Der letzte Spieltag ist für viele Spieler keinesfalls das Saisonende. Diesem Wahnsinn müsse der Kampf angesagt werden, meint unser Kolumnist.
Max Eberl hat sich als Sportfunktionär einen Namen gemacht. Steuerte er einst Mönchengladbach in sichere Gewässer, fällt er inzwischen durch krude Ausrufe als Geschäftsführer Sport von RB Leipzig auf. Sein neuester Hit ist eine Aussage im Kicker, mit der er mehr Attraktivität fordert: „Größere Tore, größerer Strafraum, Spielzeit, fliegende Wechsel. Einfach mal alles diskutieren!“ Das Echo kam prompt, viele nutzten Eberls Worte für eigene Vorschläge. „Stadionname ohne Sponsoren, Gehaltsobergrenze bei Spielern, regulierte Ticketpreise. Einfach mal alles diskutieren!“, meinte zum Beispiel das Ballesterer-Fußballmagazin.
So absurd Eberls Aussagen auch sind, so passen sie in die Denke von Funktionären. Unter dem Deckmantel der Unterhaltung geht es diesen Geschäftsleuten immer um die Optimierung des Wettbewerbes und des Profits. Am Beispiel Relegation sehen wir das par excellence. Im Amateurbereich sind deshalb private Pläne für die Katz, Abschlussfahrten nicht planbar.
Keine Zeit für Urlaubspläne
Der SV Setzen zum Beispiel spielt gegen den TuS Ennepetal II am 4. und 8. Juni um den Bezirksliga-Aufstieg. Völlig selbstverständlich sollen diese Tage dem Fußball gehören. Ein Kurzurlaub mit der Familie über Fronleichnam? Undenkbar.
Wieso sagt man diesem Wahnsinn nicht endlich den Kampf an? Warum sagt man nicht einfach mal: Die Verbände sind dazu verpflichtet, dass mit dem Ende des letzten Spieltags auch die Konstellation für die neue Saison feststeht. Einfach mal alles diskutieren.
In der Kolumne „Pass in die Gasse“ befasst sich der freie Journalist Heiko Rothenpieler mit Entwicklungen in der Welt des „großen“ und „kleinen“ Fußballs.
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