Wald

15 Mountainbike-Trails geplant: Wendener Jäger protestieren

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Das Mountainbike-Fahren im Wald birgt Konfliktpotenzial: Viele Jäger fürchten, dass die Sportler das Wild vergrämen.

Das Mountainbike-Fahren im Wald birgt Konfliktpotenzial: Viele Jäger fürchten, dass die Sportler das Wild vergrämen.

Foto: Reto Klar / FUNKE Foto Services

Wenden.  Der Hegering Wenden appelliert an die Gemeinde. Bürgermeister Bernd Clemens bittet darum, im Dialog mit den Sportlern zu bleiben.

Hegeringleiter Karl-Josef Fischer begrüßte rund 100 Mitglieder und Gäste des Hegerings Wenden zur Jahreshauptversammlung, nachdem die Jagdhornbläsergruppe des Hegerings das Signal „Begrüßung der Jäger“ geblasen hatte.

Gemeinde bittet Jäger um Hilfe

Mit dem Signal „Jagd vorbei“ und dem Großen und dem Kleinen Halali wurde der verstorbenen Mitglieder gedacht, bevor Bürgermeister Bernd Clemens Grüße vom Rat der Gemeinde Wenden überbrachte und den Jägern für ihren Einsatz für Umwelt und Natur dankte. „Einen artenreichen und gesunden Wildbestand zu erhalten ist eine der wichtigsten Aufgaben der Jägerschaft“, so Clemens in seinem Grußwort. Dann ging er auf die massiven Schäden durch den Borkenkäfer in den heimischen Wäldern ein und bat die Jägerschaft um Unterstützung beim Wiederaufbau.

Er mahnte eine intelligente und nachhaltige Forstwirtschaft an und bat die Jägerschaft, durch gezielte Bejagung auf den Schadflächen diese Zielsetzung zu unterstützen. „Eine möglichst schnelle und nachhaltige Wiederbewaldung ist auch ein ganz besonderes Interesse der Jäger in der Gemeinde Wenden“, so Hegeringleiter Fischer. Er wies jedoch darauf hin, dass die Jägerschaft dies allein nicht schaffen könne und bat den Bürgermeister, durch gezielte Besucherlenkung und Vermeidung von Störungen in den noch vorhandenen Wäldern den Waldaufbau auf den Borkenkäferflächen zu unterstützen.

Insbesondere die geplante Errichtung von etwa 15 Mountainbike-Trails in den Wäldern sei eine nicht hinzunehmende Belastung und führe zwangsläufig zu Verbissschäden bei der Wiederbewaldung argumentierte der Hegeringleiter. Clemens stellte daraufhin laut Pressemitteilung der Jägerschaft klar, dass auch seiner Meinung nach diese hohe Anzahl von Trails nicht genehmigt werden könne. Er bat die Jägerschaft, den Dialog mit dem Mountainbikern aufrechtzuerhalten.

Im Anschluss folgten die Berichte zu den Aktivitäten der Jagdhornbläsergruppe sowie aus den Bereichen des Schießobmanns und des Obmanns für die Rollende Waldschule. Aus dem amtierenden Vorstand stellte sich stellv. Hegeringleiter Paul Sieler nicht mehr zur Wahl. Er wurde von Hegeringleiter Fischer gebührend verabschiedet. Nach 20-jähriger Vorstandsarbeit überreichte ihm der Hegeringleiter ein Präsent.

Bei den Vorstandswahlen stellten sich Schriftführer Harald Häuser, Schatzmeister Theo Eickelkamp und Hegeringleiter Karl-Josef Fischer der Wiederwahl. Als neuer stellv. Hegeringleiter wurde Michael Quiter vorgeschlagen. Alle wurden einstimmig gewählt und nahmen die Aufgabe an.

Bei der Hegeschau gab Oberförster Stefan Hren einen Überblick über den Zustand des Wildes in der Gemeinde Wenden. Von insgesamt 25 Revieren beteiligten sich 22 an der Hegeschau. Anhand der angegebenen Wildbretgewichte und den vorgezeigten Gehörnen von Reh- und Damwild wurde den Revier­inhabern von Stefan Hren ein ausgewogener und konditionell guter Wildbestand bescheinigt. Die fünf stärksten Rehböcke wurden in den Revieren in Ottfingen, Altenhof und Hillmicke erlegt.

Radfahren nur auf Waldwegen

In seinem Bericht zur Lehr- und Hegeschau machte Stefan Hren deutlich, wie wichtig es sei, ruhige Einstände für das Wild vorzuhalten. Sei das nicht möglich, seien Wildschäden durch Reh und Wildschwein vorprogrammiert. Auch wies er darauf hin, dass das Radfahren im Wald nur auf den Waldwegen gesetzlich zugelassen sei. Ein Verlassen der Wege sei nur Spaziergängern zum Zwecke der Erholung erlaubt.

Danach ehrte Hegeringleiter Fischer für langjährige Mitgliedschaft im Hegering Michael Heuel für 25 Jahre und Martin Hochhard sowie Walter Kuckertz für jeweils 50 Jahre. Im Bläsercorps des Hegerings wurden Rudi Wurm, Siegfried Wurm, Eva Weber, Gregor Weber und Claudia Klose für zehn Jahre aktives Mitwirken und Martin Hochhard für 50 Jahre ausgezeichnet.

Den Abschluss der Versammlung rundete ein Fachvortrag von Vertretern der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau ab.

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