Fußball-Westfalenliga

FC Lennestadt spielt gut, rutscht aber auf letzten Platz ab

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Kevin Schulte wehrt zwar den Elfmeter von Kevin Großkreutz ab, aber der Nachschuss sitzt.

Kevin Schulte wehrt zwar den Elfmeter von Kevin Großkreutz ab, aber der Nachschuss sitzt.

Foto: Michael Meckel

Lennestadt.  Trainer Martin Funke sieht Westfalenligisten trotz 1:3-Niederlage gegen Obercastrop aber insgesamt auf einem Weg.

Das musste wahrlich nicht sein. Mit 1:3 (1:1) verlor Fußball-Westfalenligist FC Lennestadt am sonntag gegen Wacker Obercastrop zum vierten Mal in Folge und rutschte damit auf den letzten Tabellenplatz ab.

Doch die Leistung der jungen FCL-Mannschaft vom gestrigen Sonntag vor rund 200 Zuschauern im Henselstadion macht Mut. Gegenüber der 0:2-Heimniederlage vor zwei Wochen gegen Horsthausen war das Team des Trainergespanns Martin Funke/ Florian Friedrichs, der selbst wegen einer Leistenverletzung nicht spielen konnte, nicht wiederzuerkennen. Was fehlte, war die Durchschlagskraft vor dem Tor und vor ein wenig Cleverness.

Vor allem in der spielentscheidenden Szene in der 76. Minute. Beim Stand von 1:1 drang Marin Vranjic in den Strafraum ein und entwischte Mika Ahlemeyer. Der junge FCL-Verteidiger holte Vranjic auf der Toraußenlinie wieder ein und brachte ihn zu Fall. Ein klarer Fall: Elfmeter. Das sah auch FCL-Trainer Martin Funke so: „Ich hätte ihn auch gegeben.“

Aber was die Sache schließlich noch ärgerlicher machte, das war die Tatsache, dass Torwart Kevin Schulte den Strafstoß von Weltmeister Kevin Großkreutz zunächst abwehren konnte. Aber im Nachschuss brachte Elvis Shala die Kugel dann doch noch aus spitzem Winkel zum 1:2 über die Linie.

„Klar ist das ärgerlich. Vielleicht waren wir da einen Moment nicht wach genug. Aber so ist halt Fußball“, sagte FCL-Kapitän Kevin Schulte, der seinen Mitspielern ein großes Lob zollte: „Das war eine Riesensteigerung gegenüber den letzten Wochen.“

Bilderbuch-Kopfball zum 1:1

Schon das 0:1 war sehr unglücklich. Da gab es in der 13. Minute einen Freistoß aus halbrechter Position. Der Ball flog an Freund und Feind vorbei zum 0:1 ins lange Eck. „Meiner Meinung nach war da noch einer dran. So kam ich da nicht mehr ran“, sagte Kevin Schulte, der nach Ansicht einiger Zuschauer nicht sehr glücklich dabei aussah.

In der Folgezeit wurde der FC Lennestadt immer stärker. Und er hatte zwei große Chancen durch Laurits Strotmann (30.) und vor allem durch Jannik Selter, der den Ball nach einer Strotmann-Ecke aus ganz kurzer Distanz daneben schoss (41.). Aber in der 45. Minute belohnten sich die Gastgeber dann doch noch mit einem Bilderbuch-Kopfballtor von Jonas Völmicke mit dem 1:1.

In der zweiten Halbzeit passierte nicht mehr viel vor beiden Toren. Das Spiel lief auf ein 1:1 hinaus. Bis, ja bis es eben die besagte Elfmeterszene gab. Und mit dem Schlusspfiff stockte Shala sogar noch auf 1:3 auf - geschenkt!

Obersprockhövels Trainer Antonio Molina brachte es auf den Punkt: „Der FC Lennestadt hat ein 1:1 verdient gehabt. Wir haben trotz einer schwachen Leistung gewonnen. Unter dem Strich haben wir gewonnen, weil wir das Glück auf unserer Seite hatten. Ich wünsche dem FC Lennestadt sehr, dass er in der Westfalenliga bleibt.“

Dem Statement stimmte Lennestadt Trainer Martin Funke zu: „Das war trotz der Niederlage ein Schritt nach vorn. Wir haben gewusst, dass Obersprockhövel einen sehr große Qualität hat. Aber nach dem 0:1 haben wir es sehr gut gemacht. Wir gingen auch verdient mit 1:1 in die Kabine.“ Nach der Pause habe Obersprockhövel etwas mehr vom Spiel gehabt. Seine Elf habe aber gut dagegen gehalten, sagte Martin Funke, der sein Team trotz des 1:3 auf einem guten weg sieht. „Ich muss meiner jungen Mannschaft großen Respekt zollen“, so Funke, „man muss sehen, dass zwischen beiden Mannschaften fast ein Generationsunterschied liegt. Wir hatten wieder acht Spieler auf dem Platz, die erst 21 Jahre und jünger waren. Die Zeit spielt für uns, dann schlagen wir zurück.“

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