Herdecke/Hagen. Viel zu selten kommen Ärzte und Rettungskräfte zusammen, um über neue Entwicklungen zu sprechen und Probleme frühzeitig zu erkennen.
Es ist bereits das dritte Mal, das Ärzte aus der Region zusammenkommen. Gemeinsam wollen sie über Themen wie unter andrem Notfallversorgung und Prävention zu sprechen. Dafür sind insgesamt 16 Referenten und Vorsitzende eingeladen, die Vorträge zu verschiedensten Themen in der Kardiologie und Rhythmologie halten.
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Ärzte lernen sich kennen
Die Veranstaltung „Hagen im Puls“ wird unter andrem organisiert von Chefarzt der Abteilung Kardiologie und Rhythmologie Dr. Harilaos Bogossian vom evangelischen Krankenhaus Hagen-Haspe. „Ich finde es wichtig, dass wir uns auch mit den niedergelassenen Ärzten austauschen und uns gegenseitig kennen“, so der Chefarzt. Erst dieses Jahr ist die Veranstaltung in die Hagener Stadthalle gezogen, die Jahre zuvor fand die Veranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie in Herdecke statt. Mittlerweile kommen über 100 Teilnehmer, um über neuste Entwicklung zu sprechen. Deutlich mehr als zu Beginn.
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Vortrag der Feuerwehr
Den ersten Vortrag hält der Leiter der Feuerwehr Hagen Veit Lenke. Er spricht über die problematische Situation im Rettungsdienst in Hagen, Herdecke und Umgebung. „Wir sind an der Kapazitätsgrenze“, warnt der Feuerwehrleiter. Er wolle keine Panik verbreiten, aber er möchte die Anwesenden für die prekäre Lage sensibilisieren. Denn die Zahl der Einsätze werden mehr, aber die Krankenhäuser sind voll sodass die Rettungssanitäter die Patienten nicht mehr lokal einliefern können. Daher müssen die Rettungskräfte auf Krankenhäuser in der Region ausweichen, wodurch sich die Einsatzzeiten deutlich verlängern. „Unsere Leute leisten jeden Tag großartige Arbeit. Aber es ist jeden Tag eine große Herausforderung, den Bedarf zu decken. Es muss was passieren“, so Lenke.
Gute Zusammenarbeit
Er lobt aber auch die gute Zusammenarbeit zwischen Krankenhäuser und Feuerwehr. „Wir sind ständig in Kontakt und tauschen Informationen aus“, sagt der Leiter der Hagener Feuerwehr.
Auch Dr. Jakob Gruber aus dem Gemeinschaftskrankenhaus in Herdecke ist unter den Anwesenden. Er ist leitender Arzt der Inneren Medizin und zum ersten Mal dabei. „Ich halte den Austausch untereinander für sehr wichtig“, sagt Gruber.
Viele neue Informationen
Neben dem Dialog zwischen den Ärzten gibt es für den Mediziner auch einen weiteren entscheidenden Aspekt. „Es ist bei vielen Vorträgen etwas dabei was man noch nicht wusste und daher unheimlich spannend.“ Vor allem die Worte des Feuerwehrchefs haben dem Arzt gefallen. „Es ist wichtig über die Probleme zu sprechen und auch wenn die Städte Hagen und Herdecke etwas anders organisiert sind, bleiben die thematisierten Schwierigkeiten die gleichen“, so der leitende Arzt Dr. Jakob Gruber.
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