipfel nordischer Länder teil.

Warten auf die Gegenoffensive in Cherson
Warten auf die Gegenoffensive in Cherson

In der Nacht zu Mittwoch sollen nach russischen Angaben zwei Drohnen auf das Gelände des Kremls eingedrungen sein. Sicherheitskräfte hätten daraufhin die vermeintlich ukrainischen Drohnen mit einem elektronischen Abwehrsystem außer Gefecht gesetzt. Mehrere Aufnahmen in den sozialen Netzwerken sollen zeigen, wie eine der Drohnen auf dem Gelände einschlägt und explodiert. (fmg/dpa/afp)

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