Dankbarkeit

Erweiterung der Klinik im Deerth.

Erweiterung der Klinik im Deerth.

Die verschiedenen Meinungen, Vorbehalte und/oder Ängste der Menschen gegenüber „solchen Einrichtungen“ kann ich verstehen und akzeptiere auch, dass es diese gibt. Es lohnt sich meiner Meinung nach jedoch auch der Versuch, mal die Perspektive zu wechseln.


Unweit von meinem Zuhause wurde vor einiger Zeit ein Behindertenwohnheim gebaut. Dort gab es erhebliche Vorbehalte der Anwohner. Wenn ich heute die Angehörigen beim Spazieren beobachte, glaube ich zu spüren, dass diese sehr froh sind über solche qualifizierten Einrichtungen für ihre erkrankten Kinder, Geschwister oder Partner.


Die Perspektive ändert sich leider oft erst, wenn man selbst betroffen ist. Ich bin ein Betroffener. Vor ca. 25 Jahren haben mich genau „solche Einrichtungen“ der Suchthilfe gerettet. Ich kann mit Gewissheit sagen, dass ich ohne dieses Hilfesystem und die Mitarbeiter, die sich „solchen Menschen“ widmen, nicht mehr am Leben wäre. Im Deerth gibt es zwar zunächst eine „Zwangstherapie“, doch habe auch ich die Erfahrung gemacht, dass zu Beginn des Ausstiegs ein gewisser Druck hilfreich sein kann.


Mittlerweile habe ich einen guten Beruf erlernt, verdiene ganz gut (zahle also auch Steuern), habe eine tolle Frau, ein Kind, ein Haus und habe sogar einen Baum gepflanzt. Auf jeden Fall geht es mir gut, und ich bin mit meinem Leben mehr als zufrieden. Und dies habe ich auch „solchen Einrichtungen“ zu verdanken.

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