Gesundheit

Herzerkrankung: Im EN-Kreis sind Männer stärker betroffen

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Engegefühl in der Brust, Schmerzen, Luftnot. Das sind die typischen Beschwerden der Koronaren Herzkrankheit (KHK). Im Ennepe-Ruhr-Kreis leiden rund 24.000 Menschen ab 30 Jahren an dieser Volkskrankheit.

Engegefühl in der Brust, Schmerzen, Luftnot. Das sind die typischen Beschwerden der Koronaren Herzkrankheit (KHK). Im Ennepe-Ruhr-Kreis leiden rund 24.000 Menschen ab 30 Jahren an dieser Volkskrankheit.

Foto: AOK/hfr. 

Ennepe-Ruhr.  24.000 Menschen leiden im EN-Kreis an Herzerkrankungen. Das liegt an unterschiedlichen Faktoren. Aber es gibt auch Tipps zu Vorbeugung.

Engegefühl in der Brust, Schmerzen, Luftnot. Das sind die typischen Beschwerden der Koronaren Herzkrankheit (KHK). Unbehandelt kann die chronisch verlaufende KHK schlimme Folgen haben: Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt und plötzlicher Herztod. Im Ennepe-Ruhr-Kreis leiden rund 24.000 Menschen ab 30 Jahren an dieser Volkskrankheit, in Nordrhein-Westfalen sind es 518.000 Menschen. Das geht aus dem neuen Gesundheitsatlas KHK des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor.

Das sind die Risikofaktoren

Zu den Risikofaktoren einer KHK gehören auch Rauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und eine ungesunde Lebensweise. „Ein wichtiges Ziel bei der Versorgung von KHK-Erkrankten ist daher neben Maßnahmen zur Lebensstiländerung auch ein optimales Krankheitsmanagement und eine gute strukturierte medizinische Versorgung“, sagt Jörg Kock, Serviceregionsleiter der AOK NordWest. Die Krankheitshäufigkeit einer KHK steigt mit zunehmendem Alter deutlich an. Männer sind in allen Altersgruppen stärker betroffen als Frauen.

Bereits im Alter von 55 Jahren liegt eine hohe KHK-Betroffenheit. Ihren Höhepunkt erreicht die Krankheit bei den Männern und Frauen gleichermaßen in der Altersgruppe der 85- bis 89-Jährigen. „Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind vor allem durch biologische Faktoren sowie durch unterschiedliche Risikofaktoren wie das Rauchverhalten oder Bluthochdruck bedingt“, sagt Kock.

Genetische Veranlagung

Neben einer genetischen Veranlagung, einem höheren Alter und dem männlichen Geschlecht gibt es verschiedene Risikofaktoren, die die Entwicklung der KHK begünstigen. Dazu gehören neben dem Rauchen auch die verschiedenen Einzelfaktoren des metabolischen Syndroms: Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, starkes Übergewicht und Blutzuckererkrankungen.

Die Therapie der KHK besteht aus drei wichtigen Säulen: Maßnahmen zur Änderung des Lebensstils, medizinische Eingriffe zur Wiederherstellung der Durchblutung der Herzkranzgefäße und medikamentöse Therapien. Wichtig bei der KHK ist auch, dass die Patientinnen und Patienten im Sinne eines wirksamen Krankheitsmanagements aktiv eingebunden werden, um Lebensstilveränderungen Schritt für Schritt zu realisieren, Medikamente zuverlässig anzuwenden und im Notfall bei möglichen Herzinfarktsymptomen schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Individuelle Therapieziele

Dies alles kann idealerweise im Rahmen des Disease-Management-Programms (DMP) realisiert werden. „Ziel des DMP ist es, bei den teilnehmenden Patientinnen und Patienten durch regelmäßige ärztliche Behandlungen und die Vereinbarung individueller Therapieziele das Herzinfarkt-Risiko und die Sterblichkeit zu senken und die Lebensqualität zu erhalten“, sagt Kock. Auf dem Weg zu Lebensstilveränderungen unterstütze die AOK NordWest ihre Versicherten zudem mit zahlreichen kostenfreien persönlichen und digitalen Angeboten im Rahmen ihres Gesundheitsprogramms.

Die KHK schränkt durch ihre Symptome nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen ein, sondern geht auch mit einer erhöhten Sterblichkeit einher. Positiv ist, dass sich die Sterblichkeit in den vergangenen 20 Jahren auch in Nordrhein-Westfalen deutlich reduziert hat von 37.454 Todesfällen im Jahr 2000 auf 22.220 im Jahr 2020. Auch die Anzahl der Krankenhausbehandlungen ist rückläufig. Im Jahr 2004 wurden 203.469 Menschen mit einer KHK in nordrhein-westfälischen Kliniken behandelt, in 2019 waren es 158.074 Patientinnen und Patienten.

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