Gastronomie

Hagen: Den Krisen zum Trotz – zwei Brüder und ihre „Gap Bar“

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Niklas Osthoff (li.) und Jan Osthoff betreiben seit mittlerweile zwei Jahren die Gap Bar in Wehringhausen.

Niklas Osthoff (li.) und Jan Osthoff betreiben seit mittlerweile zwei Jahren die Gap Bar in Wehringhausen.

Foto: Michael Kleinrensing / WP

Wehringhausen.  In der Coronazeit haben die Brüder Jan und Niklas Osthoff ihre eigene Bar eröffnet. Ein Besuch in der besonderen Eck-Kneipe in Wehringhausen:

Die Bar liegt genau an der Ecke Buscheystraße zur Bachstraße. Also nicht direkt im Wehringhauser Zentrum, aber auch nicht so ab vom Schuss, dass man sie zu Fuß aus der Innenstadt nicht mehr erreichen könnte. Die Theke ist das Herzstück, gegenüber ein kleiner Mischpult-Bereich, Stehtische, eine kleine Tanzfläche. Das Ambiente – gemütlich, familiär, eine Mischung aus rustikal und urig. Jan und Niklas Osthoff sitzen hinten auf der kleinen Empore am rustikalen Holztisch.

Die Brüder hätten sich damals keine schwierigere Zeit für ihren Neustart in der Gastronomie aussuchen können: mitten in der Pandemie, in der Lockdown auf Lockdown, Regeländerung auf Regeländerung folgte. In der die Leute nicht ausgingen. Die, vor allem auch für die Gastronomie, einfach schwierig war.

Zeiten werden nicht leichter

Aber sie sind mittlerweile angekommen, haben sich in den letzten zwei Jahren mit ihrer „Gap Bar“, die eine Mischung aus Pub, Bar und Kneipe ist – in der aber auch getanzt wird – im Quartier etabliert. Dabei sind die Zeiten angesichts des Ukraine-Krieges, der Inflation und den Preis-Explosionen in etlichen Bereichen nicht wirklich leichter geworden. „Unsere Stromkosten haben sich verdreifacht, die Preise für Getränke sind extrem gestiegen“, blicken die Brüder auf die aktuellen Herausforderungen. „Aber man muss dranbleiben, darf nicht aufgeben“, denken sie weiterhin positiv. „Unsere Preise haben wir trotz allem stabil gehalten, sogar noch in die Neugestaltung der Fassade investiert, weil wir das Viertel aufwerten möchten.“

Jetzt, zum ersten Mal seit der Eröffnung, haben sie das Gefühl, dass der Knoten geplatzt ist und sie ihre Bar im Normalbetrieb erleben. Ohne Einschränkungen. „Ziel war es immer, daher auch unser Name, eine Lücke zu schließen“, erklärt Jan Osthoff, warum sie sich damals dafür entschieden haben, das ehemalige „Anno 1911“ zu übernehmen. Sie wollen keine Konkurrenz zu anderen Kneipen sein, aber das Viertel und das Hagener Nachtleben weiter beleben. Und ihre Bar soll ein Ort sein, an dem für Nachtschwärmer verschiedener Altersklassen etwas angeboten wird.

Entscheidung nie bereut

„Wir planen viele Events. Und wir orientieren uns dabei auch an dem, was uns selbst beispielsweise in Hagen gefehlt hat“, sagt Niklas Osthoff. Es scheint anzukommen. „Wir haben mittlerweile Stammkunden teilweise sogar aus Gevelsberg, die herkommen“, sagt Jan Osthoff. „80 Prozent der Besucher sind Stammgäste, das Publikum ist vom Alter her total gemischt, das gefällt uns.“

Ein Beispiel für so ein Event: Die Vinyl-Nacht am kommenden Wochenende. „Es wird die ganze Nacht nur von echter Vinyl aufgelegt. Uns besucht dazu ein DJ aus Köln, der eine riesige – in unseren Augen einzigartige Vinyl-Sammlung besitzt und verschiedene Stile abbildet“, sagt Jan Osthoff. Ein anderes Beispiel sollen die Ü-29-Feiern werden, die die Brüder in regelmäßigen Abständen hier anbieten möchten.

Also ja: Die Startbedingungen waren nicht leicht, auch heute gibt es noch Herausforderungen, „wir mussten schon manchmal echt durchatmen und es war nicht immer einfach, gab Aufs und Abs“, sagen beide. Die Entscheidung bereut haben Jan und Niklas Osthoff dennoch nie. „Je mehr Leute in Hagen unterwegs sind und umso mehr Angebote es gibt – desto besser.“

Tische können in der Bar reserviert werden, spontane Besuche sind aber möglich. Der Eintritt ist frei (Einlass ab 21 Jahren). Die Gap Bar ist freitags und samstags immer ab 18 Uhr geöffnet.

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