DFB-Pokal

VfL Bochum gegen BVB: So erklärt Schiri Stieler den strittigen Strafstoß

| Lesedauer: 3 Minuten
Was Schalke vom VfL Bochum lernen kann

Was Schalke vom VfL Bochum lernen kann

Es geht Schlag auf Schlag im Revier. Gestern noch Pokal-Derby Bochum gegen Dortmund, morgen schon Bundesliga mit dem FC Schalke 04. Unsere Experten, VfL-Reporter Christian Woop und Schalke-Reporter Andreas Ernst, lassen zusammen mit Moderator Timo Düngen die Pokalpartie Revue passieren und analysieren die Stärken und Schwächen der Bochumer. Außerdem loten sie die Schalker Hoffnungen und Chancen auf den Klassenerhalt aus. Viel Spaß!

Beschreibung anzeigen

Bochum.  Nach dem Pokal-Achtelfinale zwischen dem VfL Bochum und dem BVB ging es um eine Szene, die am Ende nicht spielentscheidend war. Was war passiert?

Als Sebastian Kehl am späten Mittwochabend vor die Journalisten trat, um seine Sicht der Dinge bei diesem Pokal-Achtelfinale zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund zu schildern, konnte der BVB-Sportdirektor schon wieder entspannt sein. Denn Dortmund hatte dies ja mit 2:1 (1:0) für sich entschieden und war ins Viertelfinale eingezogen - und die Art und Weise, wie der Bochumer Ausgleich zustande gekommen war, nicht mehr spielentscheidend.

"Am Ende haben wir gewonnen, deswegen wird das wohl nicht so lange diskutiert werden", sagte Kehl. Das, was der 42-Jährige meinte, war der Ausgleich nach einem Handelfmeter durch Kevin Stöger (64.). "Wir konnten es uns auf der Bank lange anschauen und sehen, dass der Schiedsrichter lange mit der Entscheidung gerungen hat. Das zeigt, dass die Situation mehr als diskussionswürdig war."

Mehr News zum Derby VfL Bochum - BVB:

Folgendes war passiert: Bochums Anthony Losilla hatte Jamie Bynoe-Gittens aus kurzer Distanz an den Arm geschossen. "Jamie dreht sich weg, am Ende ist der linke Arm angelegt und für mich somit kein strafwürdiges Vergehen", sagte Kehl. Schiedsrichter Tobias Stieler schaute sich die Bilder vier Minuten am TV-Monitor an - und blieb schließlich bei seiner Entscheidung.

„Es war ein strammer Schuss, der Dortmunder Spieler dreht sich weg, der Arm war leicht abgewinkelt und nicht ganz eng am Körper“, erklärte der Stieler bei Sport1. „Für mich hat das ausgereicht, um auf Strafstoß zu entscheiden.“

VfL Bochum gegen BVB: Mehrere Diskussionspunkte

Diskutiert wurde darüber trotzdem - aus verschiedenen Gründen. War das Handspiel absichtlich? Fand es überhaupt im Strafraum statt? Und, gab es vorher nicht ein Foulspiel von VfL-Außenverteidiger Saidy Janko an Bynoe-Gittens? "Wenn er ihn gibt, macht er keinen Fehler. Wenn er ihn nicht gibt, auch nicht", meinte Bochums Trainer Thomas Letsch.

Schiedsrichter Stieler erklärte, dass die Frage, ob es ein Handspiel gewesen sei oder nicht, keine Rolle spielte. Viel mehr ging es darum, herauszufinden, ob das Handspiel im Strafraum begangen worden ist. Stieler konnte dies auch nach Sicht der Bilder nicht genau klären. " Es war tricky und sicher nicht die Mutter aller Handelfmeter. Für mich haben insgesamt mehr Sachen für Elfmeter als dagegen gesprochen", sagte er.

VfL Bochum gegen BVB: Foul an Bynoe-Gittens?

Bleibt die Frage, ob vorher ein Foulspiel an Bynoe-Gittens begangen wurde.

Diese Szene habe sich Stieler nicht mehr angeschaut. "Es gab heute mehrere Vergehen, wo leicht geschoben wurde, in 90 Prozent der Fälle habe ich weiterlaufen lassen", so der Referee. "Deshalb da auch.“

Deutliche Worte fand mal wieder der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe auf Twitter. Für 49-Jährigen war der Elfmeterpfiff eine Fehlentscheidung - dann holte Gräfe zur Generalkritik am deutschen Schiedsrichterwesen aus.

Wenige Minuten nach dem Ausgleich brachte Marco Reus die Dortmunder wieder in Führung - diesmal ohne Diskussionen.

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: BVB