Menden. Dank Hinweisen aus der Bevölkerung konnten die drei verschwundenen Kinder aus Menden gefunden werden. Wann die Polizei Fotos veröffentlicht.
Gleich drei Kinder aus Menden waren am Wochenende verschwunden und wurden von der Polizei gesucht – am Samstag ein 14-jähriger Junge, am Sonntag zwei Jungen im Alter von zehn und elf Jahren. Immer wieder muss sich in solchen Fälle die Polizei fragen lassen, warum sie bei einer Öffentlichkeitsfahndung nicht die Fotos der Kinder in sozialen Netzwerken wie auf Facebook veröffentlicht.
+++ Auch interessant: Neue Oberärztin für Wirbelsäulenchirurgie am St.-Vincenz-Krankenhaus +++
Öffentlichkeit und Persönlichkeitsrechte
Auf der einen Seite möchte die Polizei eine größtmögliche Öffentlichkeit erreichen. Auf der anderen Seite stehen die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen. „Wir wägen von Einzelfall zu Einzelfall ab, ob wir ein Foto veröffentlichen“, erläutert Marcel Dilling, Pressesprecher der Polizei des Märkischen Kreises. Es gebe beispielsweise Jugendliche aus Wohngruppen, die regelmäßig verschwinden. In diesen Fällen werde keine Öffentlichkeitsfahndung ausgelöst. Öffentlich nach einem verschwundenen Kind werde beispielsweise gesucht, wenn es weitere Anhaltspunkte für eine Gefährdung gebe. Dabei gelte: „Je jünger das Kind, desto größer ist das Gefahrenmoment.“
Absprache mit Erziehungsberechtigten oder Betreuern
Bevor die Polizei ein Foto veröffentlicht, gibt es eine Absprache mit den Erziehungsberechtigten beziehungsweise den Betreuern. „Wir lassen uns dann auch schriftlich eine Einverständniserklärung geben“, sagt Marcel Dilling.
Die Fotos verschwundener Personen, die gesucht werden, veröffentlicht die Polizei nur auf ihrer eigenen Internetseite oder auf Seiten, „über die wir die Hoheit haben, so dass wir die Fotos löschen können, wenn die Kinder wieder da sind“, erläutert Marcel Dilling. „Unsere Community kann das oft nicht nachvollziehen, dass wir die Bilder nicht direkt auf Facebook veröffentlichen.“ Statt dessen sind die Bilder ausschließlich über einen Link abrufbar. Das Ganze sei „ein zweischneidiges Schwert – auf der einen Seite wollen wir eine möglichst hohe Reichweite und auf der anderen Seite steht der Datenschutz“.
Am Wochenende habe die Öffentlichkeitsfahndung dazu beigetragen, dass die drei Kinder unversehrt aufgefunden wurden. Der 14-Jährige wurde von einem aufmerksamen Busfahrer entdeckt, zu den beiden anderen Kindern gab es einen Hinweis aus der Bevölkerung.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Menden