Serie „Meine Hochzeit“

Das sind die trendigsten Hochzeiten in Arnsberg und Sundern

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Das Open-Air-Trauzimmer im Wildwald Voßwinkel ist in den Sommermonaten ein beliebter Ort für standesamtliche Hochzeiten in Arnsberg.

Das Open-Air-Trauzimmer im Wildwald Voßwinkel ist in den Sommermonaten ein beliebter Ort für standesamtliche Hochzeiten in Arnsberg.

Foto: Laura Boucsein

Arnsberg/Sundern.  An der standesamtlichen Hochzeit kommt niemand in Arnsberg und Sundern vorbei. Wo es die schönsten Trauzimmerorte gibt und was im Trend liegt.

Wer in Deutschland eine rechtmäßige Ehe eingehen möchte, kommt am Standesamt nicht vorbei. Denn nur das ist es, was dem Ehepaar bescheinigt, vor dem Gesetz als solches zu gelten – mit all den Rechten und Pflichten. Früher schritten die Paare also samt Trauzeugen und vielleicht noch den engsten Familienangehörigen in das Trauzimmer des zuständigen Standesamtes und heirateten „vor dem Gesetz“, bevor dann die eigentlich große Hochzeitsfeier im Zuge der kirchlichen Trauung stattfand.

Heute geht der Trend eher zur „pompösen“ standesamtlichen Hochzeit – ohne kirchliche Trauung. „Damals wurde auf die standesamtliche Hochzeit gar nicht so viel Wert gelegt“, sagt Claudia Boeckmann, „heute ist das anders - die Hochzeitsgesellschaften und Gäste im Trauzimmer werden größer und mehr.“ Heute sei die standesamtliche Trauung das Hauptevent für 90 Prozent der Paare.

Claudia Boeckmann ist seit dem 1. März die neue Fachbereichsleitung des Standesamtes in Arnsberg – und weiß, worauf es Paaren in der heutigen Zeit ankommt. Die 52-Jährige steht seit 1992 im Dienste der Stadt Arnsberg und begann nach ihrem dualen Studium tatsächlich auch im Standesamt. „Als ich anfing, war ‘der Standesbeamte’ noch ein echter Männerjob“, sagt sie, „erst nach 2005 erfolgte dann die offizielle Gesetzesänderung, die dann auch auf offiziellen Dokumenten das Geschlecht unterschied.“

Aktuell sind es in Arnsberg tatsächlich ausschließlich weibliche Standesbeamtinnen, an der Zahl acht Hauptamtliche. Zudem gibt es noch ehrenamtliche Standesbeamte und -beamtinnen, die dann ausschließlich für Trauungen eingesetzt würden – oft freitags am Nachmittag oder auch samstags.

13 Jahre lang arbeitete Claudia Boeckmann als Standesbeamtin, bevor sie dann zu den technischen Diensten Arnsberg wechselte. Dort hielt es sie 16 Jahre. „Ich war dort hauptverantwortlich für die Abfallwirtschaft, den Winterdienst und so – später dann auch als stellvertretende Betriebsleitung.“ Auch wenn ihr dieser Job Spaß bereitete, zog es sie nach einem kurzen Abstecher in die wirtschaftliche Jugendhilfe dann doch wieder zurück ins Standesamt – als neue Fachdienstleitung. „Es ist mein Traumjob, ja, das kann ich so sagen.“

Trendige Trauorte und Tage in Arnsberg

Standesamtlich geheiratet wurde früher gerne im Rittersaal des Alten Rathauses in Arnsberg – so erzählt es Claudia Boeckmann. Auch heute noch. Ebenso wie der Fresekenhof in Neheim. Doch es gibt noch viele weitere Orte, an denen sich Paare trauen lassen können: Im Haus Hüsten, im Jagdschloss Herdringen, im Schloss Höllinghofen, im Blauen Saal des Sauerlandmuseums oder auch im Wildwald Voßwinkel (Eichenkapelle, Open-Air). Informationen zu den einzelnen Trausälen finden Interessierte unter https://traukalender.arnsberg.de.

Gleichzeitig können unter diesem Link auch standesamtliche Hochzeitstermine für sechs Monate im Voraus gebucht werden. „Schnapszahlen sind immer sehr beliebt“, sagt Claudia Boeckmann, „für dieses Jahr zeichnet sich jetzt schon eine erhöhte Nachfrage für den 9. September ab.“ Das Datum könne man sich gut merken und zudem sei es noch im Sommer. Auch ein Freitag, der 13., sei manchmal recht beliebt. Viele seien über den Aberglauben hinweg und fänden geraden diesen Termin besonders schön.

Insgesamt sei die Hochzeit vor dem Standesamt „größer“ geworden. Habe man früher eher im Hosenanzug geheiratet und sich das pompöse Brautkleid für die kirchliche Hochzeit aufgespart, heirateten viele Paare heutzutage mit Brautkleid vor dem Standesamt. Und auch, wenn es heutzutage freigestellt sei, ob man überhaupt mit Trauzeugen käme oder aber gleich mit bis zu vieren, so fülle sich das Trauzimmer immer sehr schnell mit Familienangehörigen und Gästen, so dass manche sogar stehen müssten.

Eine Trauung vor dem Standesamt dauert in etwa eine Stunde. Zumindest ist das der Zeitrahmen, der dem oder der Standesbeamtin in dem Moment zur Verfügung steht. Rund 40 Minuten dauere die Trauungszeremonie, auch wenn der eigentliche Part, nämlich der Ringtausch und die Unterschrift, nur kurze Zeit in Anspruch nehme. „Manche Paare bringen eigenes engagierte Musikerinnen oder Musiker mit“, sagt Claudia Boeckmann, „einzelne Live-Songs werden dann entsprechend mit eingeplant.“ Auch den Sektempfang gebe es dann oft direkt im Trauzimmer. „Ich finde das immer sehr schön – mit Livemusik.“

Trauorte in Sundern

Auch in Sundern gibt es besondere Orte außerhalb des Rathauses, an denen städtische Standesbeamte die Trauung vornehmen: das Haus Amecke, die MS Sorpesee, Schepes Huaf (Dörnholthausen), Schloss Melschede und der Stracken Hof in Endorf. Infos unter: stadt-sundern-hochzeit.ancos-verlag.de.

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