Hagen. 500 Kräfte der Polizei durchsuchen Wohnungen, Büros und Geschäfte in zahlreichen NRW-Städten. Hintergrund ist ein europaweiter Großeinsatz.
Im Kampf gegen organisierte Kriminalität läuft am Mittwoch ein europaweiter Großeinsatz, an dem auch zahlreiche Kräfte aus Nordrhein-Westfalen beteiligt sind.
Wie die Staatsanwaltschaft Düsseldorf und das Landeskriminalamt (LKA) am frühen Morgen mitteilen, durchsuchen rund 500 Einsatzkräfte - darunter die Einsatzhundertschaft, das Spezialeinsatzkommando und Diensthundeführer - insgesamt 51 Häuser, Wohnungen, Büros und Geschäfte in NRW. Durchsuchungen gab es den Ermittlern zufolge in Essen, Wuppertal, Bergisch-Gladbach, Hagen, Hattingen, Castrop-Rauxel, Siegen und Bedburg, sowie im Kreis Mettmann. Es habe bei den Razzien keinen Widerstand gegeben, sagte eine Sprecherin des NRW-Landeskriminalamtes. Die Beamten vollstreckten 15 Haftbefehle.
Großrazzia in NRW: Es geht um Geldwäsche Bandenbetrug und Drogenschmuggel
Hintergrund ist laut LKA „ein Verfahren mit Bezug zur italienischen organisierten Kriminalität, das sich gegen Verantwortliche und Mitglieder der Vereinigung ‘Ndrangheta richtet“. Die ‘Ndrangheta ist nach Einschätzung des Bundeskriminalamtes (BKA) derzeit die „relevanteste Mafia-Gruppierung“ mit einer dominanten Stellung auf dem europäischen Kokainmarkt. „Sie versucht, ihr Territorium auszuweiten und Einfluss auf kalabrische Migrantengemeinschaften auszuüben“, erklärte das BKA. Den Beschuldigten wird unter anderem Geldwäsche, bandenmäßige Steuerhinterziehung, gewerbsmäßiger Bandenbetrug sowie Rauschgiftschmuggel vorgeworfen.
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Das Verfahren wird durch eine gemeinsame Ermittlungsgruppe geführt, an der Europol und Eurojust beteiligt sind. Auch in Bayern, Rheinland-Pfalz und dem Saarland laufen zeitlich Einsätze. Zudem es Razzien in Belgien, Frankreich, Italien, Portugal und Spanien. (red, mit dpa)
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