Konzert

Tribute von Panem: Live-Musik und Szenen in Hagener Aula

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Besonderes Konzert: Während die Max-Reger-Bigband spielt und die Schüler singen, laufen die passenden Filmszenen auf drei Leinwänden in der Aula des Ricarda-Huch-Gymnasiums.Fotos:Michael Kleinrensing

Besonderes Konzert: Während die Max-Reger-Bigband spielt und die Schüler singen, laufen die passenden Filmszenen auf drei Leinwänden in der Aula des Ricarda-Huch-Gymnasiums.Fotos:Michael Kleinrensing

Hagen-Mitte.   Schüler des Ricarda-Huch-Gymnasium und Musiker der Max-Reger-Bigband geben ein außergewöhnliches Konzert. Gespielt werden Filmklassiker.

Das Mikro in der Hand. Mit jeder Zeile wird die Stimme fester, wird sie sicherer. Die Töne trifft sie. Die Bilder, die hinter ihr gleich auf drei Leinwänden zu sehen sind, noch nicht. „The Hanging Tree“ aus „Die Tribute von Panem“ erklingt in der Aula der Ricarda-Huch-Schule. Aber am Ende des Filmstreifen ist noch ein bisschen Musik übrig...

Rund 400 Menschen sollen in der Aula am Freitag, 5. April, 19 Uhr, sitzen. Noch ist der Zuschauerraum menschenleer. Annika Drobik, 15 Jahre jung, steht auf der Bühne. Rechts neben ihr die anderen Schüler der Jahrgangsstufe zehn. Links die Bigband der Max-Reger-Musikschule, ein beeindruckender Klangkörper mit all seinen Musikern.

Projekt „Kopfkino“ feiert Premiere in der Schulaula

Es ist die erste gemeinsame Probe an jenem Ort, an dem das Projekt „Kopfkino“ in wenigen Tagen seine Premiere feiern soll. Mit Songs aus „Die Tribute von Panem“, aus „Rocky“, aus „Ziemlich beste Freunde“ oder aus „Game of Thrones“.

Das Tempo ist die erste und zugleich größte Herausforderung. Die Musiker und Sänger sitzen und stehen mit dem Rücken zu den Leinwänden, auf denen Ausschnitte der Filmklassiker zu sehen sind. „Wir sind zu langsam“, sagt Stephan Mehl, Leiter der Bigband, nach dem ersten Lied. „Wir brauchen mehr Tempo. Noch einmal.“

Filmszenen sind auf drei Leinwänden zu sehen

Es sind Klassiker der Filmmusik, die das Orchester und die Schüler gemeinsam auf die Bühne bringen. Die passenden Bilder werden an die Wände der Aula projiziert. Und jetzt zeigt sich, was Stephan Mehl, Musiklehrer Lars Kriegel und die Schüler gemeinsam herausgefunden haben. Das Timing ist wichtig, sehr wichtig. Passt die Musik nicht zu den Bildern, geht der Effekt verloren.

„Wir haben uns im Vorfeld damit beschäftigt, welche Wirkung Musik zu den passenden Bildern auslöst“, sagt Emir Gaski, der die zehnte Klasse besucht. „Wir haben uns einen Film ohne jede Musik angeschaut. Da ist uns die Bedeutung klar geworden.“

Schüler aus Hagen arbeiten ein Schuljahr an Projekt

Ein ganzes Schuljahr lang bestimmt das außergewöhnliche Projekt, das durch das Programm Kultur und Schule des Landes gefördert wird, den Stundenplan in der sogenannten Einführungsphase zur Oberstufe. „Den Schülern ist schnell bewusst geworden, dass man Film und Musik nicht voneinander trennen kann“, sagt Stephan Mehl, der die Planungen schon vor zwei Jahren begonnen hat. „Solche Dinge brauchen ihre Zeit. Dieses Konzert hat sich im Laufe von Monaten im Unterricht entwickelt. Aber jetzt kommt etwas dabei heraus, das unter die Haut geht.“

Einen Teil dazu trägt auch der Ort bei, an dem Schüler und Bigband gemeinsam auf der Bühne stehen. „Die Aula hat eine wunderbare Akustik“, schwärmt Mehl, „das ist ein richtig toller Konzertsaal, ein Juwel für die Stadt Hagen. Hinzu kommt die Größe der Bühne. Am Ende stehen 50 bis 60 Leute auf der Bühne. So etwas klappt an vielen Schulen gar nicht.“

Schüler können ihre Talente zeigen

Hier aber soll zusammenfinden, was zusammengehört. Musik und Film. Schüler und ihre Möglichkeiten. „Es ist cool, über so einen Zeitraum an einem Projekt zu arbeiten“, sagt Annika Drobik (15). „Wir Schüler können zeigen, welche Talente in uns stecken – unabhängig von normalem Unterricht, von Klausuren und Noten.“

Dann geht sie auf die Bühne. Probe. „The Hanging Tree“.

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