Niedersfeld/Winterberg. Beim Jahresempfang der Stadt Winterberg spricht Bürgermeister Beckmann die Themen an, die den Bürgern der Urlaubsregion auf den Nägeln brennen:
Die Bevölkerung von Winterberg und seinen Dörfern hat die Herausforderungen von Corona, den Ukrainekrieg, die Energiekrise und die Umsetzung der Migrationspolitik gut gemeistert und die Stadt in ihrem Krisenmanagement unterstützt. Dieses Lob dürften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Jahresempfang in der Niedersfelder Schützenhalle mit nach Hause genommen haben.
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Wie schon in den Jahren zuvor waren die Vertreter der Vereine und Institutionen, Gruppierungen und Politik aus dem gesamten Stadtgebiet der Einladung von Bürgermeister Michael Beckmann gefolgt. Dessen besonderer Gruß galt dem heimischen Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese, dem Landtagsabgeordneten Matthias Kerkhoff, der stellvertretenden Landrätin Hiltrud Schmidt aus dem Nachbardorf Wiemeringhausen sowie einigen Bürgerinnen und Bürger, die sich besonders in der Ukraine-Hilfe engagiert haben.
Ukrainerinnen haben neue Heimat
Gar nicht hoch genug sei hier die Spendenbereitschaft der Winterberger anzuerkennen, lobten Dr. Matthias Schäfer vom Franziskus-Hospital und Jan van Egmond, die die Hilfstransporte in Ukraine mit organisiert haben und sich vor Ort selbst ein Bild von der Lage im Krisengebiet machen konnten. Den Wert der Hilfsgüter bezifferten sie mit rund 600.000 Euro und Bürgermeister Beckmann ergänzte bei der Überreichung eines kleinen Präsents, dass auf dem Spendenkonto der Stadt etwa 100.000 Euro eingegangen seien.
Anschließend kamen mit Oksana und Elena zwei junge Damen aus der Ukraine zu Wort, die sich für die herzliche Aufnahme in Winterberg bedankten und unter dem stehenden Applaus ziemlich gerührt betonten: „Winterberg ist für uns zu einer zweiten Heimat geworden.“ Außerdem wurde Ulli Stockhausen aus Züschen für seine 48-jährige Tätigkeit mit der Jubiläums-Ehrenamtskarte der Stadt Winterberg ausgezeichnet.
Zum Auftakt des mehr als zweistündigen „Sommerausgabe des Jahresempfangs“ hatte Bürgermeister Michael Beckmann in seiner Begrüßung zunächst eine kurze Zwischenbilanz zur Halbzeit der Legislaturperiode der Rates gezogen, bevor er im Verlauf der Veranstaltung noch näher ins Detail ging. Beckmann: „Wir haben in dieser schwierigen Zeit den Schulterschluss geschafft und an den uns gesetzten Zielen gearbeitet“.
In einem Grußwort bezeichnete die stellvertretende Landrätin Hiltrud Schmidt, Winterberg mit seinen starken Ortschaften als ein Juwel im Hochsauerlandkreis auf das man stolz sein könne. Hier gelinge es, das Zusammenspiel von Tradition und Innovation. Es gebe nicht nur ein großes Angebot an Arbeits- und Ausbildungsplätzen in den angesiedelten Unternehmen, sondern locke auch ganzjährig Wanderer, Touristen, Gäste und Sportlerinnen und Sportler in die Stadt. Da zahlen sich die umfangreiche Angebotspalette und auch das große Engagement vieler ehrenamtlich Tätiger aus. Abschließend versicherte Hiltrud Schmidt noch einmal: „Der Hochsauerlandkreis ist stets an der Seite seiner Städte und Gemeinden“.
Alle packen ins Rad
„Alle packen ins Rad, so funktioniert Hilfe im Sauerland“ – so unterstrich Bürgermeister Michael Beckmann zu Beginn seiner mehr als einstündigen Rede und nannte die 6000 Stunden Eigenleistung der Niedersfelder Feuerwehr beim Bau ihres Gerätehauses als Beispiel.
Aber auch seitens der Stadt, die allerdings auch ihre Gebühren erhöhen musste, habe sich einiges getan. Da waren unter anderem der Ausbau der Kita „Arche Noah“ und des Spielplatzes in Grönebach sowie des Haus des Gastes in Altastenberg zu nennen. Auch das Sofort-Programm „Innenstadt“ um den Leerständen von 13 Ladenlokalen entgegen zu wirken, habe sich bewährt.
Gute Ansätze seien es, die Dorfmitte in Niedersfeld neu und den „Stadtwald durch die Anpflanzung neuer Bäume zukunftsfähig zu gestalten. Das soll ein Enkelwald werden“, so Michael Beckmann, dem, ebenso wie dem Rat, die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum und die medizinische Versorgung unter den Nägeln brennt.
Die Windkraft ist nicht nur für den Bürgermeister ein kontrovers diskutiertes Thema, insbesondere dann, wenn sich Fremde auf den Höhenzügen rund um Winterberg mit der Errichtung von Windrädern gerne eine goldene Nase verdienen möchten. Positiv steht Beckmann den Plänen gegenüber, in Hoheleye ein Fünf-Sterne Hotel zu bauen.
Wie eingangs schon erwähnt, sieht auch Winterberg in der Flüchtlingspolitik eine Verpflichtung die vor Ort beginnen muss, so Michael Beckmann bevor man zum gemütlichen Teil überging.
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