An die Spieler in neongrünen Trikots haben sie nicht die allerbesten Erinnerungen bei Phoenix Hagen. Am 5. Januar verlor der Basketball-Zweitligist in der Krollmann Arena gegen das Team Ehingen Urspring mit 79:81, es war ein markanter Wendepunkt. Die überraschende Niederlage beendete nicht nur eine Phoenix-Serie von acht Erfolgen zuvor am Stück, gleichzeitig leitete sie eine schon unheimliche Heimmisere der Mannschaft von Trainer Chris Harris - mittlerweile gingen neun Partie in Folge am Ischeland verloren - ein. Am Samstag (19 Uhr) gastiert Ehingen erneut in Hagen - und Harris bekennt: „Wir wollen unbedingt diese Serie gegen das Team beenden, mit dem sie angefangen hat.“
Dabei sind nicht mehr allzu viele Akteure aus dem Januar im Team von Ehingens Coach Dominik Reinboth dabei. „Der deutsche Kern ist zwar geblieben, ansonsten gibt es viele neue Gesichter“, weiß Harris. Tim Hasbargen, vor neuneinhalb Monaten mit 17 Punkten herausragend, ist zwar weiter bester Werfer der Gäste, auch US-Guard Daniel Monteroso, Kevin Strangmeyer und Gianni Otto sind noch im Team. Ansonsten gab es nach einer starken Spielzeit, in der die Ehinger im Gegensatz zu Phoenix die Play-offs erreichten, reichlich Umbruch. „Das war eine Ausnahmesaison für die Ehinger, die eine Mannschaft mit weniger Budget als wir stellen“, weiß Harris, „die spielen sonst eher gegen den Abstieg.“
Mit Tanner Leissner (MHP Riesen Ludwigsburg), Kevin Yebo (Hamburg Towers), Rayshawn Simmons (Mechelen/Belgien) und Seger Bonifant (Den Bosch/Niederlande) verlor man gleich vier Leistungsträger, die in die erste Liga wechselten. Dafür kam US-Guard Darnell Foremann von Ligarivale Paderborn, seine Landsleute Greg Malinowsky und Erik Scheive vom College und Akim-Jamal Jonah und Ferenc Gille aus unteren Ligen. In die aktuelle Saison startete das Reinboth-Team mit drei Niederlagen gegen die Spitzenteams Heidelberg, Jena und Bremerhaven, ehe zuletzt beim 74:71 gegen Aufsteiger Leverkusen der erste Saisonsieg gelang.
Drei Spieler fehlen erkrankt
„Das ist eines der besten Reboundteams der Liga“, warnt Phoenix-Coach Harris vor den Gästen, „und die sind wahnsinnig schnell im Fastbreak. Da müssen wir stark sein, dürfen Ehingen keine zweiten Chancen geben.“ Zudem müsse sein Team besser auf den Ball aufpassen, besser auch als zuletzt beim Sieg in Trier. Personell hat er einige Sorgen, Niklas Geske, Joel Aminu und Javon Baumann fehlten erkrankt einige Tage beim Training. „Hoffentlich sind wir am Freitag komplett“, sagt Harris, „aber es ist nicht sicher, dass alle spielen können.“ Als Ausrede, nicht endlich den ersten Heimsieg 2019 zu schaffen, dürfe das nicht gelten: „Wir sind leichter Favorit - und weichen der Rolle nicht aus.“