Hagen. Unverhoffte Grüße aus dem Büro des Schulleiters: Zach Freeman, einst ein Aufstiegsheld von Phoenix Hagen, überrascht die Fans mit einem Video.
Zehn Minuten vor dem Hochball zwischen Phoenix Hagen und den Dresden Titans flimmert ein Video über die Anzeigetafeln, das viele Fans in der Ischelandhalle überrascht. Darin zu sehen ist ein junger Mann mit weißem Hemd und blauer Krawatte, der an einem Schreibtisch sitzt und ein paar nette Worte in die Kamera spricht. Die Grüße kommen aus der Washington Elementary School, einem Kindergarten/Grundschule in Bloomington im US-Bundesstaat Illinois. „Hallo Phoenix-Fans, hier ist Zach Freeman, Nummer 7, ehemaliger Spieler von 2007 bis 2009“, sagt der Mann– und löst damit Nostalgiegefühle in der Halle aus.
Karriere schon nach zwei Jahren beendet
Zach Freeman könnte bestimmt heute noch sein Geld mit Basketball verdienen. Er wäre nicht der einzige Mittdreißiger, der dies täte, und fit sieht er in der kurzen Videobotschaft an die Phoenix-Fans auch noch aus. Aber Freeman ist schon lange kein Profibasketballer mehr. Nach seinen zwei Jahren bei Phoenix Hagen – seinen einzigen Profijahren – beendete er seine Karriere. Aber keineswegs, weil seine Zeit in der Volmestadt so leidig war, dass er einen Schlussstrich ziehen musste. Zach Freeman erwies sich hier als begnadeter Basketballer: zwei Meter groß, variabel, ein cleverer Spieler mit gefährlicher linker Klinke. 2009 stieg er mit Phoenix Hagen in die Bundesliga auf und hat allein deswegen Legendenstatus. In der Aufstiegssaison spielte er Seite an Seite mit Matthias Grothe, Bernd Kruel oder Dominik Spohr.
„Ich habe meine Zeit in Hagen wirklich genossen“, sagt der 37-Jährige. „Ich würde diese Zeit um nichts in der Welt missen. Ich vermisse euch alle.“ Das Video schickte er an den heutigen Phoenix-Trainer Chris Harris, „um meine Dankbarkeit auszudrücken“. Beide kennen sich noch „von damals“. Während Freeman für Phoenix spielte, coachte Harris den BBV Hagen.
Freeman beendete seine kurze Karriere auf dem Höhepunkt und ging nicht mit Phoenix Hagen in die Basketball-Bundesliga, wie es etwa seine Landsmänner Chase Griffin und Quentin Pryor taten. Nicht mal vier Monate nach der feucht-fröhlichen Aufstiegsparty in der Hagener Stadthalle trat er eine Stelle als Lehrer an der Washington Elementary School in seiner Heimatstadt Bloomington an. Und seit diesem Schuljahr ist er dort der „Principal“, also der Schulleiter. Seine Verbindung zu Phoenix Hagen ist weiterhin da, zu Chris Harris pflegt er Kontakt. „Zach ist ein toller Typ, eine top Persönlichkeit. Er hat sich abseits des Feldes gut weiterentwickelt“, schmunzelte Harris im Interview mit dem Streaminganbieter Sportdeutschland.tv, der das Video am vergangenen Samstag übertrug.
Beide Söhne spielen Basketball
Basketball spielt im Leben des Zach Freeman immer noch eine Rolle. Seine Söhne Lincoln (5) und Cooper (7) zeigt er stolz in einem weiteren Videoschnipsel, der in seinem Wohnzimmer aufgenommen wurde. Die jungen Burschen tragen Phoenix-Trikots. „Sie spielen beide Basketball“, sagt Zach Freeman, während seine Frau Allison hinter der Kamera steht. „Ihr kennt sie vielleicht noch von damals.“
Wenn es die Zeit erlaubt, dann schauen die Freemans Spiele von Phoenix Hagen. Und Zach weiß, dass die heutige Mannschaft ein großes Ziel hat: „Hoffentlich kommt bald ein großer ‚Playoff-Push‘. Und ich hoffe, dass ich bald mal wieder nach Deutschland kommen kann.“
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