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NRW-Preis für vorbildliche Waldwirtschaft geht an Hallenberg

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Landtagsvizepräsident Rainer Schmeltzer, Forstministerin Silke Gorißen, Bürgermeister Enrico Eppner, SDW-Landesvorsitzende Marie-Luise Fasse, Laudator Bernhard Halbe

Landtagsvizepräsident Rainer Schmeltzer, Forstministerin Silke Gorißen, Bürgermeister Enrico Eppner, SDW-Landesvorsitzende Marie-Luise Fasse, Laudator Bernhard Halbe

Foto: Gerhard Naendrup

Hallenberg.  Die Stadt Hallenberg wird für ihre Waldwirtschaft ausgezeichnet. Weshalb das Beispiel des Stadtwaldes Hallenberg landesweite Vorbildfunktion hat.

Am „Tag des Waldes“ würdigte die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) die Waldentwicklung und Bewirtschaftung des Stadtwaldes Hallenberg (Hochsauerlandkreis). Im Landtag Nordrhein-Westfalen überreichte der Vizepräsident des Landtags, Rainer Schmeltzer, und Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen den „NRW-Preis für vorbildliche Waldwirtschaft 2023“ an den Hallenberger Bürgermeister Enrico Eppner.

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„Das Beispiel des Stadtwaldes Hallenberg hat landesweite Vorbildfunktion und ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, wie unter schwierigen Rahmenbedingungen - Hallenberg liegt im Regenschatten des Rothaargebirges und 2/3 der Stadtwaldfläche sind als Schutzgebiete ausgewiesen - eine naturnahe und verantwortungsvolle Waldwirtschaft praktiziert werden kann“ erläuterte die SDW-Landesvorsitzende Marie-Luise Fasse die Intention dieser Auszeichnung .„Hallenberg ist eine kleine Gemeinde mit großem Engagement. Bürgerinnen und Bürger gestalten ihre Gemeinde aktiv und leben den Naturschutz. Naturnahe Bildungsangebote fördern die Bereitschaft, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen“, sagte Rainer Schmeltzer, Vizepräsident des Landtags.

Seit Jahren werden Altbuchenbestände verjüngt und Mischbaumarten gefördert

Forstministerin Silke Gorißen hob hervor: „Herzlichen Glückwunsch an Hallenberg im Hochsauerlandkreis zur Auszeichnung mit dem NRW-Preis für vorbildliche Waldwirtschaft! Es ist großartig, wie sich Hallenberg mit ihrem Forstbetrieb mit ganzer Kraft für den Wald als unserem Klimaschützer Nummer eins einsetzt. Schon seit Jahren werden hier Altbuchenbestände verjüngt und Mischbaumarten gefördert. All das dient dazu, einen klimaresilienten Mischwald entstehen zu lassen. Das ist vorbildlich! Der Wald ist ein einzigartiger Raum der Biodiversität und Ort der Erholung. Er liefert uns den nachwachsenden, nachhaltigen Rohstoff Holz. Am Internationalen Tag des Waldes rufen wir uns in Erinnerung, wie wichtig der Wald als Naturschatz für nachfolgende Generationen ist und dass er unsere Unterstützung derzeit mehr braucht als je zuvor.“„Die Arbeit des Stadtforstbetriebes Hallenberg ist ein hervorragendes Beispiel für eine sachgerechte, pragmatische Umsetzung der vielfältigen Anforderungen an den städtischen Wald. Maßnahmen des ökologischen Umbaus werden über ein Ökokonto mitfinanziert und auf den Fichten-Kalamitätsflächen, die keinem Schutzstatus unterliegen werden die natürlich ankommenden Baumarten als Vorwald oder Zeitmischung übernommen.

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Zur Entwicklung eines klimaangepassten Mischwaldes werden weitere Baumarten gruppenweise gepflanzt, wobei auch eingeführte Baumarten wie Douglasie, Roteiche oder Esskastanie, die seit langen etabliert sind und sich bewährt haben, kein Tabu sind“ würdigte Bernhard Halbe, ehemals Bürgermeister von Schmallenberg und langjähriger Vorsitzender des Kommunalen Waldbesitzerverbandes NRW in seiner Laudatio die Leistungen des städtischen Forstbetriebes.

Stadtwald Hallenberg umfasst Betriebsfläche von 2.350 Hektar und ist PEFC zertifiziert

Neben wertgebenden Offenlandflächen vor allem im Nuhnetal ist die Region vor allem durch Wälder geprägt, die die Höhenlagen bis 800 m ü. NN bedecken. Der Stadtwald Hallenberg umfasst eine Betriebsfläche von rd. 2.350 Hektar und ist PEFC zertifiziert. Dominierende Waldgesellschaft ist der Hainsimsen-Buchenwald. Vor der Borkenkäferkalamität war die Fichte die dominierende Baumart.

Ein großes Engagement zeigt die Stadt Hallenberg im Bereich der waldbezogenen Umweltbildung sowie des Naturtourismus. Ein eigener Waldpädagoge richtet Lehrpfade ein, organisiert Waldaktionen mit den kommunalen Bildungseinrichtungen und die Grundschule ist Partnerschule des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge.

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