Schwelm. Noch fehlen die Möbelstücke und der Farbgeruch steigt einem in die Nase. Aber: Die letzte Schraube sitzt und es ist alles unter Dach und Fach. Das Pfarrheim an der Sedanstraße ist bezugsfertig. In Zukunft macht sich Thorsten Chruszcz hier breit, Jugendreferent bei der Christlichen Gemeinde Bergstraße.
Drei Bauabschnitte vorgesehen
Und die neuen Räumlichkeiten – die auch für Seminare und Kleingruppen genutzt werden sollen – sind für die freie evangelische Gemeinde auch bitter nötig. „Denn in der Bergstraße platzen wir aus allen Nähten“, sagte Gemeindeleiter Andreas Herhaus. Da kam der Termin am Mittwochabend gerade Recht. Matthias Wittwer, stellvertretender Kirchenvorstand der katholischen Kirchengemeinde Propstei St. Marien und Propst Heinz Ditmar Janousek übergaben ganz offiziell ihr ehemaliges Gemeindezentrum an die freie evangelische Gemeinde.
Das Kaufverfahren zwischen der freien evangelischen Gemeinde und der katholischen Gemeinde geriet Anfang des Jahres ins Rollen, nachdem sich die Propstei St. Marien in 2010 von ihrem Gemeindezentrum trennen musste – die laufenden Kosten waren nicht mehr zu stemmen.
Mit der Sanierung des alten Pfarrheims fangen die Arbeiten für die Mitglieder der Gemeinde Bergstraße aber erst an. „Das war unser erster Bauabschnitt“, erzählte Herhaus. Zwei weitere werden folgen. Die Kirche wird auf Vordermann gebracht – Elektrik, Heizung, Sanitäranlagen. „Wir hoffen, die Arbeiten Ende des Jahres abzuschließen.“ Im dritten Bauabschnitt soll ein Pavillon mit Toiletten und einer Küche entstehen. „Aber das ist erst für 2014 geplant“, sagte Herhaus.
Es sind die kleinen Sonderwünsche, die sich die Gemeinde erfüllen möchte. „Denn schließlich feiern wir auch gerne mal Gemeindefeste.“ Das erste Fest steht unmittelbar bevor. Zur Einweihung des neuen alten Pfarrheims findet am 7. September zwischen 12 und 15 Uhr ein Trödelmarkt samt Grillnachmittag statt. Für Kinder steht dann eine Hüpfburg bereit und sie können ihre Zeit bei weiteren Kinderaktionen vertreiben.
Mit den neuen Besitzern des ehemaligen katholischen Gemeindezentrums zeigten sich auch die Vertreter der katholischen Kirchengemeinde Propstei St. Marien zufrieden. „Wir sind froh, dass die Kirche und das Gemeindezentrum Heilig Geist weiterhin als Ort des christlichen Glaubens und der Glaubensverkündigung dient“, sagte Propst Heinz Ditmar Janousek bereits im Januar gegenüber unserer Zeitung. Es sei schön, dass auch die katholischen Gemeindemitglieder eingesehen haben, dass sich die Propstei von den Gebäuden trennen musste. „Auch, wenn es uns allen schwer fiel.“ Doch selbst das Bistum in Essen zeige sich mit dem Nachmieter zufrieden, ergänzte Matthias Wittwer. Und noch eine gute Nachricht: Die Diakonie bleibe vorerst erhalten, versicherte Andreas Herhaus. Der Dank ging noch an zwei weitere, die an den Verhandlungen maßgeblich beteiligt waren, aber bei der offiziellen Übergabe nicht persönlich anwesend sein konnten: Bruno Radau und Ralf Melzer.
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