Gevelsberg. Kurz vor dem Start der Fußball-Bezirksliga ins Jahr 2023 spricht der Staffelleiter über das für ihn unerwartet spannende Aufstiegsrennen.
Die Staffelleiter im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) sind erster Anlaufpunkt der Vereine bei organisatorischen Fragen zum Spielbetrieb. Für die Staffel 6 der Fußball-Bezirksliga, in der mit FSV Gevelsberg, VfB Schwelm, BW Voerde und SC Obersprockhövel II vier heimische Teams spielen, ist seit 2007 der Gevelsberger Michael Krauthausen zuständig, nachdem er zuvor jahrelang dieselbe Aufgabe in der Kreisliga ausgeübt hatte. Wir sprachen in der Winterpause mit ihm.
Wie oft besuchen Sie eigentlich die Spiele „Ihrer“ Liga?
Michael Krauthausen: Jeden Sonntag, wenn gespielt wird.
Gibt es ein Team, das Ihnen besonders am Herzen liegt, zu dem es eine Beziehung gibt, das Sie sich besonders häufig anschauen?
Wir sind als Staffelleiter Dienstleister der Vereine und behandeln alle gleich. Von daher sind sie für uns Staffelleiter alle auf einem gleichen Level. Ich sehe zu, dass ich im Laufe der ersten Halbserie zu jedem Verein einmal hinkomme, und in der zweiten, wenn es dann um Auf- und Abstieg geht, gehe ich zu den Spielen, in denen es darauf ankommt – und natürlich zu den Derbys. So kommt man übers Jahr.
Welche Mannschaft macht Ihrer Meinung nach am Ende das Rennen um die Meisterschaft, VfB Westhofen, SF Hüingsen, FSV Gevelsberg – oder eine andere?
Das müssen wir erst einmal abwarten, wir haben ja gerade wieder eine Wechselperiode hinter uns, wer richtig aus den Startlöchern kommt. Am Ende ist es die Mannschaft, die am meisten Punkte hat, und ich denke, das Rennen könnte noch spannend werden, spannender als lange Zeit gedacht.
Was trauen Sie dem wahrscheinlichen Aufsteiger aus der Kreisliga A2, dem TuS Ennepetal II oder der SG Sprockhövel II, in der nächsten Saison zu?
Das erste Jahr ist eigentlich immer schwierig für den Aufsteiger, das ist schon ein Unterschied zur Kreisliga A. Aber Obersprockhövel mit der zweiten Mannschaft macht es momentan vor, dass man da mitschwimmen kann. Zweite Mannschaften sind ja auch immer „Wundertüten“, da kann ein Spieler von der Ersten herunterkommen oder sie müssen Spieler hoch geben. Da muss man abwarten. Unterm Strich glaube ich aber, dass sie nicht besser oder schlechter mitspielen als eine erste Mannschaft.
Wie gut steht eigentlich unser Hagener Fußballkreis im Vergleich zu anderen Gebieten in Westfalen da?
Wir sind ja überkreislich bis zur Oberliga in jeder Klasse mit Mannschaften vertreten, auch wenn es bei der einen oder anderen da nicht gut aussieht. Gerade für unsere beiden Oberligisten müssen wir die Daumen drücken, dass sie drin bleiben. Ich denke, unser Kreis muss sich da nicht verstecken. Es ist halt wie bei jedem anderen Sport auch so, dass es immer ein Auf und Ab gibt. Mal hat man überall Aufsteiger, mal nicht. Ich sehe den Kreis da recht gut aufgestellt.
Der Kiersper SC hat in der vergangenen Saison in der Bezirksliga souverän den Meistertitel geholt. Wieso tut sich die Mannschaft jetzt in der Landesliga so schwer? Sie hat in den bisherigen 16 Spielen nur acht Punkte geholt, steht abgeschlagen auf dem zweiten Abstiegsplatz.
Das kann an tausend Sachen liegen. Dafür müsste ich mehr Insiderkenntnisse haben. Hat sich der Kader verändert? Passt es durch die Wechsel nicht? Aber das ist jetzt ins Blaue hinein spekuliert. Da kann ich nichts zu sagen. Aber es ist eben eine Klasse höher, da muss man sich erst zurechtfinden und, wenn dann Verletzungspech hinzukommt oder Spieler aus dem Aufstiegskader weggegangen sind – das haben wir alles schon erlebt – kann das passieren. Wenn man aufsteigt, kann man nicht damit rechnen, dass es ein Selbstläufer wird. Manchmal ist auch das Quäntchen Glück nötig.
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