Hagen. Gegen einen starken 1. VfL Potsdam unterliegt Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen am Ende verdient.
Wäre da mehr drin gewesen? Die Partie der Zweitliga-Handballer des VfL Eintracht Hagen am Freitagabend gegen den 1. VfL Potsdam war ein Auf und Ab. Am Ende mussten sich die Hagener mit 29:36 (15:18) geschlagen geben.
Es war die wohl schnellste Auszeit, die Stefan Neff in dieser Saison nehmen musste. Schon nach weniger als vier Minuten ließ der Eintracht-Coach seine Spieler wieder im Kreis zusammenkommen – und wurde deutlich: Mit 1:5 lag seine Mannschaft schon nach der kurzen Spielzeit zurück. Die Gäste aus Potsdam hatten die Hagener förmlich überrannt.
Doch bis zur Mitte der ersten Halbzeit fingen sich die Hausherren wieder, verkürzten auf 8:9 (14.) und zwangen die Potsdamer ihrerseits zur ersten Auszeit (15.). Vor allem Pouya Norouzi, der schon in den ersten 14 Minuten fünf Tore beisteuerte, trug seine Mannschaft. Kim Voss-Fels gelang der Treffer zur ersten Führung der Partie (10:9, 17.). Über eine stabilere Abwehr kam die Eintracht auch in der Offensive besser ins Spiel.
Hoffnungen schwinden langsam
Aber eine doppelte Unterzahl, bedingt durch Zeitstrafen gegen Norouzi und Pierre Busch, brachte die Hagener ins Straucheln. Potsdam nutzte das umgehend und glich erst zum 12:12 (22.) aus. Und holte sich anschließend auch die Führung zurück (13:12, 23.). „Die zweite Zeitstrafe fand ich unglücklich. Das hat uns den Stecker gezogen“, sagte Neff. Erst mit dem Beginn der zweiten Halbzeit fand das Eintracht-Team wieder in seinen Trott. Bis auf ein Tor kämpfte sich die Mannschaft von Trainer Neff wieder heran. „Geht da noch etwas?“, fragten sich die 987 Zuschauer.
Spätestens als die zweite doppelte Unterzahl folgte, schwanden die Hoffnungen. Dieses Mal traf es Norouzi und Tilman Pröhl (36.). Aus einem 22:20 machten die schnellen Potsdamer so ein 28:22 (42.). Den Hagenern ging merklich die Puste aus. Denn wieder einmal hatte die Eintracht mit Ausfällen zu kämpfen: Philipp Vorlicek, Julian Renninger, Jan-Lars Gaubatz, Daniel Mestrum, Luca Klein, Damian Toromanovic – die Liste blieb lang. Mit Lukas Kister, Marc Ingwald und Arvid Dragunski versuchten Spieler aus der zweiten Mannschaft die Lücken zu füllen, „aber am Ende fehlte uns einfach die Kraft“, musste auch Neff eingestehen.
Hoffnungsvoller Nachwuchs
Mit einer 5:1-Abwehr versuchten sich die Gastgeber noch einmal aufzubäumen, aber die Kräfte sollten nicht mehr reichen. „Die Ausbildung dieser Spieler ist das Nonplusultra in Deutschland. Das sieht man in solchen Spielen“, erkannte Neff an. Vor allem im Eins-gegen-eins glänzte die junge Mannschaft des 1. VfL Potsdam, bei denen Nachwuchsspieler wie etwa Jugend-Nationalspieler Max Beneke hervorstachen: „Wenn wir ihn angucken, dann haben wir alle die Hoffnung, dass wir ihn nicht nur bei der U21-Nationalmannschaft sehen können“, sagt Potsdams Trainer Bob Hanning seinem Schützling noch eine große Karriere voraus.
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