Bildung

GEW im Kreis ruft Mitglieder zu Warnstreik am Mittwoch auf

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Der neue Vorstand der GEW-Olpe: Marjut Bachhausen, Michael Greve-Röben, Hanno Schmidt und die Vorsitzende Lara Roß (von links).

Der neue Vorstand der GEW-Olpe: Marjut Bachhausen, Michael Greve-Röben, Hanno Schmidt und die Vorsitzende Lara Roß (von links).

Foto: Privat / WP

Kreis Olpe  Bildungsgewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen an den Schulen: „Belastungen steigen immer weiter“

Bessere Arbeitsbedingungen für die stark belasteten Lehrkräfte stellte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Kreis Olpe in den Mittelpunkt ihrer Jahreshauptversammlung. Die Teilnehmenden wählten einen erfrischend verjüngten Vorstand und kündigten gleich für Mittwoch, 22. November, einen Warnstreik an zur Durchsetzung der Forderungen in der aktuellen Tarifrunde.

Hanno Schmidt, Tarifbeauftragter der GEW im Kreis Olpe, rief die Mitglieder dazu auf, sich am Warnstreik zu beteiligen und gemeinsam für gerechte Entlohnung und einen Inflationsausgleich zu kämpfen. Die Bedingungen an den Schulen würden zunehmend schlechter, die Belastungen stiegen enorm, doch die Gehälter hinkten der Inflation immer mehr hinterher. 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro, fordert die Gewerkschaft. Immer weniger Studierende lassen sich für den Lehrberuf begeistern. Auch in der zweiten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber in der Tarifgemeinschaft der Länder kein Angebot vorgelegt. „So kann man keine neuen, dringend benötigte Lehrkräfte gewinnen,“ betonte Hanno Schmidt. Der Bus nach Köln zum Streikstandort startet am Mittwoch um 8.30 Uhr ab dem Pendlerparkplatz Gerlingen. Auch nichtorganisierte Kolleg*innen sind eingeladen, mitzufahren.

So kann man keine neuen, dringend benötigte Lehrkräfte gewinnen.
Hanno Schmidt, Tarifbeauftragter der GEW im Kreis Olpe

Die Jahreshauptversammlung setzte jedoch nicht nur auf Protest, sondern auch auf Veränderung von innen. Mit der Wahl eines deutlich verjüngten Vorstandes will die GEW ihre Bereitschaft zur Neuausrichtung unterstreichen und frischen Wind in die Verbandsführung bringen. Als Vorsitzende wurde die 34-jährige Attendorner Lehrerin Lara Roß gewählt. Sie tritt die Nachfolge von Michael Greve-Röben an, der nun das Amt des ersten Stellvertreters bekleidet. Als weitere Mitglieder des Leitungsteams wurden die Lehrkräfte Marjut Bachhausen und Hanno Schmidt gewählt.

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Die Krise im Bildungssystem, die auch im Kreis Olpe massiv zu spüren sei, bildete einen inhaltlichen Schwerpunkt der Versammlung. In der einleitenden Diskussion erörterte Lara Roß mit den Teilnehmenden die alltäglichen Probleme in Schulen und Kitas des Kreises – Fachkräftemangel, Überlastungen, hohe Krankenstände, zu große Gruppen und überbordende Aufgaben, die nichts mit Unterricht zu tun haben. Ein allgemeiner Leistungsabfall verschärft die Situation zusätzlich. Um konkrete Lösungen für diese drängenden Probleme zu finden, bereiteten die Mitglieder den „Tag für die Bildung“ vor, zu dem im Frühjahr 2024 alle im Kreis Olpe eingeladen sind, die im Bildungswesen beschäftigt sind. Bei dieser Veranstaltung sollen die Knackpunkte des Bildungssystems noch einmal deutlich aufgezeigt und praktische, aber auch kurzfristig umsetzbare Lösungsansätze erarbeitet werden.

Die Pädagoginnen und Pädagogen planen zudem den Dialog mit der Politik zu vertiefen. Regelmäßig wollen sie mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung sprechen. Wege aus der katastrophalen Lage im Bildungswesen stehen dabei im Fokus. Interessante Fortbildungen zu Themen wie Künstliche Intelligenz in der Schule sowie Rechtsfragen im Schulalltag sind für das kommende Frühjahr vorgesehen..

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