Wohnen

Seniorenbeirat fordert bezahlbaren Wohnraum in Winterberg

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In Winterberg, hier am Waltenberg, wird zwar gebaut, dem Seniorenbeirat ist das aber noch zu wenig. Es fehle vor allem günstige und mietpreisgebundene Wohnungen.

In Winterberg, hier am Waltenberg, wird zwar gebaut, dem Seniorenbeirat ist das aber noch zu wenig. Es fehle vor allem günstige und mietpreisgebundene Wohnungen.

Foto: Hans Blossey / www.blossey.eu / FUNKE Foto Service

Winterberg.  Die Alarmglocken läuten nach Aussage des Seniorenbeirats. Eine Wohnungsbaugenossenschaft sei ebenso erforderlich wie geförderter Wohnraum.

Die Forderungen nach bezahlbarem Wohnraum und nach größerem Engagement des Staates beim Bau geförderter Mietwohnungen gehören auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene zu den politischen Kernanliegen. Aus diesem Grund hat der Seniorenbeirat an den Bürgermeister und den Stadtrat einen entsprechenden Antrag gestellt.

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Gründung einer kommunalen Wohnungsbaugenossenschaft als Ziel

„In der öffentlichen Ratssitzung am 16. Dezember 2022 stand das Thema ,Schaffung von bedarfsorientiertem Wohnraum durch ein Genossenschaftsmodell’ auf der Tagesordnung. Ein Weg, um auf diese Herausforderung zu reagieren, soll die Gründung einer kommunalen Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) sein. Diesen Gründungsprozess hält auch der Seniorenbeirat der Stadt für nötig und unverzichtbar.“

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Unverzichtbar sei aber auch die Förderung durch öffentliche Hand. Der Seniorenbeirat weiter: „Es sollen 400.000 Wohnungen laut unserer Bundesregierung gebaut werden, aber es gibt im Moment keine Förderung in dem Maße, wie es erforderlich wäre. Bei der Zinsentwicklung, den Baustoffpreisen und der Lieferkettenproblematik, mit dem Fachkräftemangel auch im Bauhandwerk halten wir eine Umsetzung zur Zeit so gut wie ausgeschlossen, da die Förderung durch den Staat nicht ausreicht“

Baupreise und Zinsen steigen

„Geplante Objekte in der Region werden aktuell nicht gebaut, weil Baupreise und Zinsen nach oben gehen. Auch wenn die Landesregierung, laut Vorstand der WBG-Hochsauerland, den Mietzinsschlüssel bei Sozialwohnungen auf 7 Euro angehoben hat, so lässt sich ein Mietobjekt bei den Erträgen nicht wirtschaftlich betreiben. Es ist und bleibt in naher Zukunft ein schwieriges Feld und es stimmen zur Zeit nicht die Basis- und Eckdaten. Aber hier muss die Politik gegensteuern, denn nötig sind mehr mietpreisgebundene Wohnungen.“

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Resolution an Land und Bund

Der Seniorenbeirat stellt daher den Antrag an den Stadtrat, die Landes- und Bundesregierung aufzufordern, die öffentlichen Fördermittel deutlich zu erhöhen, auch um die geforderten Energiestandards zu erfüllen. „Wir bitten, eine entsprechende Resolution in der nächsten Ratssitzung zu verabschieden“, so der Beirat.

Der Seniorenbeirat unterstützt die Initiative der Stadt beim „Handlungskonzept Wohnen“. Mit diesem Konzept bekommt die Stadt eine Grundlage für notwendige städtebauliche Maßnahmen und eine Übersicht über den Wohnungsmarkt. „So laut wie jetzt haben die Alarmglocken des Wohnungsmangels lange nicht mehr geschrillt“, sagte kürzlich der Präsident des Deutschen Mieterbundes. „Nur mit einer stärkeren und effektiveren „Wohnraumförderung“ können wir das Problem lösen.“

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Der Mieterbund NRW fordert zudem, dass der Staat durch eine landeseigene Wohnungsgesellschaft dort ausreichenden bezahlbaren Wohnraum schafft, wo andere Investoren dies nicht schaffen. Vor allem für Senioren und Menschen mit Behinderungen wird der Wohnungsmangel zum Problem. Rund 8 Millionen Menschen gelten als schwerbehindert, mehr als die Hälfte von ihnen ist über 65 Jahre alt. Verfügbar sind derzeit nur rund eine Million barrierefreie Wohnungen.

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