Multivision

Gevelsberg: Diese Show ist ein Mutmacher für bessere Welt

| Lesedauer: 4 Minuten
Lernen von anderen Kulturen – wie hier vom buddhistischen Fest Esala Perahera auf Sri Lanka.

Lernen von anderen Kulturen – wie hier vom buddhistischen Fest Esala Perahera auf Sri Lanka.

Foto: André Sicks

Gevelsberg.  Gevelsberg hat eine Show erlebt, die Mutmacher für eine bessere Welt ist. Wie das geht und was es zu sehen gab

Vier Jahre lang waren Dr. Michael Wolfsteiner und Dr. Jutta Ulmer für ihre Multivisionsshow „Weltreise zu Fair-Trade-Produzenten, Naturwundern und Heiligtümern“ unterwegs. Daraus hervorgegangen ist, wie sie sagten, „eine Liebeserklärung an unseren Planeten“. Mit wunderschönen Fotos, inspirierenden Erzählungen und mit Musik des jeweiligen Landes entführte das Fotojournalisten-Duo „lobOlmo“, wie sich die beiden nennen, seine Zuschauer im Café DIAlog der VHS Ennepe-Ruhr-Süd auf eine eindrucksvolle Reise nach Ghana, Israel / Palästina, Sri Lanka, Nepal und Ecuador.

Es war eine Veranstaltung im Rahmen der Fairen Woche, die gefördert wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.

Das Ehepaar begab sich zum tiefsten Punkt und ins höchste Gebirge der Erde. Ob in trocken-kargen Savannen- und Wüstengebieten, an palmenbestandenen Traumstränden, in steilen Bergdörfern oder im wuchernd-grünen Regenwald, überall bekamen die beiden einzigartige Einblicke in das Leben von Fair-Trade-Produzenten. So erlebten sie zu Beginn ihrer Weltreise im traditionsbewussten Ashanti-Königreich Ghana das pompöse Akwasidae-Festival, lernten bei Kleinbauern, wie man hochwertige Kakaobohnen für Fair-Trade-Schokolade öffnet und wurden im bitterarmen Bolga-Distrikt von den dort lebenden Frauen mit Ziernarben auf den Wangen in die Kunst des Korbflechtens eingeführt.

(Über-)Leben in der Wüste

In Israels lebensfeindlicher Negev-Wüste besuchte „lobOlmo“ Beduinen, die mit exklusiven Webwaren etwas Geld verdienen. Besonders reizvoll, so erzählten sie, sei ein Bummel durch Jerusalems Altstadt gewesen, der zum islamischen Felsendom, zur jüdischen Klagemauer und zur christlichen Grabeskirche führte.

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In Palästina wurde man von Olivenbauern empfangen, die in den Wirren des Nahost-Konflikts köstliches Fair-Trade-Bio-Olivenöl erzeugen und alljährlich ein ausgelassenes Erntefest feiern. „Hier haben wir erstmals mit Stecken auf Olivenbäume geklopft, bis wir Blasen an den Händen hatten.“

Auf Sri Lanka besuchten Michael Wolfsteiner und Jutta Ulmer nicht nur eine Fair-Trade-Manufaktur, die aus Elefantenkot stilvolles. handgeschöpftes Papier herstellte, sie waren auch fasziniert von den Stränden, den delikaten Currygerichten und vom Esala Perahera, einem buddhistischen Fest bei dem nachts beleuchtete Elefanten durch Kandys Straßen marschieren.

Im Himalaya unternahm „lobOlmo“ eine 17-tägige Trekkingtour auf 5.151 Meter Höhe zum Basislager des Kangchenjunga, dem dritthöchsten Berg der Erde. „Nach diesem Gletscherriesen haben Teebauern ihre Fabrik benannt, in der sie uns in die Geheimnisse der Grüntee-Herstellung einweihten.“ In Nepal erstaunte sie auch die kiffenden Sadhus beim hinduistischen Shivaratri-Fest und das chaotische und gelassene Straßenleben von Kathmandu.

Fair-Trade-Bananen

Zu guter Letzt fuhren die assoziierten Mitglieder der World Fair Trade Organization (WFTO) in Ecuador dann noch mit einem Kanu tief in den Regenwald hinein, wo sie jenseits der Zivilisation die Shuar-Indígenas besuchten, die von dem leben, was ihnen der Urwald zur Verfügung stellt. Und man besuchte kleine Produzenten, die den mächtigen Fruchtkonzernen die Stirn bieten und auf Mischkulturfeldern Fair-Trade-Bio-Bananen für Weltläden kultivieren.

An all diesen Orten hätte stets die Fragen im Zentrum gestanden, „wie die Menschen leben, was sie essen und kochen, über was sie sich freuen“, ließen die Referenten ihre Zuhörern am Ende ihrer Präsentation wissen. „Verbunden mit dem fairen Handel, den Naturschönheiten und der Kultur.“

Die Multivisionsshow sollte Mut machen, sich für eine gerechtere und friedlichere Welt zu engagieren. Ihre Bilder machten deutlich, wie viel Arbeit in der Herstellung der einzelnen Produkte steckt. „Wir möchten, dass die Wertschätzung steigt“, ergänzte Jutta Ulmer, „dass die Menschen hierzulande bereit sind, auch einen höheren, gerechteren Preis zu zahlen, damit die Fair-Trade-Bauern vor Ort davon leben und dafür sorgen können, dass ihre Kinder die Schule besuchen können.

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