Wetter. Tag des Liedes: Beim Fest der Chöre in Wengern dominiert die Vielfalt. Sogar zur Sprengung der Rahmedetalbrücke gibt’s einen musikalischen Gruß
Eine mit vielen Blumen liebevoll geschmückte Elbschehalle empfing ihre Gäste zu einem Feuerwerk der guten Laune, dem Tag des Liedes. Rund ein Dutzend Chöre aus der Region mit fast 250 aktiven Sängerinnen und Sängern konnten MGV-Vorsitzender John Fiolka und Bürgermeister Frank Hasenberg begrüßen. Über fünf Stunden lang waren in der Halle und im Cateringbereich alle Plätze besetzt. „Es bedurfte vieler helfender Hände, um dies zu stemmem. Für das erste große Fest nach 2019 war die Arbeitsbereitschaft aber groß“, erläutert stolz der Vorsitzende Fiolka.
Pünktlich um 11 Uhr begann die kleine Show des Wittener Popchores Stairway unter der Leitung von Martin Martmöller. „What a wonderful world“, „Danke für die Lieder“ und afrikanische Songs brachten viel Applaus. Im Kontrast dazu folgten traditionelle romantische Männerchorlieder des MGV Bergeshöh Zurstraße unter dem Dirigat von Heinz-Martin Schmitz. „Es war, als hätte der Himmel die Erde still geküsst!“ wurde Johann von Eichendorff beeindruckend einfühlsam interpretiert.
Pünktlich zur Sprengung der Rahmedetalbrücke, so Chorleiter Stefan Lex, sangen die Männer von Heiderose Boelerheide „Über sieben Brücken musst du geh´n“. Mit ihrer kraftvoll dargebotenen Hymne „Lobt den Herrn der Welt“ beeindruckten die sechzig Sänger die Zuhörer. Der Chorklang war gigantisch. Aber sie konnten auch einfühlsam singen und die herrliche Solopartie von Christiane Linke bei „Ihr von morgen“ zart begleiten. Anhaltender Beifall belohnte die Sangesqualität.
Auch als Chorleiterin des großen Frauenchores Harmonie Wetter wusste Christiane Linke zu begeistern. Grandios und mit schönen klaren Stimmen erklangen „Auf den Flügeln des Gesangs“ und Mozarts „Komm lieber Mai“, exakt begleitet von Pianistin Sigrid Althoff.
Moderne und bekannte Popsongs wussten die Wetteraner Frauen vom Just More Choir, am E-Piano begleitet von Chorleiterin Elisabeth Ludwig, eindrucksvoll darzubieten. Besonders ihre Interpretation von John Lennons Friedenslied „Imagine“ wurde vom Publikum mit viel Beifall belohnt.
Stimmung beim Steigerlied
Als Chorgemeinschaft traten die Sänger von Dormakaba und der Kotthauser Höh aus Ennepetal auf. Chorleiter Heinz-Martin Schmitz forderte seinen gestandenen Sängern viel Einfühlsamkeit ab. Erst zart „Zauber der Musik“, dann sehr heiter und getragen „Drei lachende Mädchen“ und schließlich kraftvoll „Der Bajazzo“. Chorleiterin Natalia Heidorn brachte mit „Dem Zauber der Südsee“, deutlich interpretiert von ihrem kleinen Damenchor Hammertal-Buchholz, das Publikum zum Träumen. Der Chor brachte aber auch mit „Horch, was swingt von draußen rein“ Bewegung ins Publikum. Mit ihrem zweiten Chor, dem Gemischten Chor Durchholz ging es nach Spanien mit dem „Lied des Toreros“ und heiter weiter mit „Was will der Mann da auf der Veranda“. Ihre beiden Chöre brachten schließlich das Publikum zum Mitsingen, bei „Sing mit mir“ und dem „Steigerlied“.
Ihre Männer vom MGV Einigkeit Volmarstein hatte Chorleiterin Ulrike Bastek, wie immer, im Griff. Besonders gefiel dem Publikum die tolle Interpretation von Udo Jürgens „Wir von morgen“. Ihre Begrüßung und Verabschiedung ließ die Elbschehalle von sonoren Männerstimmen erbeben: „Hoch auf dem Berge“ und „Wenn Freunde auseinandergeh´n“. Den Abschluss des Frühlingsfestes der Chormusik bildeten die Gastgeberchöre. Eliška Köhler interpretierte mit dem Gemischten Chor 1864 Wengern viele Ohrwürmer. Viele im Publikum sangen dazu mit. Von einfühlsam gesungenem „Island in the sun“ zum rhythmischen „Marmor, Stein und Eisen bricht“ ging es zum Mitschunkeln in „Die kleine Kneipe“ bis zur leise bis kraftvollen Vangelis-Hymne „Conquest of Paradise“.
Zuschauer begeistert
Chorleier Jürgen-Peter Merkel brachte dann dem Publikum mit seinen Grooving Voices den „Groove“, begleitet von Gitarren und Cajon-Rhythmen. Dramaturgisch gut ausgewählt folgten auf „Joy to the World“ das zarte „Morning has broken“, dann die Gospel „Go down Moses“ und „Joshua fit the battle of Jericho“. Begeistert sang und tanzte man dann mit bei „Mama Loo“. Einfühlsam interpretierte der Chor zum Abschluss Cohens „Halleluja“. Das letzte Lied, gemeinsam mit dem Publikum gesungen, waren die original Freiberger Strophen des „Steigerliedes“.
Gestärkt auch durch das umfangreiche, Torten-, Grill- und Getränkeangebot gingen einige hundert begeistert Besucher, noch voll der Melodien, wieder heimwärts.
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