Brilon. Die Organisation Lebenshilfe lud alle Kinder aus Brilon zur Protestaktion ein. Gemeinsam setzen sie ein Zeichen für die Inklusion an Schulen.
Vor dem Briloner Rathaus wurde es gestern Vormittag richtig bunt, als eine Gruppe Kinder unterschiedlichen Alters Luftballons in den blauen Himmel steigen ließen. An den bunten Ballons befand sich ein Zettel mit der Aufschrift „Ich bin dabei“ - ein Leben für die Inklusion an Schulen und Kindergärten. Die Organisation Lebenshilfe in Brilon hatte alle Kinder und Jugendliche aus der Region zur gemeinsamen Protestaktion eingeladen. Zwei Klassen der Ratmerstein-Grundschule und die Kinder des St. Andreas-Kindergartens folgten dieser Einladung und versammelten sich vor dem Rathaus. In beiden Institutionen werden bereits Kinder mit Behinderungen in den Alltag integriert.
An Regelschulen integrieren
„Wir sprechen immer von Inklusion. Aber die, die es wirklich leben, sind die Kinder. Die fragen nicht, ob ein Kind groß, klein, dick, dünn oder dunkelhäutig ist, oder ob es im Rollstuhl sitzt“, sagt Melanie Steinweg, Vorsitzende der Lebenshilfe Hochsauerlandkreis.
Seit Jahren setzt sich die Organisation für eine bessere Integration von Kindern mit Behinderungen an Schulen und Kindergärten ein. „Wie wollen, dass auch Kinder mit Behinderungen an Regelschulen gemeinsam mit anderen Kindern unterrichtet und somit in den Schulalltag integriert werden und nicht zu Sonder- oder Förderschulen geschickt werden“, sagt Melanie Steinweg weiter.
Träger der Schulbegleitung
Seit 2005 ist die Lebenshilfe Träger der Schulbegleitung. „Wir betreuen mittlerweile knapp 100 Kinder an 34 Schulen“, sagt Carolin Isken, Koordinatorin der Schülerbegleitung. „Im Grunde geht es darum den Kindern zu zeigen, wie unterschiedlich jeder Einzelne von ihnen sein kann und dass dies ganz normal ist“, sagt sie. Auch Bürgermeister Dr. Christof Bartsch nahm an der Protestaktion teil und zählte gemeinsam mit den Kindern den Countdown zum Loslassen der Ballons runter.
Die Protestaktion findet jährlich in Kooperation mit der Behinderten Interessenvertretung (BIV) statt. In diesem Jahr wurde sie allein von der Lebenshilfe geplant.
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