Energiewende

Kirchhundem: Thema Energie sorgt für Kopfzerbrechen

| Lesedauer: 3 Minuten
CDU-Ortsverbandsvorsitzender Michael Färber (links) bedankt sich bei Florian Müller (Mitte) und Bürgermeister Björn Jarosz (rechts) für ihre Berichte in der Versammlung.

CDU-Ortsverbandsvorsitzender Michael Färber (links) bedankt sich bei Florian Müller (Mitte) und Bürgermeister Björn Jarosz (rechts) für ihre Berichte in der Versammlung.

Foto: Privat

Benolpe/Kirchhundem.  Das Thema Energiewende sorgte gleich in zweifacher Hinsicht für Diskussionsstoff in der Versammlung des CDU-Ortsverbands.

Zentrales Diskussionsthema in einer Versammlung des CDU-Ortsverbands Welschen Ennest in Benolpe waren die Planungen des Windenergie-Projektierers Ostwind in der Umgebung von Benolpe. Intensiv wurde darüber diskutiert und mehrfach die Sorge laut, dass der Ort durch eine zu große Zahl an Windrädern belastet werden könnte. Zuvor hatte Ortsverbandsvorsitzender Michael Färber die veränderte Positionierung der Kirchhundemer CDU zur Windenergie im Herbst 2022 erläutert. Der Flächennutzungsplan sei künftig kein Steuerungsinstrument mehr für die Ausweisung von Windkraftanlagen. Die Kommunalplanung werde durch die Landesplanung und durch die bei der Bezirksregierung ansässigen Regionalplanung ersetzt. „Wenn uns schon die Steuerungsmöglichkeit genommen wird“, dann sei es die folgerichtige Konsequenz, dass sich die CDU dahingehend positioniert habe, dass „der Mensch als Schutzgut in den anstehenden Planungs- und Genehmigungsprozessen weiterhin Berücksichtigung findet, dass die Wertschöpfung vor Ort verbleibt und dass das erwirtschaftete Kapital nicht in andere Regionen abfließt“, so Färber. Das lasse sich am ehesten im Wege der interkommunalen Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden sowie dem Kreis Olpe erreichen.

+++ Lesen Sie auch: Warum die Gästezahlen in der Gemeinde eingebrochen sind +++

Auch Bürgermeister Björn Jarosz erklärte, dass die Gemeinde darauf achten werde, dass die Errichtung und der Betrieb von Windenergieanlagen „verträglich“ für die Menschen erfolge. „Das höchste aller Schutzgüter ist der Mensch“, so Jarosz.

Solarenergieanlagen als sogenannte Freiflächenanlagen seien nicht privilegiert. Diese könnten daher im Außenbereich nur im Wege der Aufstellung eines Bebauungsplans, verbunden mit einer Planungszeit von zwei bis drei Jahren, realisiert werden. Erleichterungen bei der Genehmigung gebe es entlang der sogenannten Hauptverkehrswege, etwa an Autobahnen und Bahnstrecken. Vorrangig sollten die Potenziale auf vorhandenen Dachflächen genutzt werden.

Auch CDU-Bundestagsabgeordneter und stellv. CDU-Kreisvorsitzender Florian Müller richtete den Fokus in seiner Rede auf die Energiepolitik und den Klimaschutz. Die Bundesregierung spreche von einer Zeitenwende, handle aber nicht so, so Müller. Eine wichtige Voraussetzung für den Klimaschutz sei, dass viele mitmachen. Klimaschutz müsse global erfolgen, sonst funktioniere er nicht. Wenn zudem die Existenz der Bürgerinnen und Bürger durch Maßnahmen für den Klimaschutz gefährdet würde, werde der Klimaschutz nicht ernstgenommen. Florian Müller: „30.000 Euro kostet eine neue Wärmepumpe. Wenn noch zusätzliche Dämmmaßnahmen erforderlich sind, sind sechsstellige Beträge aufzubringen. Das führt zu Sorgen und Ängsten, die Investitionen nicht stemmen zu können.“ Es seien jetzt klare Signale der Sicherheit, der Verbindlichkeit, der Planungssicherheit für Bürgerinnen und Bürger sowie die Handwerksbetriebe und weniger Streit innerhalb der Regierungskoalition nötig.

Der Vorstand des CDU-Ortsverbands Welschen Ennest wurde in der öffentlichen Mitglieder- und Bürgerversammlung in der Schützenhalle Benolpe am 4. Mai einstimmig für weitere zwei Jahre gewählt. Dem Vorstandsteam mit dem Vorsitzenden Michael Färber, der dem Ortsverband seit 24 Jahren vorsteht, gehören die stellv. Vorsitzenden Jan Hellekes (Welschen Ennest) und Jens Eberts (Benolpe), Schriftführerin Kerstin Guntermann (Benolpe) und als Beisitzerin bzw. Beisitzer Selina Schweitzer (Welschen Ennest), Manfred Stupperich (Benolpe) und Mario Tillmann (Rahrbach) an. Jan Hellekes wurde für Stefan Färber, der nach langjähriger Vorstandstätigkeit nicht mehr kandidierte, neu in den Vorstand gewählt. Eine besondere Ehrung erfuhr Ehrenvorsitzender Franz Becker, dem Vorsitzender Färber die Urkunde der CDU Deutschland zur f50-jährigen Mitgliedschaft überreichen konnte.

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Kreis Olpe