Stahl-Koloss

Brücke schwebt in Eichen vom Himmel

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Es passt. Das Brückenteil liegt auf. Jetzt folgen noch Feinarbeiten.

Es passt. Das Brückenteil liegt auf. Jetzt folgen noch Feinarbeiten.

Foto: Roland Vossel

Eichen.   Zwei 250-Tonnen-Kräne haben die 38 Meter lange und 25 Tonnen Brücke herabgelassen. Das bedeutet den Lückenschluss des Radwegenetzes.

Um 11.18 Uhr war das Werk vollbracht. Die beiden 250-Tonnen-Kräne ließen den 38 Meter langen und 25 Tonnen schweren Stahl-Koloss hinab und die Mitarbeiter der Firma Feldhaus dirigierten ihn in die vorgesehenen Vorrichtungen.

Nach einigem Nachjustieren passte es. Die neue Fußgänger- und Fahrradbrücke in Eichen war montiert. Ein Dutzend Eichener verfolgten das Spektakel. „Was lange währt, wird endlich gut. Wir freuen uns auf den Lückenschluss der Radtrasse. Ich bin aktiver Radler“, sagte Berthold Maiworm (61).

Fertigstellung im Sommer

Der Vorsitzende des MGV Berlinghausen wird die neue Brücke im Sommer mit seinem Drahtesel passieren können. Das teilte Matthias Quast, Leiter der Tiefbauabteilung bei der Stadt Drolshagen, auf Anfrage dieser Zeitung mit: „Die Arbeiten mit der Fahrbahndecke werden noch ein paar Wochen dauern. Der Beton muss noch aushärten. Der Weg wird drei Meter breit sein für Radfahrer. Es können dann auch kleinere Räumfahrzeuge darüber fahren.“

Bund zahlt die Kosten

Zur Vorgeschichte: Nachdem vor zwei Jahren das alte Eisenbahnviadukt abgerissen worden war, liefen die Planungen. Die alte Eisenbahnstrecke wurde als Radweg umgebaut. Großer Vorteil der neuen Fahrradbrücke: Die Radler aus Richtung Olpe oder Drolshagen brauchen künftig nicht mehr die L 351 zu kreuzen.

„Damit ist das letzte Stück zwischen Olpe und Bergneustadt fertiggestellt“, so Quast weiter. Der Landesbetrieb Straßen NRW hatte die Stadt Drolshagen mit dem Bau beauftragt. „Der Bund bezahlt die Maßnahme komplett. Es handelt sich um bundesstraßen-begleitenden Radwegebau“, sagte Michael Zart, der das Projekt beim Landesbetrieb Straßen NRW betreut. Kostenpunkt für die Maßnahme: 1,14 Millionen Euro.

Ungewollte Pause

Im Jahr 2015 sei die Auftragsvergabe erfolgt: „Im Jahr 2016 ist dann in den Weißtalwerken in Wilnsdorf angefangen worden, die Brücke zu bauen.“ Vom Hof der Firma hatte eine Spezialfirma die Brücke in der Nacht von Montag auf Dienstag ins 44 Kilometer entfernte Eichen gebracht. Um 22 Uhr war der Schwertransporter gestartet. Allerdings war nicht alles reibungslos abgelaufen. Auf der A 45 musste der Transporter eine ungewollte Pause einlegen. Grund: Wegen eines Lkw-Unfalls war die A 45 in Fahrtrichtung Dortmund ab der Auffahrt Siegen gesperrt. Dann ging es jedoch planmäßig weiter ins Dräulzer Land. Und dort gingen die Arbeiten dann ja auch reibungslos über die Bühne. In knapp einer Stunde lag die Brücke über der L 351.

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