Pass in die Gasse #395

Mitgliedsbeiträge erhöhen oder nicht?!

In der Kolumne „Pass in die Gasse“ befasst sich der freie Journalist Heiko Rothenpieler mit aktuellen Entwicklungen in der Welt des „großen“ und „kleinen“ Fußballs.

In der Kolumne „Pass in die Gasse“ befasst sich der freie Journalist Heiko Rothenpieler mit aktuellen Entwicklungen in der Welt des „großen“ und „kleinen“ Fußballs.

Foto: Sascha Kertzscher

Gerade weil Personal fehlt und die Kosten für Vereine steigen, müsse man über höhere Mitgliedsbeiträge nachdenken, meint unser Kolumnist.

DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann sagte im Austausch mit Ute Groth, Vorsitzende von TuSA Düsseldorf, man müsse sich bezüglich Mitgliedsbeiträge generell fragen: „Hauptamt, ja oder nein? So gerne man das Ehrenamt hat.“ Groth stimmte zu und meinte, dass Beiträge erhöht werden müssten, weil man Übungsleiterposten nicht mehr nur mit Ehrenamtlichen besetzen könne.

Höhere Beiträge also, um Honorare zu zahlen? Zimmermann verwies dabei auf andere Angebote. Wenn ein Kind zum Monatspreis von 200 Euro einen Ballettkurs besuche, fände das jeder in Ordnung, so der DFB-Vize.

(K)eine einfache Rechnung

So einfach ist die Rechnung natürlich nicht, findet Sport schließlich in Vereinen und Ballett meist in privaten Schulen statt. Als Verein hat man sich einem ideellen und keinem wirtschaftlichen Zweck verschrieben. Der Vergleich hinkt also. Groths Forderung nach Beitragserhöhungen ist trotzdem nachvollziehbar.

Denn ob Einbußen durch Corona oder steigende Kosten durch Inflation: das Thema wird vielerorts aus Angst vor Austritten nicht mal mit der Kneifzange angepackt. Dabei liegt der Zeitpunkt ihrer Beschlüsse oft zehn, manchmal zwanzig Jahre zurück. 70 Euro beim VfL Bad Berleburg, 60 Euro in Edertal, 46 Euro beim SV Feudingen, 40 Euro beim TV Laasphe, 35 Euro im Skiclub Rückershausen: Die Jahresbeiträge schwanken zwar, sind aber allesamt unteres Regal.

Der TC Rot Weiß Bad Laasphe hingegen hat die Jahresbeitragshöhe nach zig Jahren auf 175 Euro angepasst. Austritte? Fehlanzeige. Vereine täten gut daran, das Thema transparent anzugehen.

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