Mit Riesen-Mentalität: Eintracht Hagen erkämpft sich Sieg
Handball
Mit Riesen-Mentalität: Eintracht Hagen erkämpft sich Sieg
| Lesedauer: 3 Minuten
Linda Sonnenberg
Auf der Tribüne feiern die Fans, auf dem Feld liegen sich die Spieler in den Armen: Eintracht Hagen verabschiedet sich mit einer Glanzleistung aus der Saison.
Foto: Michael Kleinrensing
Hagen.Im letzten Heimspiel noch einmal einen Gang zurückschalten? Nicht mit Eintracht Hagen! Die Zweitliga-Handballer trumpfen noch einmal groß auf.
Was ein Krimi – was ein packendes Duell – was für ein letztes Saisonspiel: Mit 29:26 (13:14) setzen sich die Zweitliga-Handballer des VfL Eintracht Hagen gegen die HSG Nordhorn-Lingen durch und untermauern damit am letzten Spieltag der Saison 2022/23 noch einmal ihre überragende Rückrundenform.
VfL Eintracht Hagen beendet die Saison mit einem Sieg
Es war eine Kulisse, die angemessen war. Mit starken Leistungen hatten die Volmestädter in den vergangenen Wochen und Monaten dafür gesorgt, dass den Handball-Fans am Ischeland hochklassiger Sport geboten wurde – und das honorierten die grün-gelben Anhänger: „Super Rückrunde, Saison gerettet, danke Jungs“, war auf einem Plakat auf der Haupttribüne zu lesen, als sich die Eintrachtler zur Begrüßung präsentierten.
Glückwünsche für die Schiedsrichter
Vor dem Anpfiff der Partie gab es Glückwünsche und lobende Worte für zwei Personen, ohne welche die Partie nicht hätte losgehen können: Die Schiedsrichter Pawel Fratczak und Paulo Ribeiro wurden von Detlef Spruth, 1. Vorsitzender der Eintracht, mit warmen Worten und Geschenken bedacht. Für die erfahrenen Schiris, die gemeinsam mehr als 450 Spiele in der 1. und 2. Handball-Bundesliga geleitet haben, war die Partie am Ischeland das letzte Spiel ihrer Karriere.
Und sie bekamen zum Abschluss eine temporeiche und intensive Partie zwischen zwei Mannschaften, die auch am 38. Spieltag bereit waren, noch einmal alles zu geben.
Hatten die Hausherren bis zum 3:1 (5.) noch die Nase vorn, kamen die Gäste aus Niedersachsen durch Samuel Lindberg und Dominik Kalafut wieder heran. Es entwickelte sich ein stetiges Hin und Her, bei welchem sich Philipp Vorlicek und Pouya Norouzi aufseiten der Hagener, Dominik Kalafut und Johannes Wasielewski bei der HSG als treffsicherste Schützen erwiesen, während die Torhüter Tobias Mahncke und Björn Buhrmester mit je fünf Paraden bis zur Pause auf beiden Seiten versuchten dagegenzuhalten. Mit einem knappen 13:14-Rückstand ging es für die Hagener in die Pause.
Schwächen in der Offensive
Auch in den ersten zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff zeigten die Eintrachtler Schwächen im Angriffsspiel, so dass sich die Gäste bis auf 17:21(41.) absetzen konnten. Aber die VfLer behielten einen kühlen Kopf. Mit seinem fünften Treffer war es Pouya Norouzi, der zum 23:23-Ausgleich (48.) traf. Umgehend nahm HSG-Coach Daniel Kubes die Auszeit. War da noch etwas drin für die Eintracht?
Die Hoffnung der Hagener Anhänger geriet ins Wanken, als Frederic Stüber Sekunden nach dem Wiederanpfiff eine Zeitstrafe kassierte. Doch Maurice Paske zeigte sich im VfL-Tor hellwach und hielt seine Mannschaft mit einer doppelten Parade im Spiel. Und wer, wenn nicht Pouya Norouzi sollte es sein, der das Tor zur 24:23-Führung (50.) erzielte!?
Mit den 1290 Fans im Rücken, die die letzten zehn Spielminuten mehr stehend als im Sitzen verbrachten, schaffte es die Eintracht das Spiel an sich zu reißen und als Kapitän Valentin Schmidt mit „Unterarmkelle“ zum 29:26 traf, kannte der Jubel auf den Rängen keine Grenzen mehr. „Riesen-Respekt an meine Mannschaft, die eine überragende Mentalität und tollen Kampfgeist gezeigt haben“, lobte Eintracht-Trainer Stefan Neff sein Team.