Michaela Krane in der deutschen Minigolf-Elite

| Lesedauer: 5 Minuten
Stolz präsentiert Michaela Krane (links) die WM-Goldmedaille mit ihren Mannschaftskolleginnen (von links): Jasmin Bothmann (amtierende Europameisterin), Stefanie Blendermann (Weltmeisterin 2019 und 2023) und Melanie Hammerschmidt (amtierende Deutsche Meisterin und Vizeweltmeisterin).

Stolz präsentiert Michaela Krane (links) die WM-Goldmedaille mit ihren Mannschaftskolleginnen (von links): Jasmin Bothmann (amtierende Europameisterin), Stefanie Blendermann (Weltmeisterin 2019 und 2023) und Melanie Hammerschmidt (amtierende Deutsche Meisterin und Vizeweltmeisterin).

Foto: Privat

Neu-Listernohl/Uppsala.  Michaela Krane und René Springob aus dem Attendorner Ortsteil Petersburg sind wohl das erfolgreichste Sportlerpaar des Kreises Olpe.

Seit elf Jahren kennen sich die beiden, seit 2020 leben sie zusammen in Petersburg.

Ihre Medaillensammlung ist beachtlich. So ist Rene Springob zweifacher Deutscher Meister im Minigolf (System Beton). Freundin Michaela Krane war 2018 Deutsche Jugendmeisterin und gewann im gleichen Jahr mit der Deutschen Nationalmannschaft der Juniorinnen WM-Bronze. Ein Ergebnis, das die 24-Jährige jetzt bei der Weltmeisterschaft im schwedischen Uppsala noch toppen konnte. Als Ersatzspielerin holte sie mit der Frauen-Nationalmannschaft Gold, erreichte in der Einzelwertung einen hervorragenden fünften Platz und landete an der Seite von Oleg Klasen (SG Arheiligen) im Mixed-Wettbewerb ebenfalls auf Rang 5.

Seit 2013 jedes Jahr eine Medaille

Der 16-tägige Aufenthalt mit einem großen Trainer- und Betreuerteam in Uppsala hat sich für die angehende Pädagogin Michaela Krane wahrlich gelohnt. Bereits über Pfingsten war sie mit dem erweiterten Kader der Deutschen Nationalmannschaft in die viertgrößte Stadt Schwedens geflogen. Aber damals konnte die wie ihr Freund René Springob für den MSK Neheim-Hüsten startende Minigolferin nicht damit rechnen, Monate später bei der Weltmeisterschaft dabei zu sein. „Die Nominierung war schon überraschend“, gibt Krane zu.

Dabei hatte sich die junge Frau, die mit drei Jahren zum ersten Mal einen Minigolfschläger in den Händen gehalten und mit zehn Jahren angefangen hat, Wettkämpfe zu spielen, in ihrer Sportart längst einen Namen gemacht. So ist Michaela Krane von allen Deutschen Jugendmeisterschaften seit 2013 mit einer Medaille nach Hause gefahren, 2018 durfte sie sich dann Deutsche Jugendmeisterin nennen. Zur Belohnung gehörte sie zum deutschen Mädchenteam, das im gleichen Jahr bei der WM in Cheb (Tschechien) Bronze holte. „Das war mein erster großer internationaler Erfolg“, erinnert sich Michaela Krane gerne.

Der Minigolfsport wurde ihr quasi in die Wiege gelegt. „Wir sind eine Minigolffamilie“, schmunzelt die 24-Jährige. Ihr Großvater spielte in der Nationalmannschaft, Vater Jörg war ihr Jugendtrainer beim MSK Neheim-Hüsten und kümmert sich dort noch heute um den sportlichen Nachwuchs, mit ihrer jüngeren Schwester Melissa spielt Michaela in der Bundesligastaffel Nord.

Neheim-Hüsten, nur 20 Minuten von ihrem früheren Wohnort Welver entfernt, ist eine Hochburg in Sachen Minigolf. Hier können die Systeme Beton, Eternit und Filz gespielt werden. Bereits mehrfach war der dortige Mini Golf Sportklub (MSK) Ausrichter von Deutschen Meisterschaften. Natürlich spielt ihr Freund René Springob für Neheim-Hüsten und natürlich haben sich die beiden vor elf Jahren beim Sport kennengelernt.

Corona hatte ihnen wie so vielen einen dicken Strich durch alle Planungen gemacht. Wegen ihres Studiums hatte die vom Jugend- in den Damenbereich gewechselte Lehramtsstudentin 2019 ein Jahr Pause eingelegt. „Dann hat uns Corona zwei Jahre ausgebremst“, blickt Michaela Krane zurück. 2020 stand nur ein Turnier auf dem Programm: die Westdeutsche Sterngolfmeisterschaft auf ihrer Hausbahn in Neu-Listernohl. Die Einzeltitel sicherten sich beim unter strengen Auflagen vom SSC Attendorn durchgeführten Turnier Michaela Krane und ihr Freund René Springob.

2022 ging es für die junge Sportlerin „relativ steil weiter“. Im ersten Bundesligajahr mit Neheim-Hüsten holten die Krane-Schwestern Melissa und Michaela mit ihren Teamkolleginnen in der Nordstaffel den dritten Platz und qualifizierten sich für die Deutsche Meisterschaft. Dort wurde die MSK-Mannschaft Fünfte. Auch in der Einzelwertung lief es für Michaela Krane „sehr gut“. In der Disziplin Matchplay wurde sie sogar Deutsche Meisterin. Ein Jahr drauf bestätigten die Minigolferinnen aus Neheim-Hüsten ihren Erfolg und wurden in der Bundesliga Nord wieder Dritte. „Wir haben uns etabliert“, freut sich Michaela Krane.

Seit Anfang 2023 gehört die angehende Pädagogin zum Kader der Deutschen Damen-Nationalmannschaft und stand bei der WM in Uppsala neben einer Doppel-Weltmeisterin, einer Europameisterin und einer Deutschen Meisterin im deutschen Team. Noch war die 24-Jährige „nur“ Ersatzspielerin. Aber sie musste jederzeit damit rechnen, eingesetzt zu werden, und hielt sich dementsprechend fit. „Es ist mir eine große Ehre, Teil der Minigolfelite Deutschlands zu sein“, ist sie zurecht stolz auf die fünften Plätze in der Einzelwertung und im Mixed.

Übrigens: Der für die SG Arheiligen (bei Darmstadt) startende Severin Blümer aus Niederhelden stand in der Deutschen Herrenmannschaft, die hinter Gastgeber Schweden WM-Silber holte. Dabei war der amtierende Deutsche Meister eigentlich nur als Betreuer nominiert worden. Gespielt wurde die Weltmeisterschaft in Schweden auf einem Filzbelag.

Die nächste WM findet 2025 in Neheim-Hüsten statt. Vielleicht winkt dem Kreis Olpe eine Dreifachbeteiligung mit Michaela Krane, René Springob und Severin Blümer. „Ausruhen darf man sich nicht auf den Erfolgen, jedes Jahr zählt neu“, weiß die Mannschafts-Weltmeisterin von 2023.

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Sport im Kreis Olpe