Dreislar. In elf spannenden Stationen können Familien in Dreislar Vögel entdecken – und dabei ganz schön viel lernen. So funktioniert der Vogelerlebnispfad
Wussten Sie, dass die Elster gar nicht so diebisch und der Grünfink Vegetarier ist, wie man Bussarde von Rotmilanen unterscheidet, Kohlmeisen-Männchen sich manchmal wie echte Machos benehmen und Patchworkfamilien bei vielen Vogelarten üblich sind? Diese und viele andere Dinge erfahren kleine und große Besucher auf dem neuen Vogelerlebnispfad in Dreislar. Er wird am Sonntag eröffnet und verspricht mit seinen elf Stationen auf dreieinhalb Kilometern sowie begleitenden Mitmach-Aktionen eine Menge Spaß für die ganze Familie oder auch Schulklassen und Kindergarten-Gruppen.
„Was können wir unseren Gästen und vor allem Familien vor Ort bieten?“
„Was können wir unseren Gästen und vor allem Familien vor Ort bieten?“ Diese Frage hat sich der Verein „Natürlich Dreislar“ vor einigen Jahren gestellt. Daraus ergab sich direkt die nächste Frage: Was sind unsere Stärken? Antwort: Die wunderschöne Natur und die Lage mitten im Vogelschutzgebiet. So entstand die Idee, einen familientauglichen Wanderweg mit dem Thema „Heimische Vogelwelt“ einzurichten, die nun mit Unterstützung von Biologen und Leader-Mitteln sowie viel Eigenleistung Wirklichkeit geworden ist.
Unterwegs gibt es viel zu entdecken, aktiv auszuprobieren und zu suchen
Der Rundkurs ist dank einer fast durchgehenden Asphalt- und Schotterdecke und moderaten Höhenmetern weitestgehend barrierefrei. Wer gut zu Fuß ist, kann einen Abstecher auf den Dreislarer Hausberg „Opolt“ machen, es führt aber auch eine Route drumherum. Start ist am Schwerspatmuseum, Ziel auf dem Dorfplatz in der Nähe; für eine ausgiebige Rast bietet sich zudem der Wellness-Rastplatz „Im Schwinkel“ an. Unterwegs gibt es viel zu entdecken, aktiv auszuprobieren und zu suchen. Über QR-Codes auf den 15 Info-Tafeln können zudem Vogelstimmen gehört werden. Passend zum Vogelerlebnispfad sind Mitmach-Bögen und ein Entdeckerbuch mit Tipps zum Malen, Raten, Basteln und Schmökern entwickelt worden, die im Museum oder den Gastronomiebetrieben gegen eine Schutzgebühr von zwei Euro erhältlich sind. Und ein Blick zum Himmel zeigt, dass die vielen wissenswerten Informationen nicht nur trockene Theorie sind, sondern die beschriebenen Vogelarten vom Spatz bis zum Rotmilan oft gleich in der Natur beobachtet werden können.
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Auch über passende Redensarten und Sprichwörter gibt es ein Kapitel
Der Vogelerlebnispfad und seine Mitmach-Elemente sind somit nicht nur für Kinder spannend, auch Erwachsene lernen eine Menge dazu. Dass zum Beispiel die Friedenseiche an Station 4 im Jahr 1955 von den damaligen Dorfschülern gepflanzt wurde, wissen vermutlich noch einige Einheimische. Dass sich an ihrem Stamm jedoch Spechte eine gut erkennbare „Spechtschmiede“ gebaut haben, in der sie Nüsse und Zapfen zum Knacken einklemmen, ist bestimmt für fast alle Wandervögel neu. Apropos Wandervögel: Auch über passende Redensarten und Sprichwörter gibt es ein Kapitel. Eine Wanderung kann mit dem Besuch des Schwerspatmuseums kombiniert werden, für beides sind auf Wunsch Führungen möglich.
In Kürze starten am Dorfplatz die Arbeiten
Die nächsten Ideen bzw. deren Umsetzung stehen schon in den Startlöchern, berichten Matthias Schulte und Berthold Kappen von „Natürlich Dreislar“. In Kürze starten am Dorfplatz die Arbeiten für einen neuen Spielplatz, um das Wanderziel noch reizvoller zu machen. Außerdem können sich die Initiatoren vorstellen, den Pfad um das Thema Bienen und Insekten zu erweitern. Auch ein Naturkino, das den Blick vom bereits vorhandenen Waldsofa bis weit in den Kellerwald einrahmt, steht auf der Wunschliste.
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Doch erstmal wird der Vogelerlebnispfad am Sonntag, 17. September, im Rahmen des zeitgleich stattfindenden Volkswandertages eingeweiht: Los geht es um 9.30 Uhr mit einem Frühstücksbuffet draußen auf dem Dorfplatz. Um 11 Uhr wird der Weg von den Verantwortlichen eröffnet – natürlich mit einer geführten Wanderung, die um 11.30 Uhr startet. Außerdem haben die Dreislarer noch zwei weitere, etwas längere Wanderungen im Angebot. Ziel ist jeweils der Sportplatz, auf dem sich alle Teilnehmer frisch gestärkt die beiden Heimspiele der SG Nuhnetal/Dreislar/Hesborn ansehen können.
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