Olpe. Eine Elterninitiative kämpft für die Umwandlung mindestens einer katholischen Grundschule. Vorhaben stößt beim Petitionsausschuss auf Zuspruch.
In der Stadt Olpe kämpfen einige Mütter für die Umwandlung mindestens eine der drei katholischen Bekenntnisgrundschulen in eine Gemeinschaftsgrundschule (unsere Zeitung berichtete). Damit wehren sie sich gegen die hauptsächlich katholisch geprägte Grundschullandschaft – und dem damit einhergehenden ersten Kriterium der Konfession bei der Anmeldung der Kinder. Ihr Appell: „Sagt Nein zu religiöser Ausgrenzung bei Schulanfängern“.
Unter diesem Motto startete die Elterninitiative im vergangenen Jahr eine Online-Petition (unsere Zeitung berichtete), die sich an das Schulamt der Stadt Olpe richtet. Ihr Ziel: Ihrem Anliegen Nachdruck verleihen. Vorrangiges Auswahlkriterium solle die Wohnortnähe sein. Das Ergebnis: Mehr als 900 Unterstützer haben sich dem Anliegen der Elterninitiative angeschlossen. Nun liegt eine Antwort des Petitionsausschusses des Landtages Nordrhein-Westfalen vor. Dort heißt es, dass das Anliegen Gegenstand einer kommunalpolitischen Diskussion sei, in der sich der Petitionsausschuss nicht einmischen könne und wolle.
In den Händen der Eltern
Der Hinweis des Schulträgers, man habe bewusst auf eine Initiierung des Verfahrens durch die Stadt Olpe verzichtet, erscheine dem Petitionsausschuss nachvollziehbar. Die Entscheidungshoheit über die Umwandlung einer Grundschule in eine andere Schulart liegt in den Händen der Eltern liegt, deren Kinder aktuell die jeweilige Schule besuchen.
In der Mitteilungsvorlage seitens der Verwaltung, die den Mitgliedern des Schulausschusses in der kommenden Sitzung am Dienstag vorgelegt wird, heißt es, dass mit der Elterninitiative bereits abgestimmt
wurde, dass – sofern die Entwicklung der Corona-Pandemie dies erlaubt – Informationsveranstaltungen im Herbst an den Katholischen Bekenntnisgrundschulen Auf dem Gallenberg und in Rhode stattfinden sollen.
Anliegen weiter verfolgen
Die Katholische Grundschule Düringer soll – so heißt es in der Mitteilungsvorlage weiter – zunächst einvernehmlich ausgeklammert werden, da sie über einen Teilstandort in Dahl verfügt, der schon den Status der konfessionslosen Gemeinschaftsgrundschule besitzt.
Der Petitionsausschuss rät der Elterninitiative, ihr Anliegen weiterzuverfolgen und somit ein Verfahren gemäß des Schulgesetzes anzustoßen. Gerade in diesem Fall – wo es mehr Bekenntnisgrundschulen als Gemeinschaftsgrundschulen gibt – erscheine die vorrangige Konfessionszugehörigkeit „nicht unproblematisch“ – weil Kinder dadurch bereits geknüpfte Sozialkontakte verlieren könnten. Gleichzeitig danke man dem Schulträger, das Verfahren mit Informationsveranstaltungen begleiten zu wollen.
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