Basketball

Phoenix Hagen entgleitet Spiel gegen Trier im Schlussviertel

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Phoenix-Trainer Chris Harris checkt, ob es Kristofer Krause gut geht. Der Guard hat sich an der Schulter verletzt.

Phoenix-Trainer Chris Harris checkt, ob es Kristofer Krause gut geht. Der Guard hat sich an der Schulter verletzt.

Foto: Michael Kleinrensing

Hagen.  Phoenix Hagen führt gegen Trier im letzten Viertel zweistellig und verliert die Partie noch knapp. Chris Harris räumt nach dem Spiel Fehler ein.

Knappe Niederlage und ausgiebige Feier der Gäste-Fans inklusive „Humba“: Der 28. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA verlief überhaupt nicht nach den Vorstellungen von Phoenix Hagen. Die Gladiators Trier gewannen ein dramatisches Spiel mit 91:88 (42:44) und entführten vor 2503 Zuschauern die Punkte aus der Krollmann Arena. Und wie so oft in dieser Saison, waren die Gründe für die Niederlage in allererster Linie in der Verteidigung auszumachen. 91 Gegenpunkte, davon 30 im letzten Viertel – das war eindeutig zu viel. Ärgern mussten sich die Hagener zudem über viele liegengelassene, teils freie Nahdistanzwürfe, vor allem in der ersten Halbzeit.

Dabei sah es zu Beginn des letzten Viertels noch vielversprechend aus für Phoenix. Topscorer Marcel Keßen (23 Punkte) und Co. führten mit 71:61, doch die Hagener waren in den nächsten vier Minuten defensiv völlig von der Rolle. Trier brauchte nicht mal vier Minuten, um 16 Punkte zu markieren. In der 36. Minute gingen die Moselstädter durch einen Dreier von Alex Laurent mit 82:80 in Front, und bis Spielende gaben taktisch wie kämpferisch starke Gladiators die Führung nicht mehr her. Hagens Trainer Chris Harris gab sich nach Spielschluss selbstkritisch. Die Niederlage gehe auf seine „Kappe“, vor allem aus zweierlei Gründen: Einen Trierer 14:2-Lauf im letzten Viertel habe er aus „ein, zwei Gründen“ nicht mit einer Auszeit gestoppt, zum anderen habe er in dieser entscheidenden Phase „nicht die richtigen Leute auf dem Feld gehabt“.

Und so triumphierte am Ende ein Ex-Phoenixspieler und waschechter Hagener: Marco Hollersbacher steuerte 6 Punkte und 9 Rebounds zum Trierer Auswärtssieg bei. Nach Spielschluss war ihm anzumerken, wie wichtig ihm diese Partie war. Hollersbacher feierte ausgelassen mit den Trierer Fans und seiner Hagener Familie.

Thompson verletzt

Phoenix Hagen konnte im Spielaufbau wieder nur auf Bjarne Kraushaar setzen, da neben dem Langzeitverletzten Grayson Murphy diesmal auch Ersatzaufbau Aaron Thompson (Erkältung) ausfiel. Im Traditionsduell führte man in der 3. Minute mit 7:0, in der 6. Minute besorgte Kapitän Marcel Keßen mit seinem Mitteldistanzwurf zum 14:4 die erste zweistellige Führung des Spiels.

Die Trierer Versuche, Keßen unterm Korb zu attackieren, fruchteten nicht, aber als die Gäste den Ball besser liefen lassen und ihre Schützen an der Dreierlinie fanden, wurde das Spiel offen. Vor allem Dylan Painter (insgesamt 20 Punkte) machte Phoenix zu schaffen. Nach einem Dreier von Garai Zeeb übernahm Trier erstmals die Führung (26:27/12.) – Auszeit Hagen. Die Phoenix-Basketballer fanden wieder in die Spur und ackerten viel am offensiven Brett, ließen aber viele einfache Dinger liegen. Die Zweierquote in der ersten Hälfte von 42 Prozent war ausbaufähig. Mit 44:42 ging es in die Halbzeit.

Keßen dreht auf

Das dritte Viertel gehörte Marcel Keßen. Der Phoenix-Kapitän erzielte 12 Zähler in diesem Spielabschnitt, sein zweiter Dreier in Serie brachte Hagen wieder mit 59:50 in Front (25.). Aber auch der Rest des Teams machte offensiv wie defensiv einen hervorragenden Job. Fast mit der Viertelsirene bugsierte Kyle Castlin mit viel Gefühl einen Layup in den Korb – mit 71:61 ging es ins vierte Viertel.

Im letzten Abschnitt folgte der Hagener Einbruch in der Verteidigung. Trier brauchte nicht mal vier Minuten für 16 Punkte, und beim Dreier von Alex Laurent führten die Gladiators plötzlich wieder (80:82/36.). Sowohl die Spieler als auch Trainer Chris Harris wirkten ratlos, als Trier einen Wurf nach dem anderen verwandelte. Zu allem Überfluss musste Kristofer Krause mit einer Schulterverletzung ausgewechselt werden. In der dramatischen Schlussphase ging es weiter hin und her. Nachdem Castlin seine Farben auf 88:89 heranbrachte, verwandelte Zeeb 23 Sekunden vor Schluss zwei Freiwürfe zum 88:91. Den Hagenern gelang es nicht mehr auszugleichen. JJ Mann verfehlte einen Notdreier mit der Schlusssirene.

Statistik

Phoenix: Kraushaar (9), Cikara, Keßen (23), Omuvwie (9, 9 R), Vaara, Mann (12), Uhlemann (5), Castlin (15, 10 Rebounds), Bank (13), Krause (2).

Topscorer Trier: Painter (20), Van Dyke (17).

Zuschauer: 2503.

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