Bigge. Mit der Beton-Skulptur „Der Strunzerdaaler“ wollen die Bigger ihrem stolzen Zweitnamen ein Denkmal setzen. Jetzt werden Geldgeber gesucht.
Er soll „Der Strunzerdaaler“ heißen: Mit einer Beton-Skulptur wollen die Bigger ihrem stolzen Zweitnamen ein Denkmal setzen. Zur Finanzierung ist vor einer Woche ein Crowdfunding auf dem Portal „Viele schaffen mehr“ gestartet. Der Antfelder Künstler JoSch soll die Figur entwerfen, die VerbundVolksbank OWL hilft beim Sammeln der avisierten 2250 Euro. „Nun heißt es: bitte spenden, spenden, spenden! Jeder Euro zählt!“, motiviert Ortsvorsteher Kalli Fischer seine Bigger und alle Freunde des Ortes.
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Wer wusste bisher, dass kein geringerer als Heimatdichter Friedrich Wilhelm Grimme ein eigenes Gedicht mit dem Titel „Strunzerdaal“ veröffentlichte? Jetzt wird es sozusagen in Stein gemeißelt. Erste Zeile: „Et liet en Duarp im Strunzerdaal, ik draff et jau nit nennen; doch bai düt aine Stücksken hört, dai weert et foortens kennen.“ („Es liegt ein Dorf im Strunzertal, ich darf es euch nicht nennen; doch wer dies eine Stückchen hört, der wird es sofort kennen.“)
Bis zum 3. Juni müssen die avisierten 2250 Euro zusammenkommen
Strunzerdaaler – eine Bezeichnung, die alle Bigger bis heute prägt, und zu der sie so sehr und gerne stehen, dass sie, allen voran die Dorfgemeinschaft Bigge, nun einen eigenen Strunzerdaaler für ihren Ortskern in Auftrag gegeben haben. Bis zum 3. Juni müssen die avisierten 2250 Euro zusammenkommen, damit das Crowdfunding gelingt. Und: Die Volksbank gibt im Erfolgsfall noch Geld dazu.
Dabei beweisen die Bigger ein ordentliches Quäntchen Selbstironie, denn immer nur gut kommen sie bei Grimme gar nicht weg. Hier exemplarisch Zeile 2 bis 4 des Gedichtes: „Se maket geeren Windjuchhai, un konnt sau vüärnehm spriäcken, un hett doch vaak` im Schappe nix te beyten un te briäcken.“ Zu Neudeutsch: „Sie machen gerne Windjuchhei, und können so vornehm sprechen, und haben doch oft im Schranke nichts zu beißen und zu brechen.“
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Diese Charaktereigenschaften quasi in den Strunzerdaaler mit einzuformen, das wird die Aufgabe des Antfelder Betonkünstlers JoSch, alias Joachim Schulz, sein, sobald die Finanzierung steht. Der Start verlief schon mal vielversprechend, nach einer Woche waren bereits 42 Prozent der avisierten Summe im Topf.
Falls mehr Geld zusammenkommt, fließt das in die Verschönerung des Ortes
„Um für die Bewohner und Gäste das Ortsbild attraktiv zu gestalten und den Heimatdichter Friedrich Wilhelm Grimme, der von 1827 bis 1887 lebte, zu ehren, wollen wir das Denkmal setzen. Alle eingehenden Spenden werden zu 100 Prozent – ohne jegliche Abzüge – für die Statue verbraucht. Sollte das Projekt überfinanziert werden, wird das Geld für die Verschönerung unseres Dorfes eingesetzt“, betont Ortsvorsteher Kalli Fischer im Namen der Dorfgemeinschaft. Er unterstützt das Projekt ebenso gern wie auch die Stadt Olsberg und Bigge Online. Nur über ein Crowdfunding ist für den Verein mit vielen ehrenamtlichen Aktiven, der für seine vielfältigen Aufgaben nur Mitgliedsbeiträge bekommt, so ein Projekt zu stemmen.
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Und wie soll er nun werden der Strunzerdaaler? „Die Statue wird mannshoch und ganz filigran aus Beton hergestellt“, so viel verraten die Initiatoren. Stolze 42 Prozent waren nach einer Woche schon finanziert, jetzt heißt es weiter Gas zu geben, dann gibt es im August was zu sehen: „Der Strunzerdaaler soll am 18.08.2023 beim Turmfest enthüllt werden. Dann feiern wir auch 25 Jahre Dorfgemeinschaft Bigge“, so Kalli Fischer. Und ganz sicher wird diese Enthüllung dann auch in der Olsberger Chronik festgehalten, dem „Strunzerdaal“-Heft, das seit mehr als 40 Jahren erscheint.
Spende und mehr zum Projekt: www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/der-strunzerdaaler
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