Kultur in Hagen

Hagen: Rockshow mit Tina-Turner-Songs auf Theaterbühne

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Auf der Hauptbühne des Theaters Hagen startet die Spielzeit in diesem Jahr einige Wochen später als sonst.

Auf der Hauptbühne des Theaters Hagen startet die Spielzeit in diesem Jahr einige Wochen später als sonst.

Foto: Boris Golz

Hagen.  Das Theater Hagen bringt die Rockshow „Simply The Best“ auf die Bühne. Nun wird die Show auch eine Erinnerung an die verstorbene Tina Turner.

Nicht ganz freiwillig: Das Theater Hagen muss seine Sommerpause verlängern: Eigentlich würde die Kulturstätte nach den Ferien im August wieder starten, nun geht’s auf der Hauptbühne im Großen Haus erst am Samstag, 16. September, wieder los.

Sprühwasseranlage muss aufwendig saniert werden

Der Grund: Die Sprühwasseranlage muss aufwendig saniert werden. „Die Wochen, in denen wir im Theater nicht arbeiten können, nutzen wir, um auf Konzertreise zu gehen“, sagt Intendant Francis Hüsers. Und ab Anfang September würde man Stätten außerhalb des eigenen Hauses aufsuchen. Wie das Wasserschloss Werdringen in Vorhalle, den Wilhelmsplatz sowie die Augustastraße in Wehringhausen und den Friedrich-Ebert-Platz mitten in der Innenstadt.

Förderprojekt „Neue Wellen“

„Wir haben vom Land NRW eine Förderung bekommen. Und diese ,Neue Wellen’-Unterstützung ermöglicht uns eine Art Sommerfestival außerhalb des eigenen Hauses auszurichten“, erläutert Hüsers. Im September lädt das Theater daher niederschwellig und spartenübergreifend zu verschiedenen Open-Air-Events ein. So wird im September auf dem Wilhelmsplatz ein „Best of Hagen“-Contest stattfinden, und auf dem Friedrich-Ebert-Platz wird u.a. „Best of Don Giovanni“ aufgeführt.

Ganz zentral in der City

„Wir knüpfen damit an den Erfolg von ,Best of Carmen’ im vergangenen Jahr auf der Springe an“, erläutert der Intendant und fährt fort: „Dieses Mal sind wir noch zentraler in der Stadt. Ich denke, die Akustik ist auf dem Ebert-Platz fantastisch.“

Theater Hagen bleibt ein Musiktheater

Was die Besucher in der kommenden Spielzeit noch erwartet? „Das Hagener Theater sieht sich auch weiterhin schwerpunktmäßig als Musiktheater, aber unsere Bandbreite bleibt weiterhin groß“, verspricht Hüsers. Daher steht auch lockere Unterhaltung, die nicht ausschließlich das typische Stammpublikum anspricht, auf dem Spielplan. Wie „The Pink Show - Get the Party started“ mit Vanessa Henning. Die temperamentvolle Hohenlimburgerin präsentiert erstmals am 30. September ihre bunte Show rund um die bekannte Sängerin Pink.

Und auch die Rock-Show „Simply The Best“, die Tina Turner (die weltbekannte Sängerin ist am 24. Mai verstorben) und andere Musikerinnen ehrt, ist Vanessa Henning auf den Leib geschrieben. Natürlich geht’s um Rock-Pop-Musik von u.a. Frauen-(Bands), „aber es wird kein Feministinnen-Abend“, unterstreicht Hüsers.

Mit „Lohengrin“ erfüllt sich der Intendant einen persönlichen Wunsch, „Lohengrin ist meine Lieblingsoper“. Als modernere Oper wird Lady Macbeth von Mzensk auf die Bühne gebracht, außerdem eine eigene Fassung des Goethe-Schauspiels „Die Leiden des jungen Werther“ und etliche Produktionen mehr.

Chef-Choreograph Francesco Nappa zeigt seine Handschrift

In Sachen Ballett wird in der kommenden Spielzeit die Handschrift von Chef-Choreograph Francesco Nappa deutlich lesbar sein. Die Compagnie besteht unverändert aus zwölf Tänzerinnen und Tänzern.

Generalmusikdirektor Joseph Trafton freut sich über etliche neue Musiker in seinem Orchester, „und in den Sinfoniekonzerten lassen wir die Gesichter der neuen Kollegen glänzen und ermöglichen ihnen Soloeinlagen“, beteuert der Chef-Dirigent.

„Stürmische Zeiten“ im Lutz

„Stürmische Zeiten“, so lautet das Motto der Spielzeit 2023/24 im jungen Theater Lutz. „Corona, Klimawandel, Krieg – mit all dem haben sich auch junge Menschen in den letzten Jahren beschäftigen müssen. Wir zeichnen in unseren Produktionen keine Schreckensszenarien, sondern appellieren an die Kinder und Jugendlichen, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen“, sagt Anja Schöne.

Die Lutz-Leiterin hat ein vielfältiges Programm „gestrickt“. Unter anderem gehen Anja Schöne und ihr Team mit dem selbst gebauten Theaterschiff Santa Lucia auf Tour. „Die Schiffscrew besteht aus Jugendlichen aus unterschiedlichen Hagener Stadtteilen“, macht Anja Schöne neugierig.

Theaterparty „What is love?“ in Wehringhausen

Am 8. September lädt sie Interessierte ab 14 Jahren zur Theaterparty „What is love?“ vor das Haus mit der Nummer 52 in der Augustastraße ein. „Und mit unseren zwei neuen mobilen Theaterstücken suchen wir Schülerinnen und Schüler in ihren Klassenzimmern auf. Ja, es wird stürmisch in den kommenden Monaten“, freut sich Anja Schöne auf die neue Spielzeit.

Weitere Infos:

Nach der Pandemie mit Zwangsschließung des Hauses sowie der danach noch über Monate spürbaren Zurückhaltung des Publikums erhole sich das Theater Hagen langsam wieder, sagt Intendant Hüsers.

Bei beliebten Musicals liegt die Auslastung mittlerweile wieder bei ca. 75 Prozent, bei Opern bei etwa 50 Prozent, Rock-Pop-Shows wie „Heroes“ sowie einige Sonderveranstaltungen sind nahezu ausverkauft.

Nach Corona sind etwa Zweidrittel der Abonnenten zurückgekehrt, in absoluten Zahlen ausgedrückt: Das Theater Hagen hat derzeit 3200 Abonnenten.

Von dem Mitte Februar (also vor etwa dreieinhalb Monaten) auf den Markt gebrachten 3 x 9 Euro-Ticket sind bis jetzt 500 Tickets verkauft worden. „Wir werden das Format auch in der künftigen Spielzeit anbieten“, sagt Marketingleiterin Mareike Hujo.

Das Spielzeitheft (Datenheft) 2023/24 liegt ab sofort im Theater selbst und an vielen Stellen in der Stadt kostenlos aus. Außerdem ist es auf der Webseite des Theaters (www.theaterhagen.de) einsehbar.

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