Fußball-Westfalenliga

Dieser Top-Spieler fällt beim TuS Erndtebrück aus

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Michael Müller, Trainer des TuS Erndtebrück, coacht seine Mannschaft bei einem Heimspiel des Fußball-Westfalenligisten.

Michael Müller, Trainer des TuS Erndtebrück, coacht seine Mannschaft bei einem Heimspiel des Fußball-Westfalenligisten.

Foto: Carsten Loos / WP

Erndtebrück.  Wer kann beim Erndtebrücker Fußball-Westfalenligisten im Heimspiel gegen Lünen stürmen? Der bisher gefährlichste TuS-Angreifer nicht.

Dies ist eine gute Nachricht für den Fußball-Westfalenligisten TuS Erndtebrück: Beim Auftritt des Klassements-Dritten am 6. Spieltag am Sonntag (15 Uhr) gegen den Lüner SV (14.) kann Ahmad Ibrahim womöglich ins Team des Oberliga-Absteigers vom „Pulverwald“ zurückkehren. „Er hat wieder trainiert“, gab sich Trainer Michael Müller im Vorfeld vorsichtig zuversichtlich, „es sieht nicht schlecht aus.“

Der 28-jährige Angreifer, vor der Saison nach zwei Jahren vom FC Ederbergland zum TuS zurückgeholt, hatte vor Wochenfrist passen müssen. Und prompt kassierten die Wittgensteiner ihre erste Saison-Niederlage – als Tabellenführer mit 0:2 ausgerechnet beim bis dahin punktlosen „Schlusslicht“ Sodinger SV. Eine Woche zuvor hatte Ahmad Ibrahim noch mit einem entzündeten, bandagierten Knie mitmachen können beim überraschend deutlichen 5:0-Coup bei Wacker Obercastrop (9.), hatte da „auf die Zähne gebissen“, wie Müller betonte.

Riskanter Einsatz

Bei aller Freude über die schnelle Rückkehr von Ahmad Ibrahim, die schlechte Nachricht ist die: Leandro Fünfsinn, dritter Mann neben Ahmad Ibrahim und Elmin Heric in der Erndtebrücker Offensiv-Reihe, kann diesmal nicht mitmachen. Der mit vier Treffern derzeit zweitbeste Torjäger der Westfalenliga habe sich beim Auftritt in Obercastrop eine Zerrung zugezogen, erklärte der TuS-Trainer. Deshalb wollte ihn Müller am vergangenen Sonntag eigentlich gar nicht einsetzen. Als aber Erndtebrück bis zur Pause offensiv nicht wirklich stattfand, wurde Leandro Fünfsinn zur zweiten Halbzeit dann doch eingewechselt. Jedoch bereits nach 24 Minuten ging es für ihn wegen der Zerrung nicht mehr weiter.

Auch wenn das Offensiv-Trio nach zunächst vier gemeinsamen Auftritten nun zum zweiten Mal in Folge nicht miteinander auflaufen kann, sei er „positiv gestimmt“, bekräftigt Müller. Clemens Tartan, schon in der Vorwoche von Beginn an dabei, könne die Lücke vorne erneut füllen oder Elvin Tricic, der nach einer Erkrankung wieder fit ist. Und außerdem, so der Erndtebrücker Trainer, der „Ballverteiler“ Ahmad Ibrahim könne von der „Achter“-Position auch nach vorne in den Sturm rücken.

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Den kommenden Gegner aus Lünen ordnete Müller als „in der Breite stärkste Mannschaft der Liga“ ein. Der Vorjahres-Sechste der anderen Westfalenliga-Gruppe sei auch auf der Bank sehr gut besetzt, gelte in Trainerkreisen „nicht umsonst als Mitfavorit“. Im bisherigen Verlauf der Saison habe der Klub aus dem nordöstlichen Ruhrgebiet viel Pech gehabt. Lünen hatte zunächst in vier Spielen nur ein Unentschieden erreicht.

Dann gelang der Mannschaft von Trainer Axel Schmeing vor Wochenfrist der erste Sieg: mit 1:0 gegen Wacker Obercastrop, durch ein Elfmeter-Tor von Dominic Schmidt in der 93. Minute. Unlängst wartete der LSV mit einem späten Spieler-Wechsel auf: Der Routinier Marcel Reichwein (37), nach einer Roten Karte am 1. Spieltag ohnehin noch gesperrt, ging zum Oberliga-Aufsteiger Türkspor Dortmund, im Gegenzug kam Hakan Cevirme (23) von dort nach Lünen.

Nach dem 0:2 in Sodingen sollten die Erndtebrücker vor Kellerkindern gewarnt sein. „Wenn nur ein paar Prozent fehlen“, hatte Müller nach der Niederliga gesagt, „verlierst du in der Westfalenliga.“ Woran es in Herne gemangelt hat, sei besprochen worden: „Alles, was uns in Obercastrop stark gemacht hat, haben wir in Sodingen vermissen lassen.“ Das Positionsspiel müsse besser werden, sagte der Übungsleiter, zudem hätten sich seine Spieler zu viel auf Eins-zu-eins-Situationen eingelassen. Immerhin, hofft Michael Müller, „technische Mängel wie auf dem Naturrasen in Sodingen sollten uns hier auf Kunstrasen nicht passieren“.

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