Faustball

TSV Hagen: Über 2000 Arbeitsstunden und ein eigener Bagger

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Kapitän Ole Schachtsiek (links) und sein TSV-Team spielen erstmals in der neuen Faustball-Arena.

Kapitän Ole Schachtsiek (links) und sein TSV-Team spielen erstmals in der neuen Faustball-Arena.

Foto: Michael Kleinrensing

Hagen.  Die Faustballer des TSV Hagen 1860 feiern nicht nur die Eröffnung ihrer neuen Spielstätte, sondern auch einen hart erkämpften Auftaktsieg.

„Heute ist ein guter Tag für Hagen“, befand Hagens Bürgermeister Hans-Dieter Fischer, während er auf dem Rasen stand und auf die gut gefühlte Tribüne schaute. Denn endlich war es soweit: Die neue Faustball-Arena in der Hoheleye wurde pünktlich zum Bundesliga-Auftakt eröffnet.

Wie viel Einsatz die Mitglieder des TSV Hagen 1860 in den Bau ihrer neuen Heimspielstätte steckten, lässt sich nicht nur an den weit über 2000 Arbeitsstunden messen, welche die Sportler investierten. Ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig das Projekt wurde, liefert Andreas Schmitz: Nur mit Hacke und Schaufel das Erdreich aufzuwühlen, wurde irgendwann unmöglich. Also kaufte der Faustballer kurzentschlossen einen Bagger. Es ist nur eine von vielen Anekdoten, die sich über die Zeit des Arena-Baus angesammelt haben.

Gleiche Anlage wie 1990

Doch auf die viele Arbeit und vor allem das Ergebnis blicken die Faustballer nun mit Stolz. Auf der gleichen Anlage, auf welcher schon in den Neunzigerjahren große Erfolge gefeiert werden konnten, ist nun ein neues Feld, eine Tribüne, ein eigener Brunnen zur nachhaltigen Bewässerung und ein Verkaufsstand entstanden.

Und das während parallel die Deutschen Hallenmeisterschaften geplant, organisiert und im März veranstaltet wurden. An das Großereignis, bei welchem sich der TSV Hagen die Vizemeisterschaft sicherte, erinnert noch ein Banner am Zaun der neuen Anlage. 200 Zuschauer kamen zur Eröffnung der Faustball-Arena. Und von den vielen und schweren Arbeiten in den vergangenen Monaten profitierten die TSV-Sportler gewissermaßen auch, wie Trainer Dirk Schachtsiek betonte: „Als während des Lockdowns das Vereinsleben zum Erliegen kam, durften wir trotzdem weiterarbeiten.“ So blieb die Gruppe in Kontakt und hatte ein gemeinsames Ziel, an welchem sie arbeitete.

Zusammenhalt wird gestärkt

Und dass sie auf ihren Zusammenhalt angewiesen sind, zeigten die TSV-Athleten beim Saisonauftakt gegen Aufsteiger SV Moslesfehn. „Moslesfehn war uns kämpferisch überlegen und wir haben uns sehr schwergetan“, erklärte Kapitän Ole Schachtsiek. Die Niedersachsen erspielten sich eine 3:0-Satzführung, für den amtierenden Deutschen Vizemeister brauchte es noch eine eindringliche Ansprache in der Satzpause. Angreifer Robin Kuhlmann: „Wir haben nach dem verschlafenen Start dann besser gespielt, Moslesfehn gleichzeitig aber auch nachgelassen.“

Nach drei deutlichen Satzerfolgen zum Ausgleich (jeweils 11:5) schien dann alles für einen Erfolg der Sechziger zu sprechen. Und doch brach die Leistung erneut ein – solche Phasen hatte der TSV in den vergangenen beiden, sportlich erfolgreichen Spielzeiten in der Regel vermieden. „Natürlich ist es erst das erste Spiel der Saison, aber wir dürfen uns solche Auszeiten nicht erlauben, wenn wir wieder oben angreifen wollen“, mahnte Ole Schachtsiek.

So war ein Kraftakt nötig, um den Rückstand zu drehen und noch den 5:4-Erfolg zu feiern. Andreas Schmitz, ebenfalls TSV-Trainer, zog folgendes Fazit: „Wenn wir zu 100 Prozent unser Spiel aufziehen, dann sind wir schwer zu schlagen. Genauso können wir aber jedes Spiel verlieren, wenn wir diese Leistung nicht abrufen.“

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