Hünsborn. Die Grundschule in Hünsborn und die benachbarte Kindergarten-Uni „Unterm Regenbogen“ haben eine ganz besondere Kooperation gestartet.
Im Kindergarten können auch Erwachsene noch viel lernen. Dass Weinbergschnecken die einzigen hier heimischen Wildtiere sind, die in Gefangenschaft keinen Schaden nehmen, war der Berichterstatterin nicht bekannt. Das jedenfalls erzählte Simone Herrendörfer, die im Hünsborner Kindergarten „Unterm Regenbogen“ besonders für die Förderung im naturwissenschaftlichen Bereich zuständig ist. Und die passiert unter anderem eben auch durch gezielte Forschung an Weinbergschnecken. „Man kann sie in jeder Lebenslage beobachten. Man kann sie sogar kauen hören, wenn sie fressen. Die meisten Menschen kennen heute nicht mehr, was im eigenen Garten lebt und was es alles gibt. Wenn man früh genug dafür sensibilisiert, dann bleibt das ein Leben lang hängen. Wie möchten unsere Kinder für Natur begeistern.“
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Seit 2009 ist der Kindergarten „Unterm Regenbogen“ in Hünsborn als „Kindergarten-UNI“ zertifiziert. Ein Schwerpunkt ist dabei die Arbeit in der Natur und im naturnahen Außenbereich. Der ist so gestaltet, dass die Kinder viel über heimische Kräuter und Tiere erfahren. Daran knüpft auch die offene Arbeit im Innenbereich an, wo es Freiräume statt Gruppenräume gibt. 2013 folgte die Errichtung des Natur- und Kulturlehrpfads, den die Kinder und Erziehenden gemeinsam mit den Eltern gestalten und pflegen.
Start für neue Art der Zusammenarbeit
In dieser Woche fiel der Startschuss für eine neue Art der Zusammenarbeit mit der direkt benachbarten örtlichen Grundschule, die in den dritten und vierten Klassen eine Umwelt-Arbeitsgemeinschaft unterhält. Erstes Projekt ist eine Hochbeet-Kooperation. Die Beetanlagen, die Schulhausmeister Martin Viedenz vorbereitete und die die Westenergie AG gesponsort hat, stehen auf der Grenze zwischen Schule und Kindergarten und wurden nun gemeinsam von den Kindern beider Einrichtungen sachgemäß befüllt. Und auch die ersten Pflanzen wurden schon gesetzt. Seit Februar war man mit den Vorbereitungen für diesen Termin beschäftigt, zog Setzlinge wie beispielsweise von Kürbissen in kleinen Gewächshäusern auf. Aber auch Petersilie, Minze, Oregano und Schnittlauch wurden schon in die Beete gesetzt.
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Zum Termin war auch der Bürgermeister der Gemeinde Wenden, Bernd Clemens, gekommen. „Das ist eine tolle Idee. Es freut mich zu sehen, wenn sich Menschen und Kinder für die Natur engagieren. Man kann nicht früh genug damit anfangen“. Die Westenergie, die mit der Gemeinde Wenden schon länger partnerschaftlich unterwegs ist, wie beispielsweise mit dem Klimaschutzpreis, hat 2000 Euro für das Projekt aus dem Topf „Aktiv vor Ort“ bereitgestellt. „Kinder sind die besten Multiplikatoren“, so Westenergie-Kommunalmanager Achim Loos, der auch noch zwei Bienenhotels mitgebracht hatte.
Dass man in Zukunft die Zusammenarbeit zwischen Schule und Kindergarten intensivieren möchte, betonten Schulleiterin Sabine Bock und Carina Wache, stellvertretende Kindergartenleiterin. Schon jetzt kommen die Kita-Kinder immer freitags zur Umwelt-AG in der Schule. „Wir werden mittelfristig das Außengelände so präparieren, dass wir es mehr und verstärkt für verschiedene Themen gemeinsam nutzen“, so Sabine Bock. „Es ist toll, dass die Kinder in den Schulalltag reinschnuppern können. Wir haben die gleichen Werte. Das harmoniert“, betonte Carina Wache.
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