Herdecke/Ennepe-Ruhr. Die Maschen der Langfinger stehen im Mittelpunkt einer Präventionskampagne der Polizei. Die informiert am Donnerstag in Herdeckes Fußgängerzone.
Zusammen mit der Bundespolizei und zwölf weiteren Bundesländern beteiligt sich auch die Polizei Nordrhein-Westfalen an einer Schwerpunktwoche zur Prävention gegen Taschendiebstahl. So steht es in einer Mitteilung aus dem Schwelmer Kreishaus. Unter anderem sollen Interessierte auch in Herdecke Hinweise zu dem Thema erhalten.
Einsatzkräfte aller 47 Kreispolizeibehörden aus Nordrhein-Westfalen sprechen in den kommenden Tagen vor Ort gezielt Bürgerinnen sowie Bürger an und zeigen den Angaben zufolge verstärkt Präsenz.
Der Anlass: Taschendiebe lauern demnach überall auf Tatgelegenheiten. Um es den Tätern so schwer wie möglich zu machen, rät die Polizei zu Vorsicht und Achtsamkeit auf Straßen und in Fußgängerzonen. „Täter sollen gar nicht erst zugreifen können“, sagt Herbert Reul (CDU). Der Minister des Innern in Nordrhein-Westfalen setzte am Montag ein sichtbares Zeichen gegen diese Form der Alltagskriminalität. Mit Sprühkreide und einer großen Schablone brachte er den Warnhinweis „Taschendiebe“ auf den Asphalt in der Düsseldorfer Altstadt auf und läutete damit die Schwerpunktaktion ein.
Drei Info-Stände im EN-Kreis
Im Ennepe-Ruhr-Kreis sensibilisieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kommissariats „Kriminalprävention und Opferschutz“ die Passanten am Donnerstag, 28. September, in der Zeit von 10 bis 14 Uhr. In den Fußgängerzonen von Herdecke (dort findet wie üblich in dieser Zeit auch der Wochenmarkt statt), Hattingen und Ennepetal-Milspe verteilen die Polizisten Informationsmaterial. Zudem wollen sie in Gesprächen erläutern, welche unterschiedlichen Maschen und Vorgehensweisen der Tätergruppen bekannt sind. Darüber hinaus geben sie Tipps und Hinweise, um Vorkehrungen treffen und um sich besser schützen zu können.
Taschendiebstahl, so heißt es weiter, gehöre mit zu den häufigsten Delikten im öffentlichen Raum. Die Zahlen aus der Polizei-Statistik des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen bestätigen das. „Wir setzen auf Aufklärung und Sensibilisierung“, so der NRW-Innenminister. Demnach wurden im größten Bundesland Deutschlands im Jahr 2022 insgesamt 37.321 Taschendiebstähle angezeigt, 2021 waren es 27.577. „Was zu aller erst dabei hilft, den Ganoven ihr Handwerk zu legen: Wachsam sein. Wer seine Tasche im Blick hat, macht es den Langfingern schwer“, so Reul. „Daher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu schärfen. Also: Augen auf und Tasche zu!“
Oft Profis am Werk
Die meisten Fälle von Taschendiebstahl bleiben laut Mitteilung unaufgeklärt, da die Tat von den Opfern häufig nicht gleich bemerkt wird. Taschendiebe seien oft professionelle Täter, die nicht selten in Teams arbeiten. „Niemand solle aus Scham, Opfer geworden zu sein, davon absehen, eine Anzeige zu erstatten. Suchen Sie dann schnellstmöglich die nächstgelegene Polizeibehörde auf oder wählen Sie die 110“, appelliert Herbert Reul.
Die Polizei hat einige Hinweise veröffentlicht. Taschendiebe lassen sich demnach sehr häufig am typisch suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute. Daher sollten sich Geld, Schecks, Kreditkarten und Papiere immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung und möglichst dicht am Körper befinden. Hand- und Umhängetaschen sollten auf der Körpervorderseite verschlossen bleiben. Konkret: „Benutzen Sie einen Brustbeutel, Geldgürtel, eine Gürtelinnentasche oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse. Legen Sie Geldbörsen nicht oben in Einkaufstasche, Einkaufswagen oder -korb, sondern tragen Sie sie möglichst körpernah. Hängen Sie Handtaschen im Restaurant, Kaufhaus und Laden nicht an Stuhllehnen: Stellen Sie sie nicht unbeaufsichtigt ab.“
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