Schwelm. 25-jähriger Schwelmer ist länger als ein Jahr mit gefälschtem Führerschein auf Straßen unterwegs. Fälschung kaufte er in Griechenland.
Einen Führerschein hätte ein 25-jähriger Schwelmer schon gern gehabt. Doch 1600 Euro zahlen und mehrere Monate Fahrschule absolvieren, danach war ihm nicht. Deshalb kam ihm der Tipp eines damaligen Arbeitskollegen gerade recht. Doch aufgrund dieses Tipps musste sich der Schwelmer nun wegen Urkundenfälschung vor Gericht verantworten und kassierte eine Geldstrafe.
Der Mann, dessen Name der 25-Jährige inzwischen nach eigenen Angaben vergessen hat, riet ihm, seinen Führerschein in Griechenland zu machen. Das koste mit Unterkunft 1200 Euro und dauere lediglich zwei Wochen. Lange überlegen musste der Schwelmer nicht. Und so ging es ab nach Griechenland. Ende 2016 hält er einen griechischen Führerschein in den Händen.
Lesen Sie auch:
Hallenbad Schwelm droht die Schließung
Kinder und Jugendliche aus Schwelm leiden immer noch an Corona-Folgen
Ennepetal: Die Voerder Kirmes geht rund – Fotos und vieles mehr
Länger als ein Jahr fährt er damit in Deutschland umher. 2018 gerät er dann in eine Verkehrskontrolle. Sein Führerschein wird eingezogen, weil er längst hätte umgeschrieben werden müssen.
Schwelmer vor Gericht
Einige Zeit nach der Kontrolle bekommt er das Dokument mit der Aufforderung, es umschreiben zu lassen, zurück. Am 25. Oktober 2021 geht er zur Führerscheinstelle in Schwelm. Aus seinem griechischen Führerschein soll ein deutscher werden. Daraus wird allerdings nichts. Mitarbeitern kommt der vorgelegte Schein verdächtig vor. Sie kontaktieren die griechischen Behörden. Ergebnis: Das Dokument ist eine Totalfälschung. Für den 25-Jährigen zieht das eine Anzeige wegen Urkundenfälschung und einen Strafprozess im Amtsgericht Schwelm nach sich. Der Verteidiger des Angeklagten räumt ein, dass es sich um eine Fälschung handelt. Allerdings habe sein Mandant das nicht gewusst. Erst recht nicht, nachdem ihm der Führerschein nach der Polizeikontrolle zurückgeschickt worden war.
+++ Schwelm, Gevelsberg, Ennepetal: Nichts mehr verpassen mit unserem kostenfreien Newsletter +++
Die Richterin glaubt dem 25-Jährigen nicht. Dem Mann hätte klar sein müssen, dass es beim Erlangen der Fahrerlaubnis in Griechenland nicht mit rechten Dingen zugegangen sei. Sie sei überzeugt, dass der Angeklagte wusste, dass der Führerschein eine Fälschung war. Er habe versucht, durch eine Umschreibung einen gültigen deutschen Führerschein zu erschleichen. Das Urteil für den jungen Mann lautet: 30 Tagessätze zu 55 Euro (1650 Euro) Geldstrafe.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Ennepetal / Gevelsberg / Schwelm