Pass in die Gasse #379

Wer auf den Konjunktiv setzt, wird sein Ende finden

In der Kolumne „Pass in die Gasse“ befasst sich der freie Journalist Heiko Rothenpieler mit aktuellen Entwicklungen in der Welt des „großen“ und „kleinen“ Fußballs.

In der Kolumne „Pass in die Gasse“ befasst sich der freie Journalist Heiko Rothenpieler mit aktuellen Entwicklungen in der Welt des „großen“ und „kleinen“ Fußballs.

Foto: Sascha Kertzscher / WP

Ob Erndtebrück, Birkelbach oder Dotzlar: der letzte Spieltag garantiert Dramen. Einziges Heilmittel ist der Fokus auf die eigenen Hausaufgaben.

Das Ende naht! Und es könnte nicht spannender sein. Und wie in jeder Saison lieben und fürchten alle Beteiligten in den Tagen vor dem Kehraus den Konjunktiv. Dieser findet sich mitunter in Szenarien wieder, die unterhaltsamer nicht sein könnten.

Birkelbach zum Beispiel kann den Verbleib in der Bezirksliga nicht mehr aus eigener Kraft schaffen. Um noch eine Chance zu haben, darf Konkurrent Freinenohl nicht gegen Eslohe punkten. Eslohe? Längst gerettet! Werden auf Sparflamme spielen! In der Nähe ist auch Schützenfest, da werden nicht alle bei 100 Prozent sein! Aber Freienohl hat zwei gesperrte Spieler! Mögen sich die beiden Klubs? Wird auf sauerländische Art geklüngelt?

Der flehende Blick nach Banfe

Schauen wir nach Dotzlar, wo Kredenbach/Müsen zu Gast ist. Ein Punkt wäre gegen den Abstieg zu wenig, sollte Dreis-Tiefenbach im Parallelspiel gegen Germania Salchendorf III gewinnen. Und wo stehen beide Gegner der Kellerkinder in der Tabelle? Längst gerettet! Dann doch lieber nach Banfe spähen und 50 Liter Bier anbieten, damit die Wittgensteiner den dritten abstiegsbedrohten Verein Bürbach II unter den Strich schießen.

Alleine mit dem TuS Erndtebrück würde der Konjunktiv Geld verdienen. Könnte zum Beispiel Abstiegskonkurrent Sprockhövel gute Karten haben, weil dessen Gegner FC Gütersloh als feststehender Meister Spieler für das Westfalenpokal-Finale schont?

Das Schöne am Fußball: Wenn das Ende naht, duckt sich auch der Konjunktiv wieder. Und wer ihm bis dahin zu sehr vertraute, wird mit den eigenen Hausaufgaben Probleme bekommen.

In der Kolumne „Pass in die Gasse“ befasst sich der freie Journalist Heiko Rothenpieler mit Entwicklungen in der Welt des „großen“ und „kleinen“ Fußballs.

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