Muss der Radweg unbedingt durch den Silscheder Tunnel in Gevelsberg verlaufen? Ein Leser spricht Alternativen an.
Artikel „Für mehr Spielraum bei Tunnel-Radweg“. Die Stadt möchte planerisch, in Abstimmung mit Straßen NRW, eigene Wege gehen und einen Vorentwurf zur Erarbeitung eines Bebauungsplanes anfertigen. Das biologische Gutachten sollte unbedingt im Hinblick auf die Fortführung der Trasse auf der Nordseite des Tunnels in Richtung Albringhausen ausgeweitet werden.
Dieser etwa 1,5 km lange Auwald in einer Hangschlucht mit 60 Meter hohen Steilhängen ist geprägt von lebenden und vielen umgestürzten Bäumen, von Farnen, Pilzen und Moosen. Es gibt zahlreiche Feuchtbiotope, die nicht nur neben, sondern bereits auf der Trasse entstanden sind, ein verzweigtes Bachsystem und auch Wasserfälle. Dieses schützenswerte Habitat, das in seiner Schönheit für den EN-Kreis wohl einzigartig und erhaltenswert ist, ist Lebensraum für Vögel, Amphibien, Insekten, Schnecken und Würmer. Auch die Fledermäuse aus dem Tunnel finden hier ihre Nahrung und sind zudem in dem für Menschen schwer zugänglichen Gebiet ungestört.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein nach EU-Richtlinien schützenswertes Biotop ohne einen massiven Eingriff in die Natur zum Fahrradweg ausgebaut werden kann. Wenn die Fortführung der Trasse nicht gesichert ist, macht auch die Öffnung und der Ausbau des Tunnels keinen Sinn. Wer sich von der Einzigartigkeit und Schönheit des Biotops überzeugen möchte, hat auf der Brücke unterhalb der Kastanie am Hax einen hervorragenden Einblick.
Es gibt planerisch Alternativen, diesen Tunnel und den Hangschluchtwald zu umgehen oder zu umfahren. Dr. Heiko Saure, Dipl.-Biologe
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