Frankfurt/Welschen Ennest. Vorsitzender des Gemeindesportverbandes Kirchhundem vertritt den Kreis Olpe beim DFB-Amateurfußball-Kongress in Frankfurt.
Am vergangenen Wochenende fand im neuen DFB-Campus in Frankfurt der vierte Amateurfußball-Kongress des Deutschen Fußball-Bundes statt. 276 Delegierte diskutierten über Probleme und Zukunft des Fußballs an der Basis.
Der FLWW stellte mit 14 Teilnehmern eine der größten Delegationen. Als einziger Vertreter aus dem Kreis Olpe war Stephan Ochsenfeld, Vorsitzender des Gemeindesportverbandes Kirchhundem und Ehrenvorsitzender des Fußball-Bezirksligisten SV Rahrbachtal, in der Main-Metropole dabei. Der Welschen Ennester war begeistert: „Es war eine tolle Veranstaltung.“
An den drei Tagen standen drei Themen besonders im Fokus: Spielbetrieb, Frauen- und Mädchenfußball sowie Vereine und Schiedsrichterinnen. Zu jedem Bereich wurden in Workshop-Phasen konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet und priorisiert.
Über einen „Umweg“ kam Stephan Ochsenfeld in den Genuss, an dem Kongress teilzunehmen. „Im Sommer habe ich mich beworben und zunächst eine Absage erhalten. Vor etwa zehn Tagen bekam ich eine E-Mail vom DFB, dass es ein paar Absagen gegeben habe und ich doch teilnehmen kann. Das hat mich sehr gefreut.“
Bereits im Vorfeld hatte Stephan Ochsenfeld seine Erwartungen und Wünsche an den Kongress auf der Homepage des FLVW dargelegt: „Ich erwarte, dass in allen relevanten Themen realitäts- und basisbezogen offen diskutiert und gesprochen wird, und ich möchte die Basisnähe erleben. Gerne würde ich Ideen aus anderen Verbänden ergänzend für uns mitnehmen und natürlich weitertragen. Ich glaube, dass wir in unserer ländlichen Struktur auf einem guten Weg sind, aber wie immer gibts natürlich noch Luft nach oben. Ein wichtiges Thema ist aus meiner Sicht, wie wir mehr qualifizierte Trainer und Übungsleiter bekommen.“
Kreisgrenzen außer Kraft gesetzt
Stephan Ochsenfelds Erwartungen wurden erfüllt. „Es war alles top organisiert. Super war der Austausch mit Vertretern aus anderen Verbänden. Alle haben ja im Grunde die gleichen Probleme, aber sie werden unterschiedlich behandelt. In Teilbereichen sind andere Verbände weiter, manchmal sind aber auch wir vom FLVW vorneweg“, berichtet der 65-Jährige.
Was er damit genau meint? „In ländlichen Schleswig-Holstein sind zum Beispiel die Kreisgrenzen bei der Liga-Zusammenstellung außer Kraft gesetzt worden. Das wird in den nächsten Jahren auch auf uns zu kommen. Wir werden uns in den nächsten Jahren damit auseinandersetzen müssen, dass die Wege zu den Spielen immer länger werden. Dies war für mich persönlich auch ein Highlight der Diskussionen.“
Was Stephan Ochsenfeld persönlich sehr am Herzen liegt, ist auch der Frauen- und Mädchenfußball. Er war selbst viele Jahre Trainer im Mädchenfußball und kennt die Probleme. Seine Tochter Franziska spielt beim Westfalenligisten Fortuna Freudenberg und ist darüber hinaus Trainerin einer Mädchen-Auswahl (Hundem-Lenne) und Schiedsrichterin. „Machen wir uns nichts vor. Die Not im Frauen- und Mädchenfußball ist groß. Die Entfernungen sind viel zu groß und es fehlen überall Trainer und Betreuer. Eine Patentlösung dafür gibt es aber nicht“, so Stephan Ochsenfeld.
Und dann war Ochsenfeld sogar noch bei einer sporthistorischen Veranstaltung dabei. Am Freitag-Mittag wurde um 14 Uhr der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann vorgestellt. Zusammen mit dem DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf und Sportdirektor Rudi Völler kam der neue Bundestrainer zum DFB-Amateurkongress. „Das war natürlich das I-Tüpfelchen auf die Veranstaltung. Leider hatten wir keine Gelegenheit, gemeinsam auf ein Foto zu kommen. Keine Chance. Aber das war natürlich ein tolles Erlebnis, bei so einem Ereignis dabei zu ein.“
Unter dem Strich nahm der Vorsitzende des Kirchhundemer Gemeindesportverbandes viel Positives mit in die Heimat. Sein Fazit: „Wir in den Vereinen leben noch zu sehr von der Hand in den Mund, wir denken noch nicht strategisch genug. Da sind manche Vereine in anderen Regionen weiter. Es war ein toller Erfahrungsaustausch. Man bekommt so viele neue Informationen und einen Blick darauf, wie die Probleme in anderen Landesverbänden gelöst werden.“ Es sei toll gewesen, wie die Vereine miteinander kommuniziert hätten. Abschließend ruft Ochsenfeld zur Nachahmung auf: „Ich kann nur jedem empfehlen, der interessiert ist, sich beim nächsten Mal auch für eine Teilnahme zu bewerben.“
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