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Wilde 13 Sprockhövel: Hier sorgen die Frauen für gute Laune

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Gute Stimmung ist bei den Fußballerinnen der Wilden 13 garantiert.

Gute Stimmung ist bei den Fußballerinnen der Wilden 13 garantiert.

Foto: Walter Fischer / FUNKE Foto Services

Sprockhövel.  Der Verein mit dem verrückten Namen besteht inzwischen seit mehr als drei Jahrzehnten – und vereint Fußballerinnen über Generationen hinweg.

Es ist ein Totenkopf, der den Zuschauern auf einem Banner entgegenblickt. Daneben steht: „30 Jahre Liebe“. Verrückt, so wie der Name des Vereins „Wilde 13 Sprockhövel“. 1992 war es zunächst eine Herrenmannschaft, die auf Torjagd ging. Im Jahr 2005 bildete sich außerdem ein Frauenteam. Das besteht bis heute, wodurch der Verein am Leben gehalten wird. Es ist am Mittwochabend im zweiten Versuch im Kreispokal-Halbfinale gegen den TSV Fichte Hagen gefordert – die erste Ansetzung musste wegen Schneefalls verlegt werden.

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„Ich habe damals mit meiner Freundin Friederike Thiel die Spiele der Herren von der Wilden 13 geschaut. Wir haben vorher in Hattingen beim VfL Winz-Baak gespielt, bis sich dort die Frauenmannschaft aufgelöst hat. Wir kamen auf die Idee, eine neue zu gründen“, erzählte Sandra Pöthen. Sie fungiert als Organisatorin rund um die Frauenelf und bildet aktuell gemeinsam mit Christine Kampmann das Trainerteam.

Spielerinnen aus dem Handball und einer Auflösung

Pöthen sprach 2005 einige Bekannte an, dazu Freundinnen der damaligen Herrenspieler des Vereins. „Es kribbelte beim Zuschauen doch wieder in den Füßen. So kam ein Team aus ehemaligen Fußballerinnen, ehemaligen Handballerinnen und Neueinsteigerinnen zusammen“, erzählt sie. Ein Jahr lang trainierten die Frauen erst, bis sie zur Saison 2006/07 im Spielbetrieb gemeldet wurden. Die Wilde 13 hatte viele Jahre lang in Haßlinghausen ihre Heimspielstätte. 2022 musste die Wilde 13 aus Kapazitätsgründen nach Hiddinghausen umziehen. Zurzeit spielt sie nach der Qualifikationsrunde in der Kreisliga B.

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Die meisten Spielerinnen kommen aktuell aus Gevelsberg, da sich 2010 mal das Frauenteam des FSV Gevelsberg auflöste – der Weg nach Sprockhövel war nicht weit. Auch die nun zwei frischen Zugänge Denise Diedrichs und Vera Lenting stammen aus Gevelsberg. Besonders ist: Einige Spielerinnen sind über 50 Jahre alt, Beatrix Kurtz-Krebs sogar Anfang 60. Sie stehen immer noch zur Verfügung, manche auf Abruf. „Wir versuchen immer, alle mit ins Boot zu holen. Natürlich ist es für eine ältere Spielerin am Montag nicht mehr so wie früher nach Spielen. Die Regeneration dauert deutlich länger“, erklärt Pöthen.

Das Aus stand schon kurz bevor

Die Trainerin weiß noch, wie der Verein vor rund zehn Jahren über das Portal Fußball.de offiziell zu den Klubs mit den kuriosesten Namen gelistet und vorgestellt wurde. Mit einem Kurzvideo vor Ort. „Es war schon sehr befremdlich, aber auch lustig“, sagt die 41-Jährige. Danach stand jedoch fast das Aus bevor. „Bei einem kleinen Abschlussturnier haben wir aber gedacht: Das kann es noch nicht gewesen sein“, berichtet Pöthen. Das Team hat sich erneut motiviert, Werbung gemacht und bleibt weiter am Leben.

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