Düsseldorf. ADFC sieht jetzt die Politik in der Pflicht.
Während Landwirte stöhnten und die Vegetation in Düsseldorf sichtbar unter den Folgen der monatelangen Trockenperiode litt, machte sich die Wetterlage auch im Verkehr der Landeshauptstadt bemerkbar. Laut einem Sprecher der Düsseldorfer Polizei sei die Anzahl an Fahrradfahrern während der Werktage im Jahr 2018 merklich angestiegen.
Ein gravierender Nebeneffekt: Die Unfallzahl stieg von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Prozent an. Insgesamt krachte es 99 Mal häufiger als 2017. „Hauptsächlich an Werktagen während der Arbeitszeiten stieg die Zahl der Radfahrer“, erklärt der Polizeisprecher der Polizei: „Seit Beginn der Aufzeichnungen war es nicht mehr so trocken. Das nutzen die Düsseldorfer aus.“
ADFC kritisiert Gefahrenstellen in Düsseldorf
Lerke Tyra, Sprecherin des „allgemeinen deutschen Fahrrad-Clubs“ (ADFC) in Düsseldorf, freut sich über den steigenden Anteil von Radfahrern im Berufsverkehr, sieht aber aufgrund der Unfallzahlen die Politik in der Pflicht: „Düsseldorf hat noch immer den Ruf, dass es für Fahrradfahrer besonders gefährlich ist. Solche Entwicklungen dürfen nicht dazu führen, dass die Leute ihr Fahrrad stehen lassen.“
Laut Tyra stünde noch reichlich Arbeit bevor: „Die Verkehrsführung an Orten wie der Bilker Kirche oder dem Worringer Platz sind immer noch viel zu unklar. Es ist wichtig, solche unmöglichen Stellen zu finden und dann ist die Stadt dran.“ Diesen Monat startet der ADFC eine bundesweite Untersuchung zum „Fahrrad-Klima“ in deutschen Großstädten. „Da werden wir sehen, wie Düsseldorf abschneidet“, bemerkt Tyra.
Ratsherr wünscht sich schnellere Organisation
Ratsherr Martin Volkenrath verweis als Vorsitzender des Verkehrsausschusses auf bereits Erreichtes: „Düsseldorf ist auf dem Weg zur Fahrrad-Stadt. Wir arbeiten an einem lückenlosen Netz für Fahrradwege.“ Zudem sollen Projekte wie Umweltspuren für saubere Fahrzeuge den Ausbau erleichtern. Doch auch der Sozialdemokrat wünscht sich schnellere Fortschritte, vor allem bei der Organisation. „Politisch und finanziell sieht es gut aus. Wir schauen uns deshalb organisatorische Prozesse an. Wir tun was wir können, aber bei sowas wäre natürlich mehr Personalstärke hilfreich.“
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