Gevelsberg. Mehr als 1000 Gäste am neuen Forsthaus: Darum war der Familientag beim Verschönerungsverein so besonders.
Entspannte Geselligkeit, verbunden mit Anregungen zum Erleben der heimischen Natur machen alljährlich den Familientag vom Gevelsberger Verschönerungsverein (vvg) aus. Der Tag rund ums neue Forsthaus und das Damwildgatter bietet Abenteuer für Jung und Alt. „In diesem Jahr war es mit mehr als 1000 Besuchern unglaublich voll“, freut sich der vvg-Vorsitzende Tim Leweringhaus.
Mit einem Mix an Unterhaltung, Informationen, kulinarischen Wildspezialitäten wie Dammwild-Gulasch und Wildbratwürstchen, süßen Verführungen und Mitmachaktionen unterhielt und verwöhnte der Verschönerungsverein seine Gäste. Wie nebenher wurden sie für den Stadtwald als Naherholungsgebiet sensibilisiert. So hatte zum Beispiel der NABU Ennepe-Ruhr im Vorfeld alle Materialien zum Bau von Nistkästen vorbereitet, so dass die jungen Handwerker mit ein wenig Hilfe diese schnell montieren konnten.
Die Malschule „Maldumal“ bot die Möglichkeit, farbenprächtige Kunstwerke rund um das Thema Wald und Natur auf Leinwänden zu verewigen. Die Mitglieder der Zukunftsschmiede Gevelsberg unterstützten das Familienfest mit der Aktion „seven gardens“, bei der Pflanzenfarben hergestellt wurden. Daneben gab es noch einen Imkerstand, es wurde Stockbrot gebacken und Kinderschminken angeboten. Nicht zu vergessen die „Rollende Waldschule“ vom Förderkreis Lernort Natur, die mit ihren rund 50 Präparaten aus der Tierwelt für Staunen und große Kinderaugen sorgte. Zwei Highlights waren die Präsentation von Greifvögeln sowie die Fütterung des Damwilds. „Greifvögel wie Falken und Eulen zählen zu den wohl populärsten Vogelgruppen überhaupt“, so Tim Leweringhaus. Beim Familientag bot der Falkner und Erlebnispädagoge Frithjof Schnurbusch den Gästen die Möglichkeit, den Tieren ganz nah zu kommen. Ergänzt wurde seine Vorführung mit Informationen über die Historie der Falknerei, der Aufzucht und Abrichtung der Vögel sowie deren Lebensweise und Höchstleistungen.
„Es gibt in der heutigen Zeit leider immer noch einige Menschen und Familien, die den direkten Kontakt zur Natur und ihrer Pflanzen- und Tierwelt meiden oder verloren haben“, bedauert Leweringhaus. Da sei solch eine Aktion von großem Nutzen, insbesondere für alle, die es erstmals zum Forsthaus kamen. Genauso wie die Fütterung des Damwilds und der Mufflons. Dirk Huckenbeck betreut das Damwildgatter im Gevelsberger Stadtwald und erzählt, dass sich die Tiere „generell von jeglichem Grün“ ernähren würden. Doch die Blätter und Gräser, die auf dem 22.415 Quadratmeter großen Gehege wachsen, reichen oft nicht aus. Um die Futterkosten zu senken, hatte Otto Remmert 1950 die Idee, die Schüler aus Gevelsberg zu einer Sammlung von Wildfrüchten aufzurufen. „Daraus wurde eine Tradition, die bis heute anhält, nämlich unsere Kastaniensammlung.“ Die Früchte können an allen vier Samstagen im Oktober jeweils von 10 bis 13 Uhr am Neuen Forsthaus an der Kirchwinkelstraße 65 abgegeben werden.
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