Basketball

Auswärtsschreck Artland Dragons zwingt Phoenix in die Knie

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Hagens Routinier JJ Mann (rechts) Wird von Quakenbrück weitgehend aus dem Spiel genommen.

Hagens Routinier JJ Mann (rechts) Wird von Quakenbrück weitgehend aus dem Spiel genommen.

Foto: Michael Kleinrensing

Hagen.  Phoenix Hagen verliert ein intensives Heimspiel gegen die Artland Dragons. Die kleine und erschöpfte Quakenbrücker Rotation leistet Beachtliches.

Es klang nach einer Kampfansage: Von lautstarken Kulissen in fremden Hallen lasse sich seine Basketball-Mannschaft nicht einschüchtern, sagte Patrick Flomo, Chefcoach der Artland Dragons, im Vorfeld des Spiels gegen Phoenix Hagen. Dass es sich bei dieser Aussage keineswegs um eine leere Worthülse handelte, wurde am Samstagabend in der Krollmann Arena deutlich. Ein Acht-Mann-Team, das das dritte Auswärtsspiel binnen sieben Tagen absolvieren musste, spielte am 19. Spieltag der 2. Liga ProA abgezockt und besiegte Phoenix mit 88:85 (36:38). Und das, obwohl 2503 Zuschauer die Halle am Ischeland wieder zum Hexenkessel machten.

Starkes 1. Viertel von Phoenix

Phoenix war in der Anfangsphase das überlegene Team, was zum einen einer starken Teamverteidigung und zum anderen einem offensiv glänzenden Marvin Omuvwie zu verdanken war. Der Flügelspieler nahm im Angriff mehr Verantwortung als sonst und kam schon in der ersten Hälfte auf 13 Punkte. Nach einem Freiwurf von Marcel Keßen in der 13. Minute führte Phoenix mit 27:15, doch jetzt kamen die Dragons, die mit nur acht Mann antreten konnten. Die Quakenbrücker machten sich Fehlwürfe und Ballverluste der Hagener zunutze, insbesondere in Person von William Christmas, der wie schon im Hinspiel überragte. Als sein Mitspieler Jordan Ratton in der 19. Minute den Ball mit beiden Händen in den Korb wuchtete, betrug der Phoenix-Vorsprung nur noch ein Pünktchen (33:32). Kyle Castlin per Tip-In und Keßen per Dreier hielten ihr Team zur Halbzeit knapp in Front (38:36).

Quakenbrück führte seinen Lauf in der zweiten Hälfte fort. Als Christmas den Ball trotz Fouls zum 41:42 in den Korb bugsierte, lagen die Gäste erstmals in diesem Spiel in Führung (23.). Die Strapazen von drei Spielen in nur einer Woche merkte man der kleinen Dragons-Formation nicht an. Vor allem Ward und Perry waren von Phoenix im Eins-gegen-eins kaum zu halten, während den Hagenern gegen die Zonenverteidigung fast nichts anderes einfiel als Dreierwürfe. Das dritte Viertel beendete Phoenix aber mit einem starken 12:2-Lauf (62:56), in dem auch der an diesem Abend sonst blasse JJ Mann endlich traf. Und nun bebte auch die Halle.

Wilde Schlussphase

Zurück auf Hagener Seite kehrte das Momentum aber nicht mehr, dafür fand Phoenix nicht die richtigen Mittel gegen taktisch wie kämpferisch starke Dragons. Durch einen Dreier des quirligen Aufbauspielers Jannes Hundt ging Artland wieder mit 66:69 in Front, und nur wenige Angriffe später, nach einem Korbleger von Ex-Phoenix-Spieler Daniel Zdravevski, sah sich Hagens Trainer Chris Harris zur Auszeit gezwungen (68:74/36.). Den Lauf der Gäste stoppte das nicht. Als De’Vondre Perry eiskalt einen gut verteidigten Mitteldistanzwurf zum 72:79 (38.) verwandelte, war Phoenix so gut wie besiegt.

Immerhin: Die Hagener gaben sich nicht auf und kamen wenige Sekunden vor Schluss, durch einen Dreier vom gut aufgelegten Bjarne Kraushaar, noch mal auf 85:86 heran. Aber Ward zeigte von der Freiwurflinie keine Schwäche, ehe Kraushaar den letzten potenziellen Ausgleichswurf aus neun Metern daneben warf. Das letzte Viertel gewann Quakenbrück mit 32:23. Beachtlich: Die Dragons gewannen ihr fünftes Auswärtsspiel in Serie.

+++ Punkteverteilung +++

Phoenix: Kraushaar (15, 10 Assists), Keßen (16, 9 Rebounds), Omuvwie (22, 7 Rebounds), Vaara, Mann (12), Uhlemann (4), Castlin (9), Bank (7), Krause.

Topscorer Quakenbrück: Christmas (19, 9 Rebounds), Hundt (17), Ward (17).

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