Medebach. Der Heimat- und Geschichtsverein in Medebach setzt auf vielfältige Formate und ruft zur Mitarbeit auf. Was er für das Jahr 2023 geplant hat.
Heitere, gelöste Stimmung und nach außen gezeigte Einigkeit innerhalb des Vorstandes herrschte bei der Mitgliederversammlung des Heimat- und Geschichtsverein (HGV) im Festsaal des Gasthofs „Zum Österntor“.
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Die Vertreter der Abteilungen resümierten das vergangene, positive Vereinsjahr, gaben einen Ausblick auf geplante Aktionen und freuten sich auf neue Herausforderungen und über neue Errungenschaften. Unter den Gästen befanden sich der stellvertretende Bürgermeister Frank Linnekugel und der erste Vorsitzende des Winterberger Heimat- und Geschichtsvereins, Dr. Friedrich Opes.
Medebach – Schritt für Schritt
Mit guten Nachrichten stimmte Vereinsvorsitzender Ralf Köster die anwesenden Heimatfreunde auf die Mitgliederversammlung ein, als er nach einer Gedenkminute für alle verstorbenen Mitglieder in seinem Rückblick nochmals die Veranstaltungen des Vereins Revue passieren ließ. Er berichtete von der Einweihung des Geschichts- und Geoportals im Juni und der Wiedereröffnung des Städtischen Museums, nach fünfjähriger Umbauphase, einen Monat später.
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Mittlerweile bringt ein elfköpfiges Stadtführerteam unter dem Motto „Medebach – Schritt für Schritt“ Gästen und Einheimischen Medebachs Geschichte bei Stadtrundgängen näher.
Neben Sonderführungen werden auch Familienführungen angeboten. Ab dem 1. April starten diese Führungen wieder samstags (außer am 17. Juni und 5. August) um 11 Uhr an der Medebacher Touristik. Bis Ende Oktober machen so der Heimat- und Geschichtsverein in Zusammenarbeit mit der Touristik-Gesellschaft Medebach Stadtgeschichte lebendig. Gern stellt das Stadtführerteam bei größeren Gruppen auch mehrere Gästebegleiter zur Verfügung. Auch die Kooperation mit der Hansegrundschule wurde wieder aufgenommen und Judith Nölke konnte als zusätzliche Kinder- und Jugendbegleiterin gewonnen werden. Die nächsten Schulführungen finden am 19. und 20. April statt.
Schlenderweinprobe im Museum
Ab April finden im Museum auch Schlenderweinproben für Gruppen und Einzelpersonen statt. Hierbei werden guter Wein und gute Geschichte geschickt verknüpft. Mit speziell geschulten Museumsbegleitern schlendern dabei die Gäste, mit einem Glas Wein in der Hand, durch das Museum und erleben es mit allen Sinnen.
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Auch das Kleinbahnteam war fleißig und hat an der Weiterentwicklung der Bahn gearbeitet. So entstanden Modelle vom Fresenhof und der Titmaringhäuser Kirche. Neben zahlreichen Instandhaltungsarbeiten soll in diesem Jahr ein neuer, zweiter Triebwagen einsatzbereit auf die Schienen kommen. Ralf Köster erklärte: „Gerade für unsere kleinen Besucher ist das Kleinbahnmodell ein großer Anziehungspunkt.“ Ralf Köster appellierte an die Versammlung, weiter ehrenamtliche Museumsaufsichten zu finden, da diese besonders bei einer Erweiterung der Öffnungszeiten und falls das Museum die Zertifizierung zum außerschulischen Lernort bekommt, dringend gebraucht werden.
Hervorragend geführte Kasse
Ein weiterer Tagungspunkt war die Darlegung der Finanzen eines grundsoliden Vereinsjahres durch die Kassiererin Ingrid Hoffmeister. Die Kassenführer bescheinigten ihr eine hervorragend geführte Kasse. Für den scheidenden Kassenprüfer Frank Linnekugel stellte die Versammlung Thomas Hoffmeister, der ein weiteres Jahr Kassenprüfer bleibt, Michael Aufmhof zur Seite.
Ein weiterer Höhepunkt des Abends waren die Ehrungen von treuen Vereinsmitgliedern. Im Einzelnen wurden für 25-jährige Vereinsmitgliedschaft Jürgen Nolten und für ihre 40-jährige Mitgliedschaft Horst Keller und Peter Canisius geehrt.
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Das HGV-Team arbeitet an gleich drei Buchprojekten: ein Mehrgenerationenbuch, ein Buch über alte Sitten und Bräuche in Medebach und Norbert Schnellen schreibt über die Schafzucht, die einst in Medebach eine große Bedeutung hatte.
Die Stadt Medebach und der HGV planen am 9. November eine würdige Gedenkveranstaltung anlässlich der Pogromnacht, die sich an diesem Tag zum 85. Mal jährt. Im Rahmen dieser Gedenkveranstaltung sollen auch die Stolpersteine, die im Laufe des Sommers verbaut werden, eingeweiht werden.
Abschließend bedankte sich der alte und neue HGV-Chef Ralf Köster bei allen Helfern und rief zu weiterer aktiver Mitarbeit auf.
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